Hurra, heute öffne ich das 4. Türchen von Zorras famosen Adventskalender. Es gibt ajiaco, einen kolumbianischen Hühner- und Kartoffeleintopf. Es ist das mit Abstand meistgeliebte Rezept Kolumbiens von mir. Es stammt aus der Hauptstadt Bogotá und wird vollständig „ajiaco bogotano oder santafereño“ genannt. In Bogotá ist die Suppe oder der Eintopf so beliebt, dass man diese Speise gerne als Weihnachtsessen reicht. Zu kolumbianischen Weihnachtsbräuchen und -rezepten, kann man gerne hier schauen. Ich hatte bis dato dieses leckere Rezept jedoch noch nicht selbst zubereitet, weil ich immer dachte, dass einige wichtige Zutaten nicht in Deutschland aufzutreiben sind. Zum Beispiel das sogenannte Franzosenkraut , das ich bisher noch nirgendwo gefunden hatte und was die Suppe so charakteristisch schmecken lässt. Das hat mich immer sehr betrübt. Aber alas, man kann sich ja auch zur Not was online bestellen bzw. wurde ich von einer Leserin darauf hingewiesen, dass es hier in München lateinamerikanische Geschäfte gibt, die dieses Kraut verkaufen. Und siehe da, ich konnte endlich mein liebstes Hauptgericht aus Kolumbien hier in Deutschland zubereiten! Als ich das erste Mal Hand anlegte, muss ich sagen, wow, das kam dem Original wirklich schon sehr, sehr nahe.
Mein Mann hat mir erlaubt, dass ich sein gekochtes Rezept hier ablichten und vorstellen darf: cuchuco, kolumbianischer Weizeneintopf. Nein, ich wusste bis dato auch nicht, dass dieses Gericht existiert, aber ich lerne gerne immer dazu. Ich finde es perfekt im Winter, da diverse Kohlsorten und Weizen oder Gerste genutzt werden. Wenn das mal kein Grund ist sich an einem wärmenden Eintopf zu versuchen!
Pollo sudado ist ein populärer Hähncheneintopf aus Kolumbien. Zunächst wird eine Gemüseschwitze, hauptsächlich aus Zwiebeln und Tomaten bestehend, zubereitet, in die man rohes Hähnchen und rohe Kartoffeln gibt. So vorbereitet, wird der Eintopf zugedeckt und durch den Dampf langsam gegart. „Sudado“ kann wortwörtlich als „schweißgebadet“ übersetzt werden, das Hähnchen wird also ganz klar im Gemüsesud gedämpft. Was sich vielleicht merkwürdig anhört, ist wirklich ein leckeres Gericht, ich war am Anfang auch etwas misstrauisch. Aber da es eines der Leibgerichte meines Mannes ist, habe ich mich irgendwann getraut und muss sagen, kein Wunder, dieser Eintopf bekommt durch das Gemüsedämpfen einen ganz besonderen Geschmack und schmeckt an Tag 2 und 3 sogar noch besser!
Heute gibt es wieder einmal ein Nostalgie-Rezept: Borscht, die Suppe mit roter Beete aus der ehemaligen Sowjetunion. Es gibt bis heute Streitereien woher die Suppe stammt und wessen Nationalgericht sie ist. Während Russland die Teigtaschen namens Pelmeni als Nationalgericht deklariert, nimmt die Ukraine dies für Borscht in Anspruch. Fakt ist jedoch, dass in allen ehemaligen Ostblock-Staaten diese Suppe in zahlreichen Varianten serviert wird. Was sie alle gemein haben: rote Beete und Kohl als Zutaten. Und in der Ukraine die Verwendung von Essig, Dill und Schmand. Für mich ist dies ein Nostalgie-Rezept, da meine in Odessa gebürtige Oma uns einige Jahre bekocht hat als sie mit im Haus wohnte. Sie machte deshalb natürlich eine ukrainische Variante.








