Heute gibt es Baumkuchen auf südamerikanische Art! Das bedeutet nämlich nicht nur Teig-, sondern auch Karamellschichten. Wir werden dafür das südamerikanische Karamell namens dulce de leche hernehmen, was aus gesüßter Kondensmilch besteht. Ich freue mich, dass ich mit diesem Rezept wieder bei Zorras legendärem kulinarischem Adventskalender mitmachen darf, es ist mir jedes Mal eine Ehre. Heute darf ich sogar das erste Türchen öffen! Schau unbedingt bei Zorra vorbei, es gibt wie jedes Jahr die tollsten Preise zu gewinnen, unter anderem eine Küchenmaschine von Kenwood(!), Kaffeeautomat von Braun, Waffeleisen von De’Longhi, usw. also wirklich richtig tolle Sachen. Hier nochmal der Link.
Ja, wie ist es nun dazu gekommen, dass es bei uns Baumkuchen mit Karamell im Angebot gibt? Ganz einfach, mein Mann ist Kolumbianer und ich laut Pass Deutsche, auch wenn ich ebenfalls in Südamerika geboren bin. Jedes Jahr fängt zur Adventszeit die Diskussion wieder an wie wir diesmal Weihnachten feiern werden, deutsche Traditionen, kolumbianische Traditionen, ein Mix aus beidem oder noch ganz anders? Erschwerend kommt außerdem hinzu, dass ich ein absoluter Chocoholic bin (es kommt nicht von ungefähr, dass es eine eigene Schoko-Kategorie hier auf dem Blog gibt), während mein Mann total auf Vanille steht. Als ich dann noch die glorreiche Idee hatte, dass wir doch als neue Tradition eine Weihnachtstorte einführen könnten, war es ganz aus. Wie bringt man die verschiedenen Geschmäcker und Kulturen in punkto Weihnachtstorte zusammen? Jeder meiner Vorschläge wurde vehement abgelehnt. Alles mit Schokolade war sofort aus dem Rennen, ich wiederum hatte keine Lust auf eine Vanilletorte, das schien mir irgendwie öde und langweilig. Ich ließ es also zunächst bleiben mit weiteren Vorschlägen.
Bis wir dann bei einem kolumbianischen Ehepaar zu Besuch waren, das zum ersten Mal deutschen Baumkuchen probierte und mir allerlei Fragen dazu stellte. Ich meinte dann im Scherz, dass ich mir Baumkuchen nochmal deutlich besser mit Karamell vorstellen könne und ab da fingen dann die Augen meines Mannes an zu leuchten. Das hieß also Baumkuchenrezepte wälzen und erst einmal verstehen wie er produziert wird. Und dann hab ich mal einfach ausprobiert. Ich war überrascht, dass es deutlich einfacher war als gedacht. Man braucht nur ein wenig Zeit, weil man hier nicht wie sonst anderes während der Backzeit machen kann, sondern die ganze Zeit dabei ist, aber ansonsten ist es wirklich einfach, ich habe mir einen Stuhl geholt und die ganze Zeit den Ofen angeschaut, das hat fast etwas Therapeutisches. Der Herr des Hauses wollte natürlich keine Schokoschicht außen (war ja klar), also gab es den Baumkuchen bei uns pur und eben mit einigen Karamellschichten. Ich merkte schnell, dass man das beste Ergebniss erzielte, wenn man zwei bis drei Teigschichten macht und dann erst eine Schicht Karamell. Und als dann endlich der erste Baumkuchen fertig war, gab es kein Halten mehr, mein Mann deklarierte ihn zu seinem neusten Lieblingskuchen, somit war klar, das wird unsere Weihnachtstorte, die es ab jetzt jedes Jahr zum 24. geben wird. Was soll ich sagen, wenn er keine Schokolade will und ich keine Vanille, dann ist Karamell tatsächlich die beste Lösung, insbesondere wenn es die südamerikanische Variante namens dulce de leche ist. In dem Sinne, frohes Nachbacken!
