Im letzten Teil meiner Reihe zum Thema Hochzeitstorte zu Hause backen geht es darum genauer zu erklären wie ich die Torten gestapelt, transportiert und dekoriert habe. Die bisherigen Teile sahen so aus:
Teil 1: Wie man die Größe der Hochzeitstorte berechnet
Teil 2: Wie man sich einen Zeitplan erstellt
Teil 3: Wie konkret die Rezepte und Mengen aussahen
Fangen wir zunächst mit dem Stapeln an.
Tipp 1: Teile dir die Cremes vorher ein, sodass jede Schicht gleich dick ist
Meine 26cm Schokotorte bestand aus drei dicken Tortenböden und zwei Schichten Creme. So wusste ich, dass ich die Hälfte der Karamellcreme auf dem untersten Boden verteilen konnte und den auf den mittleren Boden den restlichen Teil. Außen wollte ich ja die Swiss-Meringue-Buttercreme hernehmen, so musste ich keine Sorge haben keine Creme mehr übrig zu haben. Solltest du außen die gleiche Creme wie für innen verwenden, so gilt als grober Richtwert außen braucht man doppelt so viele Creme wie für eine Innenschicht. Heißt, du hättest die Creme vierteln müssen, wenn du sie hättest auch dünn außen verstreichen wollen.
Bei dem 18cm Carrot-Cake hatte ich vier Böden, also drei Schichten Creme, die ich mir vorher eingeteilt hatte. Ich habe übrigens für die Frischkäsecreme extra die Variante genommen, bei der man zunächst eine Mehlschwitze zubereitet, wie ich sie für das Frosting der Carrot-Cupcakes genutzt habe. Bei dem Carrot-Cake-Kuchen hatte ich nur Sahne mit Frischkäse vermischt, was mir in diesem Fall zu heikel war. Ich brauchte eine stabile Creme, die mir nicht wegschmilzt. So entschied ich mich deshalb für die Variante mit Mehlschwitze, die hervorragend funktioniert hat. Auch hier habe ich die Creme zubereitet und erst einmal 15min in den Kühlschrank gestellt. Dann hatte sie im heißen Spanien die perfekte Konsistenz, um sie auf der Torte zu verstreichen. Hier hatte ich tatsächlich etwas Creme übrig und habe so einmal außen die Torte zunächst mit der Frischkäsecreme eingestrichen, bevor ich später die Buttercreme ebenfalls außen verstrichen habe.
Torte links nach dem ersten Einstreichen, Torte rechts wird im Tortenring festgezurrt, damit sie gerade wird
Tipp 2: Verwende einen hohen Tortenring, wenn du eine gerade und glatte Torte erhalten möchtest
Am allersichersten wird deine Torte gerade, wenn du sie gleich von vorneherein in einem Tortenring stapelst. Bei der kleinen 18cm Torte habe ich sie zunächst frei Hand zusammengesetzt, dann aber gemerkt, dass sie etwas schief war. So habe ich dann im Nachgang die Torte in dem Tortenring festgezurrt. Ich sage dazu immer „Tortenkorsett“. Als ich sie dann nach einer Stunde aus dem Korsett befreit habe, war alles gerade und fest geworden. Auch wenn du eine glatte Kante erhalten möchtest, ist es am einfachsten die Oberfläche im Tortenring zu bestreichen, damit die Kante schön scharf wird. Ich mag meinen extra hohen Tortenring, den man flexibel von 16-30cm einrasten kann.
Nach dem zweiten Einstreichen mit Buttercreme sieht die Torte schon viel gerader aus
Tipp 3: Verwende auf jeden Fall „Tortendübel“ für die unteren Torten und Cakeboards für alle Etagen
Auch wenn meine Torte nur zweistöckig war, war ich doch überrascht wie schwer sie am Ende wurde. Deshalb maß ich die untere Torte ab (13,5cm) und schnitt mir die Tortendübel von Wilton zurecht und verwendete sie als „Säulen“, um die obere Torte zu befestigen (siehe Bild). Bei 18cm habe ich 5 verwendet, als Faustregel gilt, je größer die Torte, die obenauf liegen soll, desto mehr Dübel solltest du verwenden. Ich habe zunächst ausgemessen wo die obere Torte liegen würde und habe dann innerhalb des Durchmessers die fünf Dübel möglichst gerade in die untere Torte geschoben. Wichtig ist, dass sie alle gleich hoch sind und nicht die untere Torte überrragen. Meine Torte hatte bereits eine Nacht durchgekühlt, aber dennoch ging es relativ einfach die Dübel hinunterzuschieben.
