Quittenpaste, Quittenbrot, dulce de membrillo oder Martín Fierro

Kennst du Quittenpaste? Hier in Deutschland auch manchmal als Quittenbrot bekannt, ist dies ein altmodisches Konfekt. Hier oft zu Rauten geschnitten, wälzt man sie anschließend noch in etwas Zucker und serviert sie auf dem Weihnachtsplätzchenteller. Lustigerweise ist Quittenpaste oder Quittenbrot nicht nur im deutschsprachigen Raum bekannt, sondern ebenso auch in Spanien als „dulce de membrillo“ (aus Quitten gemachte Süßigkeit) oder in meinem Geburtsland Uruguay auch als „postre Martín Fierro“ (Nachtisch Martin Fierros). Die Grundidee ist auch hier die gleiche, man streicht die fertige Paste entweder auf ein Blech oder in eine Kastenform und wartet dann bis sie trocken ist. Im Unterschied zu Deutschland wird hier die Quittenpaste jedoch nicht in Zucker gewälzt, sondern pur und zusammen mit Käse gegessen. Gerne nimmt man dafür einen kräftigen Käse, wie zum Beispiel Cheddar. In einigen Regionen Spaniens wird auch gern Ziegenkäse hergenommen.

Ich kann mich noch sehr gut erinnern wie ich als 7-jährige ganz amüsiert war, dass man in Deutschland keine Marmelade findet, die man mit einem Messer schneiden kann. In Uruguay wird die Quittenpaste, aka dulce de membrillo, wie Marmelade behandelt, man schneidet sich einfach ein Rechteck zurecht und legt es sich dann aufs Brot. Dass ich auch in Deutschland bis heute gerne mein Marmeladenbrot mit Käse esse, wird wohl nicht verwundern, wahrscheinlich kommt es daher, dass man sehr gerne die süße Paste zu etwas Herzhaftem reicht, oft als Nachspeise. Auch wenn hierzulande Quittenpaste oder Quittenbrot lieber pur gegessen wird, so hoffe ich doch, dass vielleicht jemand sich traut mal ein Stückchen mit Käse zu essen. Denk daran, wenn man Ziegenkäse mit Honig serviert oder Feigenmarmelade und ähnliches als Beilage auf  einem Käseteller reicht, dann ist es doch nicht so abwegig, dass eventuell auch Quittenpaste dazu schmecken könnte, oder?

Ich freue mich auch, dass ich gleichzeitig hiermit auch noch einen wundervollen Blog vorstellen darf.  Anlass ist wieder einmal ein Event, bei dem Blogger von anderen Bloggern Rezepte nachkochen oder -backen und so hoffentlich viele tolle Rezepte aus dem Archiv hervorgeholt und in Erinnerung gebracht werden. Sus vom Blog Corum hat schon 2007 (!) ihre Quittenpaste zum Lieblingsrezept des Jahres deklariert. Sie hat mir außerdem verraten, dass es bis heute eines ihrer Lieblingsrezepte ist. Wie mir scheint, darf Quittenpaste auf keinem Plätzchenteller in Sus‘ Weihnachtsbäckerei fehlen. Zumindest sehe ich 2016, 2018 und 2019 immer Quittenpaste als ein Plätzchen auf ihrem Teller. Offensichtlich liebt Sus Quitten und hat sowohl einen normalen Quittenbaum im Garten sowie einen Zierquittenbaum. Sus, vielleicht kann ich auch dich dazu animieren deine geliebte Quittenpaste zu einem Stückchen Käse zu essen? Du scheinst es zumindest schon probiert zu haben wie bei diesen mit Käse überbackenen Brotscheiben und Quittenpaste.

Und ansonsten, egal, ob deutsche, spanische oder lateinamerikanische Version, lasst uns zusammen Quittenpaste herstellen!

Ursprung: Corumblog

Quittenpaste, Quittenbrot oder dulce de membrillo

Serves: 1 kleines Blech
Prep Time: 30min Cooking Time: 2-3hrs

Quittenpaste, Quittenbrot oder dulce de membrillo wird aus Quitten und Zucker hergestellt und ist eine wundervolle Süßigkeit oder kann mit Käse kombiniert werden.

Ingredients

  • 1 kg Quitten nach dem Schneiden und Entkernen gewogen (Achtung: Apfelquitten färben sich rötlich, Birnenquitten bleiben eher gelb)
  • 500g Gelierzucker 2:1

Instructions

1

Die Quitten gut abreiben und waschen, um den Flaum zu entfernen, vierteln, das Gehäuse entfernen und dann in Stücke schneiden. Erst so vorbereitet abwiegen.

2

In einen großen Topf geben und mit etwas Wasser und Deckel ca. 10-15min weich dünsten, dabei gelegentlich umrühren und evtl. etwas Wasser nachgießen, dabei aber lieber sparsam mit dem Wasser sein. Die weichen Quitten gut pürieren und ca. 10min abkühlen lassen.

3

Dann den Gelierzucker hinzugeben und alles gut vermischen und auf mittlerer Hitze ca. fünf Minuten köcheln, dabei immer wieder rühren und aufpassen, dass nichts anbrennt.

4

Eine Brotbox oder ähnliches mit zerknülltem Backpapier belegen und die Quittenpaste darauf verstreichen. Nun kann man alles mehrere Tage an der Luft trocknen lassen. Damit habe ich aber nicht so gute Erfahrungen gemacht, einmal fing die Paste an zu schimmeln. Meine bevorzugte Variante lautet den Ofen auf 80 Grad heizen und so ein paar Stunden antrocknen lassen. Wenn die obere Seite trocken ist, kann man das Backpapier abziehen und die Paste von unten trocknen lassen. Bei dieser Methode wird die Paste auch noch im Nachgang dunkler und etwas rötlicher, mit Apfelquitten wird es besonders rot, geschmacklich gibt es aber keinen Unterschied.

5

Die deutsche Variante ist dann die Paste in Rauten zu schneiden und nochmal in Zucker zu wälzen und als Konfekt zu servieren.

6

Die spanische und südamerikanische Variante schneidet die Paste in Scheiben, serviert einen kräftigen Käse dazu (z.B. Cheddar, Bergkäse, Ziegenkäse etc.) und genießt alles zusammen zum Wein. In Kolumbien isst man zum Dessert Kochbanane, die mit Quittenpaste gefüllt und Käse überbacken wird. Das Rezept dazu findet sich hier.

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