Bei diesem Baumkuchen wird nicht nur Teig wie eine Baumrinde geschichtet und gegrillt, nein, hier kommt zwischendurch auch noch Karamell ins Spiel. Eine 20er Springform sehr gründlich fetten und den Ofen auf stärkste Grillfunktion einstellen. Für den Baumkuchen die weiche Butter einige Minuten aufschlagen, dann den Zucker hinzugeben und alles cremig verrühren. Dann die Eier trennen und die Eigelb nach und nach ebenfalls unterrühren. Am Ende Mehl und Mandeln einrühren. Das Eiweiß separat mit einer Prise Salz aufschlagen und dann unter die Masse heben. Ca 1-2 EL Teig auf dem Boden der Springform verstreichen und ca. 1-2min grillen, dabei gut aufpassen, dass nichts verbrennt. Dann die nächste Schicht mit 1-2 EL verteilen, das geht nach und nach besser, weil der Teig schon beim Verstreichen etwas schmilzt und jeweils 1-2min grillen, bei mir haben die Schichten ca. 1 Minute gebraucht. Unbedingt schauen, dass nichts verbrennt. Derweil das Karamell leicht erwärmen, sodass es sich einfacher verstreichen lässt. Auf ca. jede zweite Schicht Teig eine Schicht Karamell grillen bis es Blasen wirft. Achtung, das Karamell braucht nicht so lange, bei mir war es schon nach 30 Sekunden soweit, hier also mit Argusaugen aufpassen. Man sollte also immer zwei Schichten Teig, eine Schicht Karamell grillen. So lange fortfahren bis der Teig verbraucht ist, die oberste Schicht sollte Teig sein, lieber also eine Schicht Karamell weniger am Ende. Den Teig gut auskühlen und dann vorsichtig aus der Springform lösen. Die Aprikosenmarmelade erwärmen und den Baumkuchen gut damit einpinseln und trocknen lassen. Für die Dekoration entweder unsere Variante machen, was bedeutet, dass ich Rosmarin erst mit etwas Eiweiß eingepinselt und dann in Zucker gewälzt habe und das gleiche mit den "Cranberries" aus Marzipan, die ich zunächst zu kleinen Kügelchen geformt habe. Klassisch wird Baumkuchen mit geschmolzener Schokolade und etwas Kokosfett versiegelt. Ich habe nur einen Schriftzug aus geschmolzener Schokolade gemacht. Baumkuchen hält sich lange, insbesondere, wenn man ihn nicht nur mit Aprikosenmarmelade versiegelt, sondern außen noch eine Schokoschicht kreiert. Mehr als ein kleineres Stückchen schafft man sowieso nicht.Baumkuchen mit Karamell aus Südamerika
Ingredients
Instructions
Notes
14 Kommentare
Susanne
Dienstag, der 1. Dezember 2020 at 10:43Oh, das ist toll. Wir lieben Baumkuchen, und mit Karamell ist er bestimmt nochmal viel besser.
Jenny
Dienstag, der 1. Dezember 2020 at 10:44Finden wir auf jeden Fall 🙂
Ilka
Dienstag, der 1. Dezember 2020 at 14:40Wie schön. Und das klingt wirklich therapeutisch, da so vor dem Backofen zu warten.
LG Ilka
Jenny
Dienstag, der 1. Dezember 2020 at 15:58Ja, so war es auch 🙂
Regina
Dienstag, der 1. Dezember 2020 at 15:47Jetzt haben wir vorgestern gerade „normalen Baumkuchen“ gebacken, aber es ist kaum noch was da. Ich denke, da können wir diese Woche nochmal mit deinem Rezept nachlegen.
Jenny
Dienstag, der 1. Dezember 2020 at 15:50Unbedingt! Und berichte gerne wie es klappt, das Karamell ist wirklich mega schnell fertig, da muss man aufpassen.
Sarah
Dienstag, der 1. Dezember 2020 at 19:11Liebe Jenny,
das sieht unfassbar lecker aus, das probiere ich gleich am Samstag aus!
Danke Dir!
Jenny
Dienstag, der 1. Dezember 2020 at 19:11Dann unbedingt berichten, ja?
Kathrina
Mittwoch, der 2. Dezember 2020 at 10:32Die Tradition mit der Weihnachtstorte gibt es bei uns auch. Allerdings wird nicht lange diskutiert, sondern ich backe, was mir schmeckt und das ist dann meistens auch das, was der Rest auch mag. Aber dein Baumkuchen mit Dulce de leche klingt absolut traumhaft. Ein tolles erstes Türchen!
Liebe Grüße
Jenny
Mittwoch, der 2. Dezember 2020 at 10:50Meist ist es auch so, dass er trotz vorherigem Meckern auch Schokosachen isst, vielleicht sollte ich das auch öfter machen 😉
Conny von food for the soul
Donnerstag, der 3. Dezember 2020 at 14:19Liebe Jenny,
dein südamerikanischer Baumkuchen sieht einfach köstlich aus und sicher schmeckt er auch so.
Ich liiiieeebe Baumkuchen und von deinem würde ich sofort ein Stück nehmen.
Viele Grüße
Conny
Jenny
Donnerstag, der 3. Dezember 2020 at 17:15Danke dir, ich schicke dir ein Stück virtuell zu!
Conny
Freitag, der 4. Dezember 2020 at 11:45Das klingt einfach zu köstlich – und auch optisch würde der sich auf meiner Weihnachtskaffeetafel phantastisch machen! Tolles Rezept!
Herzlichst, Conny
Jenny
Freitag, der 4. Dezember 2020 at 11:50Danke dir! Falls du ihn nachbäckst, berichte gerne!