Es ist World Bread Day und diesmal habe ich etwas ganz Besonderes mitgebracht, Plunderteilchen aus Argentinien, facturas argentinas! In Argentinien findet man die an jeder Ecke, jede Bäckerei führt die Plunderteilchen in diversen Ausführungen. Oft isst man sie zum Frühstück oder mit ein bisschen Mate-Tee als Snack. Die Teilchen werden mit verschiedenen Sachen gefüllt: Quittenpaste (dulce de membrillo), dem Karamell namens dulce de leche oder Pudding. Egal ob gerollt, gefaltet oder zum Croissant geformt, was den Teilchen gemeinsam ist, ist der Teig. Es ist im Endeffekt Plunderteig, der aber in einer Blitzversion daherkommt, da die Butter nicht als ganzes als eine Platte eingearbeitet wird, sondern bereits in den Hefeteig als Flocken hineinkommt. Erst dann wird er touriert (das ist der Fachbegriff, wenn der Teig wieder und wieder gefaltet wird, sodass man nachher diese typisch blättrige Konsistenz erhält). Deshalb nenn ich ihn jetzt mal einfach Blitz-Plunderteig.
Chocotorta aus Argentinien ist so eine Art Kalter Hund auf argentinische Art. Diese Torte wird nicht gebacken, sondern man schichtet Schokokekse (in Argentinien „chocolinas“ genannt) mit der Karamellcreme dulce de leche, die mit Frischkäse vermischt wird. In diesem Fall mache ich die Schokokekse selbst, deshalb komme ich nicht ganz ohne backen aus. Chocotorta wird in Argentinien oft anstelle des Geburtstagskuchens gereicht und ist, wie kann es anders sein, auch wirklich schnell gemacht, wenn man Schokokekse, dulce de leche und Frischkäse parat hat. Ich habe dem Ganzen noch eine kleine Schicht Ganache verpasst und mit weiterer Karamellcreme dekoriert, aber natürlich kann man die Torte auch schlicht lassen.
OK, ich oute mich, ich bin im WM-Fieber. Das liegt daran, dass mein Geburtstland Uruguay immer noch dabei ist, juchhei! Den ehemaligen Europameister Portugal rausgekickt, da finde ich kann man stolz sein! Deshalb hatte ich Lust Alfajores (auf Deutsch „alfachores“ ausgesprochen) zu machen. Alfajores stammen eigentlich aus Spanien, werden aber mittlerweile auch in den ehemaligen Kolonien Uruguay und Argentinien sehr gerne produziert. Die uruguayische Variante besteht aus einem Doppelkeks, der traditioneller Weise mit dulce de leche, das ist Karamellcreme aus gesüßter Kondensmilch, gefüllt wird. Der Doppelkeks besteht nicht aus klassischem Mürbeteig, sondern wird mit Maisstärke gemacht, wodurch er sehr schön mürbe wird. Ich musste mich als bekennender Chocoholic natürlich auf die Schokovariante konzentrieren, bei der der Doppelkeks nochmal in geschmolzene Schokolade eingetaucht wird. Offiziell heißen sie dann alfajores marplatenses, mar de plata (auf Deutsch Silbermeer) bezeichnet die wohl östlichste Region Argentiniens. Alfajores sind so etwas wie der Standard-Keks aus Uruguay und Argentinien, man kann ihn überall kaufen und er wird sehr gerne als Snack gegessen. Auch als Souvenir wird er gerne an Touristen verkauft. Meine Schokovariante hält sich gut, da die Schokoschicht als Schützhülle den Keks gut verschließt. Ich hoffe jedoch, dass deine Alfajores genauso schnell weggefuttert sind wie bei mir.






