Hast du jemals aus Angst etwas nicht angefangen, weil es angeblich zu schwierig war? So ging es mir mit französischen Macarons. Ich hatte mitgekriegt, dass französische Macarons so etwas wie der heilige Gral des Cookie-Backens waren. Zumindest angeblich. Ich war dem bewusst aus dem Weg gegangen und hatte mich nicht so intensiv damit beschäftigt. Bis ich dann einfach beschloss es mal zu versuchen. Ich mein, was hindert einen daran mal zu schauen, was es mit diesen Dingern auf sich hat und warum immer so viel Lärm um die Macarons gemacht wurde? Ich setzte mich also hin, schaute youtube Videos und befasste mich mit der Materie. Im schlimmsten Fall würde ich einfach den ersten Versuch wegschmeißen. Also machte ich mich ans Werk und machte zum ersten Mal Macarons. Ich war überrascht, dass sie deutlich besser ausfielen als ich gedacht hatte. Klar, perfekt waren sie nicht, aber um Längen besser als was ich so alles im Netz gesehen hatte an kläglichen Versuchen.
Dieser Backversuch macht mich ganz philosophisch. Leider kommt es vor, dass wir etwas nicht anfangen aus lauter Angst zu versagen. Ist es nicht so, dass wir uns nicht die Blöße geben wollen? Wie oft passiert es, dass wir bewusst abschalten, weghören oder uns einfach nicht mit etwas beschäftigen, weil es angeblich so besonders schwierig ist?
Genau aus dem Grund beschloss ich meinen ersten Versuch der Macarons hier zu posten. Trotz aller Unvollkommenheiten. Wie zum Beispiel, dass sie kleine „Hüte“ haben. Wenn ich sie ordentlich gemacht hätte, gäbe es keine Hüte, sondern sie wären schön glatt und rund und ich hätte sie schön stapeln können. Aber ich poste sie trotzdem. Weil ich nicht diese Art von Person sein möchte, die nur das Perfekte zeigt. Und ich will ganz bestimmt nicht jemand sein, die aus lauter Angst Sachen nicht probiert, nur weil die Gefahr besteht, dass ich Fehler machen könnte. Deswegen gibt es hier auch nicht Versuch Nr. 2 oder 3 (die übrigens perfekt wurden), sondern Nr. 1. Für mich waren diese macarons eine Herausforderung, für dich vielleicht etwas ganz anderes.
Was ist eigentlich das Problem, wenn die Macaron-Schalen innen hohl sind? Was ist daran so schlimm, dass sie nicht gleichmäßig rund und glatt wurden? In unserer Welt der Instagramm-Perfektion möchte ich meine nicht perfekten Macarons anbieten. Ich möchte gerne klarmachen, dass das Aussehen nicht alles ist. Die Macarons haben genauso köstlich geschmeckt wie ihre Nachfolger. Auch wenn sie nicht perfekt aussahen.
Mein Sommer soll nicht perfekt sein. Ja, du hast richtig gelesen. Nicht perfekt. Perfektion wird überbewertet. Perfektion ist langweilig. Ich möchte meine nicht perfekten franzsösischen Macarons essen mit ihrer Zitronen- oder Himbeerfüllung. Das passt zu mir. In Pastellfarben.
Das liegt daran, dass ich bei den fünf Bloggerinnen mitmache, die den Sommer mit dem Spruch „PaStellDichaufdenSommerein“ begrüßen. Ich möchte daran teilhaben mit meinem persönlichen Mount Everest. Ich möchte den Sommer perfekt willkommen heißen mit meinen nicht perfekten Macarons.
