Mein Mann hat mir erlaubt, dass ich sein gekochtes Rezept hier ablichten und vorstellen darf: cuchuco, kolumbianischer Weizeneintopf. Nein, ich wusste bis dato auch nicht, dass dieses Gericht existiert, aber ich lerne gerne immer dazu. Ich finde es perfekt im Winter, da diverse Kohlsorten und Weizen oder Gerste genutzt werden. Wenn das mal kein Grund ist sich an einem wärmenden Eintopf zu versuchen!
Pollo sudado ist ein populärer Hähncheneintopf aus Kolumbien. Zunächst wird eine Gemüseschwitze, hauptsächlich aus Zwiebeln und Tomaten bestehend, zubereitet, in die man rohes Hähnchen und rohe Kartoffeln gibt. So vorbereitet, wird der Eintopf zugedeckt und durch den Dampf langsam gegart. „Sudado“ kann wortwörtlich als „schweißgebadet“ übersetzt werden, das Hähnchen wird also ganz klar im Gemüsesud gedämpft. Was sich vielleicht merkwürdig anhört, ist wirklich ein leckeres Gericht, ich war am Anfang auch etwas misstrauisch. Aber da es eines der Leibgerichte meines Mannes ist, habe ich mich irgendwann getraut und muss sagen, kein Wunder, dieser Eintopf bekommt durch das Gemüsedämpfen einen ganz besonderen Geschmack und schmeckt an Tag 2 und 3 sogar noch besser!
Ich war vor kurzem das erste Mal in meinem Leben in Schottland im Urlaub mit meinem Mann. Wir waren während meiner Lieblingsjahrezeit da, Anfang Oktober. Fazit: Schottland ist wunderschön und ich will unbedingt wieder hin. Natürlich haben wir Unmengen an schottischen Köstlichkeiten probiert wie z.B. Haggis. Schon sehr bald stellten wir fest, dass es in jedem noch so kleinen Café immer eine „soup of the day“, also Tagessuppe zu kaufen gab. Sicherlich ist es dem langen, windigen und regnerischen Herbst und Winter geschuldet, Schotten scheinen Eintöpfe und Suppen zu lieben. Das ist auch nicht schwer nachzuvollziehen, nachdem man durchgefroren ist, ist so eine Suppe einfach perfekt. Interessanterweise wurden zur Suppe entweder dicke (!) Scheiben Sauerbrot gereicht oder aber Scones. Wenn Scones, dann oft „cheese scones“, also Scones mit Käse bzw. Cheddar. Die besten cheese scones gab es meiner Meinung nach in der Bad Girl Bakery in Inverness (unbeauftragte Werbung). Leider war ich so begeistert und am Genießen, dass ich ganz vergaß vom Scone ein Foto zu machen, beim Insta von Bad Girl Bakery könnt ihr sie im Original bestaunen. Diese Scones nachzubacken machte ich mir dann zur Aufgabe.
Heute gibt es ein Rezept aus der Reihe, selbstgemachtes Tomatenpesto, rotes Pesto oder pesto rosso mit frischen Tomaten. Grund dafür ist, dass ich ganz viele selbst gezogene Tomaten geschenkt bekommen habe. Richtig wilde Sorten, große und kleine, lilafarbende und gelbe, siehe auch die Fotos. Deswegen ist auch die Farbe nicht ganz so intensiv wie man es sonst von rotem Pesto kennt. Ihr glaubt gar nicht wie gut dieses Pesto ist, wir haben es als Dip mit Crackern genutzt, dann in einer Tomatentarte und natürlich mit Pasta. Es war so schnell weg, ich musste gleich neues machen. Zum Glück hatte ich eine große Ladung Tomaten geschenkt bekommen.
Spanische Tortilla oder tortilla de patatas, also aus Kartoffeln, gibt es heute im Angebot. Nicht zu verwechseln mit tortillas aus Mexico, die aus Maismehl bestehen. Als Hauptzutat werden Kartoffeln mit Eiern in der Pfanne gestockt und so erhält man diesen wunderbaren „Kuchen“, den es im ganzen Land überall in jedem Café und an jeder Bar zu erstehen gibt. Tortillas sind das geheime Nationalgericht Spaniens. Es gibt unwahrscheinlich viele Variantionen, ob mit oder ohne Zwiebeln, gefüllt oder nicht, ich stelle hier die klassische Version mit Zwiebeln vor. Die fünf Zutaten sind: Kartoffeln, Eier, Zwiebeln, Olivenöl und Salz. Zählt man das Salz nicht mit, so besteht sie sogar nur aus vier Zutaten.
