Coffee-Date in Dresden

Es ist mal wieder viel zu lange her, dass ich virtuell mit dir einen Kaffee getrunken habe. Das hole ich hiermit nach und lade dich nach Dresden ein. Über Ostern waren wir in Radebeul und Dresden. Ich habe in Dresden studiert (zu Beginn Jazz-Klavier an der Carl-Maria von Weber Musikhochschule, später dann Sprachen an der Technischen Universität). Dresden ist die Stadt, in der ich auch meinen Mann kennengelernt habe und wir nach vielen Monaten Papierkrieg schließlich auch das Ja-Wort zueinander gesagt haben. Kurz, Dresden ist für mich immer mit guten Erinnerungen verbunden, auch wenn ich bis heute den Dialekt gewöhnungsbedürftig finde.

Auf dem Weg nach Altkötzschenbroda zur Friedenskirche, in der wir geheiratet haben; sie ist im Hintergrund zu sehen

Wir waren ein bisschen auf dem Nostalgie-Trip als wir herkamen. So ließen wir es uns nicht nehmen im Café Aha an der Kreuzkirche wieder einen Cappuccino zu trinken. Hier hatten mein Mann und ich unser erstes „Date“, später wurde es unser regelmäßiger Treffpunkt zum Kennenlernen. Ich aß diesmal eine extrem leckere Schoko-Mousse-Torte, die mich daran erinnerte gleich erneut meine eigene Schoko-Mousse-Torte erneut zu backen. Das Café hätte fast wegen Corona schließen müssen und ist nur durch eine tolle Crowd-Funding-Aktion weiterhin geöffnet. Ich empfehle es jedem Dresden-Besucher (Werbung völlig unbeauftragt).

Da wir wie gesagt zu Ostern hinfuhren, habe ich natürlich für meine Verwandten, die in Radebeul leben, was Schönes backen dürfen (na gut, vielleicht habe ich mich auch angeboten). Am Ende entschied ich mich für die Zitronen-Tarte, die ich mit kleinen Lämmchen dekorierte. Meine Verwandtschaft steht eher auf einfache Kuchen, deshalb sollte es keine aufwändige Ostertorte werden. Ich durfte sie sogar mit den hauseigenen Zitronen backen und habe sie dann natürlich mit dem Baum ablichten müssen. Sie kam sehr gut an und war innerhalb weniger Minuten komplett weg.

Die Zitronen-Tarte mit Osterlämmchen und der Zitronenbaum, der endlich wieder nach draußen ziehen durfte

Da mein Onkel in Russland, Usbekistan und Estland aufgewachsen ist, durften wir so einige leckere Köstlichkeiten verspeisen. Erst einmal machte er Borscht, die Suppe mit rote Beete und Kohl, dann folgte Plov, das Nationalgericht Usbekistans. Natürlich habe ich mitgeholfen und mir alle Zutaten, Mengen und Zubereitungsweise aufgeschrieben. Eventuell gibt es diese Gerichte irgendwann auch auf dem Blog, Update, mein Borscht-Rezept findet ihr hier. Beide Gerichte hatte ich schon lange nicht mehr gegessen, meine Oma, die in Odessa, Ukraine geboren wurde, hatte sie früher gemacht als sie bei uns im Haus wohnte, aber sie lebt schon nicht mehr. Mein Mann probierte beide Gerichte zum ersten Mal, er fand Plov super, aber auch vom Borscht holte er sich Nachschlag.

Links Borscht ganz klassisch mit Schmand und Dill serviert, rechts Plov, ein Reiseintopf mit Lamm und Möhren

Auch wir wurden gefragt, ob wir für die Verwandtschaft was kochen könnten. Nach einigem Überlegen entschieden wir uns kolumbianischen Bohneneintopf zu machen. Wir kalkulierten für 20 Personen (viele Kinder darunter) und starteten schon am Vorabend. Mein Mann legt immer großen Wert darauf, dass immer nur frische Zutaten verwendet werden, so machte er im ersten Schritt die Gemüsebrühe selbst. Da er noch nie für so viele Personen gekocht hatte, war er ziemlich aufgeregt, aber er hatte viele Helfer, natürlich war ich mit am Start, aber auch einige der Kinder unterstützten tatkräftig. Am Ende reichte das Essen für zwei Tage ud beide Male aßen mehr als 10 Erwachsene davon, wir hatten viel zu großzügig kalkuliert. Aber lieber so, als wenn es nicht gereicht hätte.

Kolumbianischer Bohneneintopf, frijoles mit Reis und Hackfleisch serviert

Wir verließen Dresden wehmütig, es hat uns gut gefallen. Dresden verabschiedete sich mit einer vollen Magnolien- und Kirschblüte (siehe auch Titelfoto). Wir kommen bestimmt gerne wieder!

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