Heidesand-Plätzchen

Heidesand-Plätzchen

Ich finde, Rezepte, die eine Geschichte haben, sind die besten. Das ist insbesondere bei diesen Heidesand-Plätzchen der Fall. Und deshalb ist es mir eine besondere Ehre sie hier heute vorzustellen. Das Rezept stammt von einer Frau P., die für ihre Enkelin eben diese Heidesand-Plätzchen liebevoll zubereitete, weil es die Lieblingskekse der Enkelin waren. Sie war wohl wieder zugange, als der bei ihr arbeitende Handwerker sie fragte, warum es so gut in ihrer Küche rieche, sie antwortete, weil sie gerade Heidesand-Plätzchen backe und steckte dem Handwerker gleich welche zu. Zu Hause erzählte er so begeistert von diesen leckeren Keksen, sodass die Freundin ihn beauftragte Frau P. um das Rezept zu bitten. Tags drauf erledigte ganz gewissenhaft der Freund den Auftrag, Frau P. freute sich sehr, schrieb das Rezept aus dem Gedächtnis nieder, tja, und dann nahm die Geschichte eine tragische Wendung. Denn Frau P. verstarb sehr bald danach. Aber überlieferte das Rezept für die Nachwelt, das von der Freundin und nun auch mir hoch in Ehren gehalten wird und einen besonderen Platz in der Rezeptesammlung findet.

Heidesand-Plätzchen

Die besagte Freundin des Handwerkers hat mir also freundlicherweise das Rezept weitergegeben. An dieser Stelle deshalb der Hinweis, dass ich mich sehr gerne mit Lesern bezüglich Lieblingsrezepten austausche. Falls du ein Back-Rezept hat, das du mir ans Herz legst, dann schicke es mir gerne per info at jennyisbaking punkt com zu. Oder du kannst mich auch per Facebook kontaktieren. Ich unterhalte mich sehr gerne zu Backthemen 😉 Aber nun zurück zu den Plätzchen.Heidesand-PlätzchenHeidesand-Plätzchen heißen so, weil sie aussehen wie Heidesand. Wer jemals in der Lüneburger Heide unterwegs war, weiß sofort, warum die Kekse so heißen. Der Boden ist sehr sandig, Heide mag sandigen Boden. Vielleicht kann man auf den unten stehenden Bildern erahnen wie der Boden vor Ort aussieht. Das heißt aber nicht, dass die Plätzchen sandig schmecken, keineswegs. Sie sehen nur sandig aus, sind aber ganz wunderbar mürbe, buttrig und schmelzen im Mund.

Lüneburger HeideIch habe mir sagen lassen, dass echte Heidesand-Plätzchen immer mit gebräunter Butter gemacht werden, die diesen Keksen nochmal einen extra Kick gibt. Nachdem ich ein wenig recherchiert habe, was für Rezepte bereits im Internet existieren, muss ich gestehen, Frau P’s Rezept ist zwar ein wenig ungewöhnlich, liefert aber wirklich die besten Ergebnisse. Ich kann dir nur empfehlen das Rezept nachzubacken. Obwohl es angeblich eher zu Weihnachten gemacht wird, finde ich, ist es ein Rezept, das auch schon wunderbar in den Herbst passt. Lass dir diese wunderbaren Kekse auf der Zunge zergehen und denke an die liebe Frau P.

Ursprung: Wie von Großmutter P. niedergeschrieben

Heidesand-Plätzchen

By Oma P. Serves: Zwischen 50-60 Plätzchen, je nach Größe
Prep Time: 30min Vorbereitung + kühlen Cooking Time: 15min Total Time: 2 hr 30min

Diese Heidesand-Kekse werden mit gebräunter Butter vorbereitet und nach dem Kühlen in Scheiben geschnitten. Zart schmelzend auf der Zunge.