Guiso de lentejas heißt übersetzt Linseneintopf und wird in meinem Heimatland Uruguay sehr gerne gegessen. Leider habe ich ihn nie in Uruguay essen dürfen, meine Familie war irgendwie kein Hülsenfrüchte-Fan. Aber jetzt habe ich einen tollen Anlass, dass ich diesen „Guiso“ hier vorstellen darf, ich mache hiermit wieder bei einem Blogevent mit. Britta von Brittas Kochbuch und Zorra vom Kochtopf rufen auf, Gerichte mit Hülsenfrüchten vorzustellen. Hülsenfrüchte werden wahrscheinlich in jedem Land gerne zubereitet, da ist Uruguay keine Ausnahme. Geschmacksträger sind hier diverse Fleischsorten und Speck, zusammengehalten wird alles nicht von Brühe, sondern pürierten Tomaten.
Ich habe hier schon eine Reihe von Maisfladen aus Kolumbien und Venezuela vorgestellt, die auch arepas genannt werden. Heute gibt es die glutenfreie Variante mit süßem Mais und Käsefüllung. Sie werden in Venezuela cachapas genannt, in Kolumbien arepas de choclo. Grundlage dieses Maisfladen ist der Zuckermais (auf Spanisch choclo), im Original direkt frisch gekocht und dann vom Kolben heruntergeschnitten, ich habe einfach Dosenmais hergenommen, da hier fast ausschließlich Zuckermais verkauft wird. Ich hatte schon mal versucht cachapas zuzubereiten, jedoch war ich noch nicht so ganz glücklich mit dem Ergebnis. Dann hatte ich das große Vorrecht bei der Cousine meines Mannes selbstgemachte cachapas zu essen, ihr Mann ist Venezolaner und weiß ganz genau worauf es ankommt. Natürlich habe ich sie direkt nach dem Rezept gefragt und habe mich dann ans Werk gemacht. Diesmal schmeckten sie genauso gut wie bei ihr und ich kann guten Gewissens dieses Rezept vorstellen. Lass uns also cachapas, venezolanische Maisfladen mit Käsefüllung machen!
Wem es zu anstengend ist die cachapas direkt mit Käse zu füllen, kann auch erst im Nachgang den Käse obenauf schmelzen
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Heute gibt es mal wieder ein Rezept aus meiner Kindheit: Wareniki. Das sind gefüllte Teigtaschen aus der Ukraine. Man kann sie sowohl süß als auch herzhaft füllen. In meiner Familie gab es so eine Art Twitter, wir füllten sie mit körnigem Frischkäse (oder Tworog) und aßen sie mit einer Schmandsoße names „Schmargus“, die mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt wurde, wodurch sie durchaus als herzhaft durchgingen. Wer mochte, konnte sich aber auch Zucker über die Wareniki streuen, einen Klecks Schmand gab es natürlich auch in diesem Fall. Wie man auf den Fotos sieht, hat meine Oma überraschenderweise tatsächlich ein Rezept hinterlassen. Viele Gerichte, die es bei uns oft gab, konnte sie auswendig und schrieb sie dementsprechend nicht auf. Umso dankbarer bin ich, dass es hier zumindest Angaben für Mengen gab. Zwar nur für den Teig und natürlich ohne jegliche weitere Zubereitungsschritte, aber immerhin. Natürlich habe ich die Menge erst einmal halbiert, weil wir nur zu zweit sind, aber das kenne ich bei den Rezepten meiner Oma schon, dass die Rezepte immer große Mengenangaben enthalten.
Patacones oder tostones sind quasi Chips aus grünen Kochbananen, die zwei Mal frittiert und gerne als Beilage serviert werden. Sie sind in ganz Lateinamerika beliebt, insbesondere jedoch in Ländern Richtung Äquator. Das Prozedere ist simpel, grüne Kochbananen werden geschält, in dicke Scheiben geschnitten und in Öl weich gekocht. Man kann, wenn man möchte, diesen Vorgang auch im Wasser machen, jedoch werden sie dann nicht so wunderbar knusprig. Dann drückt man die Scheiben mit einem Teller oder ähnliches flach und frittiert sie noch ein zweites Mal und serviert sie dann mit grobem Salz bestreut und Limettensaft beträufelt oder dippt sie in einer leckeren Salsa. Ganz ehrlich, super lecker und gar nicht so schwer zu machen.
Heute gibt es wieder einmal ein Nostalgie-Rezept: Borscht, die Suppe mit roter Beete aus der ehemaligen Sowjetunion. Es gibt bis heute Streitereien woher die Suppe stammt und wessen Nationalgericht sie ist. Während Russland die Teigtaschen namens Pelmeni als Nationalgericht deklariert, nimmt die Ukraine dies für Borscht in Anspruch. Fakt ist jedoch, dass in allen ehemaligen Ostblock-Staaten diese Suppe in zahlreichen Varianten serviert wird. Was sie alle gemein haben: rote Beete und Kohl als Zutaten. Und in der Ukraine die Verwendung von Essig, Dill und Schmand. Für mich ist dies ein Nostalgie-Rezept, da meine in Odessa gebürtige Oma uns einige Jahre bekocht hat als sie mit im Haus wohnte. Sie machte deshalb natürlich eine ukrainische Variante.