Außerdem hatten bei mir beide Torten sogenannte Cakeboards. Das sind etwas dickere Platten, auf der die Torte steht. Mit den „Säulen“ und der Platte unten drunter wird die Torte dadurch stabil und es besteht weniger Gefahr, dass die oberen Etagen im Laufe der Zeit einsinken, was für mich die absolute Horrorvorstellung ist. Meine Torte hat tatsächlich eine Nacht bereits zweistöckig im Kühlraum wunderbar ohne Probleme überstanden und sah beim Anschnitt perfekt aus. Ich hatte natürlich die Buttercreme auch verwendet, um sowohl die Torten am Cakeboard“ als auch übereinander festzukleben und habe den Rand zwischen Torte 1 und 2 ebenfalls nochmal mit einer Spritztülle schön gemacht. Auch auf das Holzbrett habe ich die untere Torte mit Buttercreme festgeklebt. Alles sollte so stabil wie möglich mit Buttercreme oder ähnlichem rutschfest gemacht worden sein.
Wenn man genau hinschaut sieht man wo ich die 18cm Durchmesser markiert habe
Tipp 4: Transportiere die Torten am besten einzeln im Kofferraum und lege ein (nasses) Handtuch unter den Karton und in den Karton ein weiteres Handtuch
Die Torten sollten möglichst kühl transportiert werden. Ich habe sie, wie auf dem Foto zu sehen ist, separat transportiert und lieber vor Ort gestapelt. Ich habe zunächst ein großes nasses Handtuch unter den Karton gelegt, sodass dieser auf keinen Fall rutscht und in den Karton wiederum ein trockenes Handtuch und darauf dann die Torten. Achtung, ein nasses Handtuch funktioniert nur bei kurzen Strecken, da sonst das Cakeboard durchgeweicht wird. Da beide ein Cakeboard verwenden, kann man zum Beispiel mit einer Winkelplatte oder zur Not auch einem Pfannenwender oder ähnlichem die Torten gut hochheben ohne Creme zu verschmieren. Auch wenn sie eng aneinander gekuschelt zur Location gefahren sind, war wenig Creme verschmiert. Das ist der große Vorteil, wenn sie bereits eine Nacht gekühlt haben. Meine mussten nur 10min in der spanischen Hitze überstehen, das haben sie aber ohne Probleme gemeistert.
Tipp 5: Stapel die Torten erst in der Location aufeinander, klebe alles gut mit Buttercreme fest und nimm Werkzeug mit
Vom nassen Lappen bis hin zur Buttercreme (separat auch im Spritzbeutel), Floristenband, natürlich Cake-Topper und ähnlichem hatte ich vieles dabei, um vor Ort kleine Reparaturen machen zu können als auch die Torte zu dekorieren. Nimm lieber zu viel als zu wenig mit. Auch wenn ich am Ende die Torten einfach mit dem Finger (natürlich gut gewaschen!) miteinander festgeklebt habe und den Rand der oberen Torte so sauber mit Buttercreme einstrich, so hatte ich Winkelplatte und ähnliches da. Am wichtigsten war auf jeden Fall die Buttercreme, die natürlich Raumtemperatur hatte und die nochmal als Kleber gedient hat. Ich habe die Torte direkt vor dem Kühlraum gestapelt und dekoriert. Man sieht es im Bild ein wenig. So war ich froh alles dabei zu haben und nicht noch extra was aus der Küche zu benötigen bzw. die Torte noch irgendwie ewig weit in der Location hin und her tragen zu müssen. Wie auf dem Foto fertig dekoriert, hat die Torte eine ganze weitere Nacht im Kühlraum verbracht. Die Hortensien waren künstlich, die Blätter jedoch nicht. Denen hat das aber gar nichts ausgemacht. Den Cake-Topper habe ich bei Etsy machen lassen.
So, und nun hast du die Reihe zum Thema Hochzeitstorte geschafft. Melde dich gerne bei mir, wenn du noch Fragen hast oder etwas unklar ist. Entweder per Kommentar oder E-Mail, aber natürlich kannst du mich auch bei Instagram oder Facebook kontaktieren. Ich bin übrigens bereits dabei die zweite Hochzeitstorte zu planen. Die wird ganz anders und ist gleich dreistöckig. Eventuell mache ich dazu auch noch einen Beitrag.
Hier nochmal eine Übersicht über die vorherigen Beiträge:
Teil 1 Wie man eine Hochzeitstorte zu Hause backt
Teil 2 Wie man sich einen Zeitplan für die Hochzeitstorte erstellt
Teil 3 Alle Rezepte und Mengenangaben für die Hochzeitstorte
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