Klassischer Wiener Apfelstrudel

Leute, ich habe bei der Österreicherin Astrid Lamarche einen Online-Strudelkurs (Werbung unbeauftragt) besucht. Weil Astrid ein unglaubliches Talent hat Strudelteig hauchdünn auszuziehen. Da hat mich der Ehrgeiz gepackt, sie schafft es mit 200 Gramm Mehl (was eine recht typische Menge bei Strudelteig ist), einen riesig großen Esstisch komplett mit Teig zu bedecken, so hauchdünn wird er bei ihr. Deshalb gibt es hier nochmal und diesmal so richtig echten Strudel, österreichischen Strudel nach dem Rezept von Astrid. Und pssst, wie ich nun frisch gelernt habe, die Österreicher reichen nicht Vanillesauce zu Strudel, sondern geschlagene Sahne!

Ich muss sagen, ich war stolz wie Bolle als ich den Strudelkurs fertig hatte. So dünn und so gut hatte ich bisher noch nie Strudelteig ausgezogen. Danach musste ich natürlich gleich zig Mal üben, jedes Mal wurde er besser. Deshalb wollte ich dich ermutigen nicht aufzugeben. Strudel sieht vielleicht nicht immer super aus, aber schmecken tut er trotzdem. Deshalb, einfach immer wieder und wieder einen machen, irgendwann wirst du besser, versprochen! Und dann hast du irgendwann hauchdünnen, blättrigen Strudel, der mega schmeckt und der einfach nur umwerfend lecker ist. Trau dich!

 

 

Hier sieht man den ausgezogenen Strudelteig, mit Semmelbröseln und dann den Äpfeln auf der Hälfte verteilt

Klassischer Wiener Apfelstrudel

Serves: Ca. 10-14 Stücke
Prep Time: 1hr 30min Cooking Time: 40min Total Time: 2hr

Dieser klassische Wiener Apfelstrudel wird hauchdünn ausgezogen und klassisch mit Äpfeln und Semmelbröseln befüllt.

Ingredients

  • Strudelteig
  • 200g Mehl, Type 550 (man kann Wiener Grießler verwenden, ist aber kein Muss)
  • 110g lauwarmes Wasser
  • 9g neutrales Öl (weiteres wird benötigt)
  • 3,5g Salz

  • Füllung
  • 1,5kg saure Äpfel (bei mir eine Mischung aus Boskop und Braeburn, ich empfehle feste und saure Äpfel)
  • Saft einer Zitrone
  • 90g Butter
  • 130g Semmelbrösel
  • 2 EL Zucker
  • Etwas Zimt
  • Optional: ca. 50g in Rum eingelegte Rosinen
  • 130g Butter zum Bestreichen

Instructions

1

Hier kannst du sehen wie ich ihn zubereite. Für den Strudelteig alle Zutaten in einer Knetschüssel abwiegen und per Knethaken 20min auf niedriger Stufe in der Küchenmaschine kneten lassen. Der Teig sollte am Ende weich und elastisch sein. Teig kurz ohne weiteres Mehl zu einem runden Ball schleifen. Ein bis zwei Esslöffel Öl in einer Dose oder Schüssel mit Deckel verteilen, den Teig von allen Seiten in dieses Öl tunken und dann in der Dose abgedeckt mindestens zwei Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen, gerne auch über Nacht. Falls man den Teig länger als 24 Stunden ruhen lassen will, gerne im Kühlschrank lagern, jedoch mindestens eine Stunde vor dem Weitermachen auf Raumtemperatur kommen lassen.

2

Für die Füllung die Äpfel schälen, achteln, Kerngehöuse entfernen und dann in dünne Dreiecke von ca. 1-2mm schneiden. Mit Zitronensaft beträufeln, damit sie nicht braun werden und zur Seite stellen. Die 90g Butter in einer Pfanne schmelzen, die Semmelbrösel dazugeben und auf mittlerer Hitze goldbraun rösten, dabei ständig umrühren. Am Ende Zimt nach Geschmack hinzugeben und zwei Esslöffel Zucker untermischen. Abkühlen lassen.

3

Einen großen Tisch mit einem großen Tuch, das überall herunterhängt, bedecken. Ich habe eine Baumwoll-Tischdecke verwendet, zur Not geht auch ein Bettlaken. Die Oberfläche des Tuches leicht bemehlen, in der Mitte des Tuches ein größeres Rechteck stärker bemehlen. Den Strudelteig hervorholen und vorsichtig in die mehr bemehlte Mitte des Tuches legen. Nun mit einem Nudelholz vorsichtig den Teig zu einem Rechteck ausrollen, dabei darauf achten, dass die Unterseite des Teiges bemehlt ist, ansonsten etwas nachmehlen. Weiter ausrollen bis der Teig anfängt sich zusammenzuziehen. Nun die gesamte Oberfläche des Teiges mit Öl bepinseln, damit dieser nicht austrocknet und 15-20min ruhen lassen. In dieser Zeit die 130g Butter schmelzen. Erst nach dieser Ruhezeit den Teig mit den Handrücken und ohne Ringe, Uhr oder ähnliches hauchdünn ausziehen. Vorher Hände und Unterarme ebenfalls bemehlen. Dabei versuchen von der Teigmitte aus zu starten und erst nachher die Enden bis an die Tischkante ausziehen. Übung macht den Meister, wenn Löcher entstehen, nicht weiter schlimm, diese maximal am Ende versuchen mit Teig vom Rand auszubessern oder einfach drin lassen. Beim ersten Mal ist bei mir der Strudel nicht ganz so groß geworden, jedes Mal wurde es leichter und besser, nur Mut, mit der Zeit lernt man es den Strudel immer dünner auszuziehen, wenn man immer das gleiche Rezept verwendet.

4

Den ausgezogenen Strudel komplett mit ca. 2/3 der geschmolzenen Butter bestreichen, damit er nicht austrocknet. Derweil den Ofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze heizen und ein Backblech mit Backpapier belegen. Auf der Hälfte des Teiges im Anschluss die Semmelbrösel verteilen, ca. einen Teigrand von 2cm freilassen. Dann ggf. den dicken Teigrand mit einem Messer abschneiden. Die Äpfel und, falls gewünscht, Rosinen, auf den Semmelbröseln verteilen und den Teigrand zur Mitte 1-2cm einklappen. Mithilfe des Tuches von der kürzeren Seite aufrollen und dann auf das Backpapier setzen, meist muss man den Strudel entweder quer legen oder zu einem U formen. Mit weiterer geschmolzener Butter bestreichen.

5

Ca. 35-40min backen oder bis der Strudel schön goldbraun geworden ist. Mit Puderzucker bestäubt servieren. Ich habe nun frisch gelernt, dass man in Österreich keine Vanillesauce dazu reicht, sondern maximal etwas geschlagene Sahne.

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