Eier für fünf Minuten in eine Schüssel mit warmen Wasser legen, falls sie keine Zimmertemperatur haben. Dann Eier trennen und dabei darauf achten, dass die Eiweiße in einer komplett fettfreien Schüssel aufgeschlagen werden. Am besten sind Glas- oder Metallschüsseln. Die Mandeln und den Puderzucker in der Küchenmaschinen ganz fein häckseln und im Anschluss in einem feinen Sieb sieben. Den weißen Zucker abwiegen. Nun das Eiweiß mit dem Mixer auf niedriger Stufe ein bis zwei Minuten aufschlagen, bis es schaumig und weißlich aussieht. Das Salz hinzufügen. Dann die Geschwindigkeit auf mittlerer Stufe erhöhen und drei weitere Minuten schlagen. Nun langsam den Zucker einrieseln lassen und evtl. Lebensmittelfarbe hinzufügen. Auf höchster Stufe drei weitere Minuten schlagen. Das Baiser sollte glänzen, die Schüssel umgedreht werden können, ohne, dass das Baiser herausfällt. Die Mandel-Puderzuckermischung unterheben und ab jetzt mit einem Spachtel arbeiten. Denn nun kommt der wichtigste Teil, die sogenannte macronage. Wichtig, die richtige Konsistenz hat ganz viele Auswirkungen auf das finale Ergebnis, wenn man zu wenig unterhebt, entstehen wie bei mir Hüte, zu viel des Guten ist aber auch nicht gut. Zu Beginn sieht es so aus, als ob sich Mandeln und Eiweiß nie miteinander verbinden werden, das ist normal. Jetzt heißt es einfach weitermachen. Wenn man den Spachtel heraushebt, sollte der Teig ganz langsam zurücklaufen, wie Honig. Wenn kaum was passiert oder man gar nachhelfen muss, hat man definitiv noch zu wenig die Mandeln unterhoben. Das beste Video zur Konsistenz der macronage gibt es meiner Meinung nach hier. Sobald die richtige Konsistenz erreicht wurde, eine Spritztülle füllen und Kreise von ca. 3-4cm auf zwei mit Backpapier ausgelegten Backblechen aufspritzen. Zum Abschluss die Backbleche kräftig auf die Unterlage fallen lassen, damit jegliche Luftbläschen entweichen können. Sollten die beim Aufspritzen entstandenden "Hütchen" immer noch sichtbar sein, hat man zu wenig die Mandeln unterhoben. Nun die Macarons auf den Backblechen ca. 15-20min stehen lassen, bis sie leicht angetrocknet sind und eine Schale bilden (wenn man sie mit der Fingerspitze berührt, sollte die Fingerkuppe nicht feucht werden). Falls sie noch feucht sind, einfach länger stehen lassen. Den Ofen auf 145 Grad vorheizen und ein Blech auf mittlerer Schiene Ober-und Unterhitze 15-17min backen. Mit dem zweiten Blech wiederholen. Erst komplett auskühlen lassen (sie sollten sich ganz leicht vom Backpapier entfernen lassen) und mit Himbeercreme oder Zitronenfüllung füllen. Keine Ahnung, was du mit übrig gebliebenem Eigelb machen sollst? In diesem Blogpost gibt es ganz viele Tipps inkl. wie einzufrieren. Macarons halten sich am besten in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank. Nach drei Tagen werden sie weich.
Man kann Macarons auch einfrieren, sollte sie aber 20min vor dem Servieren zum Auftauen hervorholen.Französische macarons
Ingredients
Instructions
Notes
Wenn du noch mehr Sommerrezepte ausprobieren und den Sommer vielleicht auch mit DIY-Ideen begrüßen möchtest, schau doch mal bei den fünf Mädels vorbei:
Love Decorations ein DIY-Blog
Fräulein Meer backt ein Backblog
Naschen mit der Erdbeerqueen ein Backblog
Tulpentag Ein Interior, DIY und Food-Blog
Holz & Hefe ein DIY- und Backblog
Was ist dein persönlicher Mount Everest?
12 Kommentare
Jhuls | The Not So Creative Cook
Freitag, der 14. Juli 2017 at 14:32Until now, I haven’t made macarons coz I am still scared. These look delicious! Thanks for sharing at Fiesta Friday party!
