Käse mit z.B. Marmelade zu kombinieren, scheint etwas absolut Typisches in Lateinamerika zu sein. So gibt es natürlich auch Empanadas, also Teigtaschen, die mit Käse und Quittenpaste gefüllt werden. Eigentlich werden sie im Original mit Guave gemacht, aber das ist hier in Deutschland schwer aufzutreiben. Ich habe die Quittenpaste tatsächlich selbst gemacht, natürlich habe ich dazu auch ein Rezept auf dem Blog. Ich hatte erst einmal ein kleines Rezept ausprobiert, weil ich nicht so genau wusste wie sie schmecken würden. Na, und als dann alle innerhalb von Sekunden verputzt waren und ich um Nachschlag gebeten wurde, wusste ich, dass ich hiermit einen Volltreffer für den Blog hatte: Empanadas mit Quittenpaste und Käse!
Pastafrola oder Pasta frola ist eine Tarte aus Uruguay, ähnlich einer Linzer Torte. Auch hier wird zunächst ein Mürbeteig hergestellt, der dann aber mit Quittenpaste gefüllt wird. Eine sehr einfache Tarte, die aber schon nur dadurch ungewöhnlich wird, dass sie mit der verschmähten Quitte gefüllt wird. Warum gibt es eigentlich so wenige Quittenrezepte hier in Deutschland? Das habe ich mich schon oft gefragt. Besonders deshalb, weil dulce de membrillo oder Quittenpaste in Deutschland kaum anzutreffen ist, aber in der lateinamerikanischen Küche sehr oft zum Einsatz kommt. Ich habe geschaut, von Aldi bis Edeka, wenn man irgendwo Quittengelee entdeckt, kann man sich glücklich schätzen, aber Quittenpaste, also Marmelade, die schnittfest ist und eigentlich im Block verkauft wird statt im Glas, vergebens. Ich lasse mich gerne eines anderen belehren, aber anscheinend muss man hierzulande tatächlich bei Amazon bestellen oder selbst Hand anlegen.
Es wird langsam Zeit, dass ich endlich mal ein kolumbianisches Rezept auf dem Blog veröffentliche, in dem Kochbananen verwendet werden. Heute gibt es reife Kochbananen mit geschmolzenem Käse und Quittenpaste oder auf Spanisch „platanos con queso y bocadillo“. Kochbananen sind so vielseitig einsetzbar, ich werde dazu wohl auch noch einen längeren Beitrag machen müssen wie man diese Dinger in welcher Form einsetzen kann. Denn je nachdem, ob sie noch ganz grün sind, werden sie eher wie Kartoffeln als Beilage eingesetzt oder aber im sehr gelben und reifen Zustand als Dessert. Heute gibt es sie in der süß mit herzhaft Variante. Die sehr reife Kochbanane wird aufgeschlitzt und eigentlich mit Guave-Paste gefüllt, aber da Guave in Deutschland schwer aufzutreiben ist, nehmen wir stattdessen Quittenpaste. Darüber reibt man Mozzarella und bäckt alles bis der Käse geschmolzen ist. Ein absolut typisches Dessert in Kolumbien und allerseits beliebt.
Kennst du Quittenpaste? Hier in Deutschland auch manchmal als Quittenbrot bekannt, ist dies ein altmodisches Konfekt. Hier oft zu Rauten geschnitten, wälzt man sie anschließend noch in etwas Zucker und serviert sie auf dem Weihnachtsplätzchenteller. Lustigerweise ist Quittenpaste oder Quittenbrot nicht nur im deutschsprachigen Raum bekannt, sondern ebenso auch in Spanien als „dulce de membrillo“ (aus Quitten gemachte Süßigkeit) oder in meinem Geburtsland Uruguay auch als „postre Martín Fierro“ (Nachtisch Martin Fierros). Die Grundidee ist auch hier die gleiche, man streicht die fertige Paste entweder auf ein Blech oder in eine Kastenform und wartet dann bis sie trocken ist. Im Unterschied zu Deutschland wird hier die Quittenpaste jedoch nicht in Zucker gewälzt, sondern pur und zusammen mit Käse gegessen. Gerne nimmt man dafür einen kräftigen Käse, wie zum Beispiel Cheddar. In einigen Regionen Spaniens wird auch gern Ziegenkäse hergenommen.