Zwischen dem ganzen Süßkram brauchen wir hier mal wieder etwas Herzhaftes. Dazu habe ich eine Köstlichkeit aus Bolivien mitgebracht: salteñas aka bolivianische Teigtaschen. In Südamerika werden Teigtaschen normalerweise Empanadas genannt. Natürlich habe ich schon die klassische Version aus meinem Geburtsland Uruguay vorgestellt: Rindfleisch-Empanadas. Auch aus Kolumbien habe ich Empanadas vorgestellt, das Rezept erfreut sich großer Beliebtheit, die klassischen kolumbianischen Empanadas finden sich hier. Heute sind also die aus Bolivien dran, aber die nennen sich salteñas. Hauptunterschied ist hier, dass der Teig leicht gesüßt wird und auch die Füllung durch die Rosinen etwas in die süßliche Richtung geht. Um der Trockenheit vorzubeugen, gibt man hier Gelatine dazu, sodass die Füllung saftig bleibt. Uns haben die salteñas tatsächlich am zweiten Tag besser geschmeckt, nachdem alles hat gut hat durchziehen können und sie komplett vorbereitet erst an Tag 2 gebacken wurden.
Wie immer bei Empanadas schon mal die Vorwarnung, dass hier viiiiiel Arbeiit drinsteckt, da ist man gut und gerne einige Stunden beschäftigt. Da sowohl Teig als auch Füllung ruhen müssen, empfehle ich bei diesen salteñas mindestens einen, wenn nicht zwei Tage vorher anzufangen. Wie gesagt haben uns die fertig vorbereiteten, aber noch nicht gebackenen salteñas nochmal besser an Tag 2 geschmeckt. Irgendwie hatten die Zutaten dann Zeit ordentlich zu marinieren. Von daher kann man sich bei allem Zeit lassen. Traditionell werden sie mit einem Tomaten-Dip namens llajua serviert, das Rezept habe ich unten mit angegeben, aber das kann man natürlich auch einfach weglassen.
Ursprung: Chipa by the dozen (auf Spanisch und Englisch)
Salteñas oder bolivianische Teigtaschen werden mit einem leicht gesüßten Teig zubereitet und enthalten Gelatine in der Füllung, sodass diese schön saftig bleibt. Für die Füllung die Hähnchenbrust abbrausen, trocken tupfen und in ca. 3cm dicke Streifen schneiden. In einem Topf mit anderthalb Liter Wasser und etwas Salz geben und gar kochen (braucht ca. genauso lange wie die Kartoffeln). Das Wasser auf keinen Fall wegschütten, das brauchen wir noch. Die Kartoffeln schälen, kleinschneiden, mit Wasser und Salz gar kochen. Eier hart kochen und abschrecken. Am besten Eierschale erst einmal dran lassen. Dann die Zwiebel und Paprika würfeln und einige Minuten in einer großen Pfanne dünsten. Knoblauch ausgepresst dazugeben. Chilis fein schneiden und hinzufügen. Dann Erbsen, Rosinen, Gewürze, evtl. nochmal feiner geschnittenes Hähnchen, Kartoffeln und 750 Gramm vom Hähnchenwasser dazugeben. Falls das Hähnchenwasser nicht ausreicht, einfach mit Wasser auffüllen. Einmal zum Kochen bringen und dann 5min köcheln lassen. Am Ende nochmal abschmecken und die Lorbeerblätter entfernen. Derweil die Gelatine im kalten Wasser einweichen. Wenn die Masse leicht abgekühlt ist, die ausgedrückte Gelatine dazugeben und verrühren bis sie sich aufgelöst hat. Mindestens für vier Stunden oder über Nacht kühlen. Die Gelatine sollte die Masse relativ fest werden lassen, da sollte nichts mehr tropfen oder flüssig sein. Für den Teig alle Zutaten entweder per Hand oder Küchenmaschine 10min kneten. Dann kleine Bällchen von 50 Gramm daraus formen, bei uns sind es 30 Bällchen gewesen. Diese luftdicht verpackt ebenfalls kühlen, gerne auch über Nacht. Man kann den Teig auch jetzt schon schon einzeln ausrollen, ich empfehle jedoch immer etwas Backpapier zwischen den Teigkreisen zu legen, bevor man sie kühlt. Für den Dip die Tomate vierteln, den Struck entfernen, bei den Chilis ebenso und zusammen mit der Petersilie kurz im Food-Prozessor häckseln. In ein Töpfchen füllen und abgedeckt ebenfalls kühlen. Man kann den Dip bis zu ca. 5 Tage im Voraus zubereiten. Kurz vor Zubereitung die Eier schälen, kleinschneiden und unter die Füllung mischen. Dann die Bällchen einzeln auf einer bemehlten Arbeitsfläche mit dem Nudelholz in ca. 14cm große Kreise ausrollen. Pro Kreis ca. 2-3 TL Füllung in die Mitte geben, am Ende eine Olive obenauf setzen, mit dem Finger den Teigrand mit etwas Wasser beschmieren, zu einem Halbmond verschließen und dann den geflochtenen Rand formen. Dazu mit Daumen und Zeigefinger den Teig an der Außenkante ziehen und zur Mitte hin falten, diesen Vorgang bis zum Ende des Halbkreises wiederholen. Hier gibt es visuelle Hilfe dazu. Die vorbereiteten salteñas immer luftdicht aufbewahren und immer auf Backpapier legen, weil sie sonst an Tellern etc. festkleben. Den Ofen auf 245 Grad heizen und die salteñas ca. 20min backen (richtig macht man es, indem sie aufrecht stehen, man kann sie aber auch hinlegen) oder bis sie eine goldbraune Farbe haben. Etwas abkühlen lassen, da sie durch die Gelatine viel Flüssigkeit haben und lange heiß bleiben. Mit dem Dip genießen. Salteñas lassen sich super einfrieren und halten sich auch im Kühlschrank super einige Tage. Wie gesagt immer auf Backpapier lagern und luftdicht in einer Dose oder ähnlichem aufbewahren.Salteñas oder bolivianische Teigtaschen
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