Jenny
Freitag, der 14. Juli 2017 at 14:36Thanks and as I stated, my first batch was not perfect yet, but I decided to post them anyway because they are easier to make than I thought.
Angie | Fiesta Friday
Samstag, der 15. Juli 2017 at 04:41You managed to get those „feet“ so I’d say it’s a success! I’ve tried macarons a few times. Strangely the first time I did turned out to be the best. Beginner’s luck, maybe? Even the less successful ones still taste good, though ? So I’m putting you down to cohost FF 182, July 28. Liz @ spades, spatulas and spoons is the the cohost. Let me know if that’s ok.
Jenny
Sonntag, der 16. Juli 2017 at 11:12Hi Angie, it is, I emailed you some questions I have.
Marileen | HOLZ & HEFE
Samstag, der 15. Juli 2017 at 22:08Liebe Jenny,
die sehen total lecker aus! Ich habe bisher nur einmal Macarons gemacht und muss das sehr bald wiederholen, wenn ich deine so sehe!
Wie schön, dass du noch einmal dabei bist :).
Liebe Grüße
Marileen
Jenny
Samstag, der 15. Juli 2017 at 22:32Hey Marileen, musst du unbedingt wieder machen 🙂 Ich habe mir ein paar Kolleginnen eingeladen für eine Macaron-Party, ich freue mich schon!
Josette
Sonntag, der 16. Juli 2017 at 22:02I’ve only made them once and it was a pretty big project for me. 😉 You did a great job!!
Jenny
Sonntag, der 16. Juli 2017 at 22:30Thanks, will make them again soon.
Tulpentag
Dienstag, der 18. Juli 2017 at 19:43Ich bekomme echt Lust, selbst mal Macarons zu machen, wenn ich deine hier so sehe! Lecker 🙂 Ich hab mich noch nie ran getraut.
Schön, dass du nochmal dabei bist!
Lieben Gruß,
Jenny
Jenny
Dienstag, der 18. Juli 2017 at 20:10Danke, falls du sie machst, berichte gerne
Rosy | Love Decorations
Montag, der 24. Juli 2017 at 00:35Huhu liebe Jenny 🙂
Soooo, endlich komme ich dazu hier in Ruhe vorbeizuschauen und dir einen Kommentar zu hinterlassen.
Zunächst einmal zu deinen Macarons *in die Hände klatsch* Für dein erstes Mal großartig! Was ich bei anderen dabei hab rauskommen sehen ?
Ganz süß fand ich den Teil mit ‚imperfectly perfect French macarons‘! Hat es eigentlich gut getroffen – aber wie du selbst schreibst: Perfekt ist zwar schön, dennoch irgendwie auch langweilig! Manchmal sind es gerade diese ‚imperfectly‘ Momente, die der Situation oder dem Gegenstand oder wie in dem Fall deine Macarons – das gewisse Etwas geben 🙂 Ich beschreibe es gerne als: So hat es Charakter! Und sowas bleibt einem viel mehr im Kopf als die perfekten Dinger im Laden, nicht wahr!? 😀
Und schön, dass du somit auch einen weiteren Beitrag zur unseren Linkparty beisteuern konntest! Bin echt froh, denn so durfte ich deinen feinen Blog kennen lernen 🙂 Und falls ich mal dazukomme Macarons zu machen, schicke ich dir auf jeden Fall Fotos von meinen ersten Versuchen zu, haha ;D
Jenny Liebes, ich wünsche dir einen tollen Wochenstart und ganz liebe Grüße,
Rosy ♥
Jenny
Montag, der 24. Juli 2017 at 08:16Hallo Rosy, lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar! Ich werde tatsächlich schon sehr bald eine Macaron-Party organisieren (ja, ich bin immer so verrückt und riskier das mal einfach) und freue mich schon total. Meinen Blog wird es auch schon sehr bald auf deutsch geben (dann also zweisprachig), juchhei!