Ingredients

  • 250 gr Butter
  • 230 gr feiner Zucker
  • 1 Vanilleschote
  • 2 EL Milch
  • 340 gr Mehl, Type 405
  • 1/2 Päckchen Backpulver

Instructions

1

Die Butter im Topf zerlassen und bei mittlerer Stufe ca. 5-10min bräunen. Sie schäumt zunächst und fängt nach einiger Zeit an nussig zu riechen und es entstehen bräunliche Flecken. Dann ist sie fertig. Kann evtl. etwas länger dauern. Für ca. 45min oder länger in den Kühlschrank stellen bis sie wieder erstarrt ist.

2

Dann die erstarrte Butter ca. 2min kräftig per Mixer verrühren, den Zucker nach und nach hinzufügen. Ausgekratzte Vanilleschote und Milch hinzufügen und alles so lange miteinander verrühren, bis eine weißliche Masse entstanden ist.

3

Mehl mit dem Backpulver vermischen und nach und nach unter Rühren unter die Buttermischung geben, den letzten Teil per Hand unterkneten. Falls der Teig zu krümelig ist, für eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen.

4

Im Anschluss Teig dritteln und aus jedem Teil eine ca. 3cm Durchmesser dicke Rolle formen. In Frischhaltefolie einschlagen und mindestens eine Stunde oder über Nacht in den Kühlschrank stellen.

5

Ofen auf 160 Grad vorheizen, zwei Backbleche mit Backpapier belegen.

6

Dann ca. 1/2 cm dicke Scheiben von den Rollen abschneiden und auf den Blechen verteilen, die Kekse gehen leicht auf, können aber relativ dicht aneinander gelegt werden. Nach Sicht ca. 14-15min backen, die Kekse bleiben hell, nicht zu dunkel werden lassen.

Notes

Heidesand-Plätzchen schmecken frisch am besten, halten sich jedoch luftdicht verpackt gut einige Tage und sind ein wunderbares Geschenk.

Heidesand-PlätzchenP.S.: Falls du auf Heidesand mit Zitronen- und Rosmaringeschmack Lust hast, kann ich dir dieses Rezept empfehlen. Sehr ähnlich sind außerdem die klassischen Friesenkekse aus Norddeutschland. Zitronen-Rosmarin-Heidesand

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8 Kommentare

  • Antworten
    Anja
    Donnerstag, der 13. Dezember 2018 at 13:47

    Hi Jenny,
    vielen Dank für das leckere Rezept! Sehr lecker!
    Liebe Grüße aus Landshut!
    Anja

    • Antworten
      Jenny
      Donnerstag, der 13. Dezember 2018 at 14:26

      Sehr gerne, Anja! Gib gerne Bescheid wenn du es probierst!

  • Antworten
    Donna
    Mittwoch, der 18. Dezember 2019 at 09:28

    How long is the butter supposed to go in the fridge after you’ve melted it?

    • Antworten
      Jenny
      Mittwoch, der 18. Dezember 2019 at 09:55

      Until it is solid again, depends a little, probably 30min.

  • Antworten
    Simone
    Sonntag, der 29. November 2020 at 13:53

    Liebe dieses Rezept von dir ;)Kommen immer super an diese feinen Kekse ?

    • Antworten
      Jenny
      Sonntag, der 29. November 2020 at 13:55

      Das freut mich sehr! Wenn du magst, kannst du noch eine Sternebewertung abgeben.

  • Antworten
    Frieda
    Freitag, der 12. Februar 2021 at 09:43

    Ich habe diese Kekse schon öfters nachgebacken – immer wieder richtig toll. So gut wie simpel!
    Das Bräunen der Butter hat bei mir länger gedauert. Eher so 15-20 Minuten. Sie blubbert erst total und wird dann irgendwann dunkelgelb. Es ist ein bisschen verwirrend beim ersten Mal, aber wenn man den Dreh raus hat, weiß man, wie lange die Butter braucht.

    • Antworten
      Jenny
      Freitag, der 12. Februar 2021 at 11:13

      Danke für deine Rückmeldung. Spannend, dass es mit der Butter so lange dauert bei dir. Genau, sie blubbert erst und dann fängt sie an zu riechen und diese braunen Krümel entstehen. Ich werde das mal im Rezept abändern und hoffentlich klarer formulieren.

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