Hurra, ich habe heute die besondere Ehre, dass ich den wohl legendärsten Foodblogger-Adventskalender eröffnen darf: Zorra vom Blog Kochtopf lädt uns alle ein. Wer jeden Tag durchs Türchen geht und sich die Rezepte und Rezeptgeschichten durchliest, hat die große Chance tolle Preise zu gewinnen, es gibt gleich zwei Mal die Möglichkeit. Preise stammen von GRAEF, Kuhn Rikon, KAHLA, Osborne, Molkerei Berchtesgadener Land, Maroccainoil, Life is full of goodies und Obers trifft Sahne. Also kommt mit, ich nehme euch heute nämlich mit nach Uruguay und stelle euch ein Törtchen vor namens „torta rogel“. Warum gerade Uruguay? Weil ich dort geboren wurde. Auch wenn ich einen deutschen Pass habe, habe ich einige Jahre meiner Kindheit in der Hauptstadt Montevideo verbracht. Gewohnt haben wir an einer ziemlich lauten Hauptstraße, damals ich den 80ern teilweise noch mit vereinzelten Pferdekutschen bestückt, die sich zwischen den Autos schlängelten. In der Nähe gab es ein Kiosk, in dem wir überglücklich sowohl „chicle“ erstanden, also Kaugummi, aber auch das tägliche Frühstück besorgten: Brot oder pan und dulce de leche. Dulce de leche ist so etwas wie die Nutella Südamerikas, die Karamellcreme, die aus gezuckerter Milch besteht, wird analog wie Nutella vielfältig eingesetzt. So wie man sich hier eine Scheibe Brot mit Nutella bestreicht, so bestrichen wir in Uruguay unser Brot ganz selbstverständlich mit dulce de leche. Ich habe noch im Ohr wie mein Vater meine Schwester und mich instruierte einkaufen zu gehen: „Dann holt ihr dulce de leche von der vaca Kuh (vaca= Spanisch für Kuh).“ So sah das aus, wir sprachen zwar deutsch untereinander, aber spanisch schlich sich immer wieder ein. Manchmal gab es dann Familienkreationen wie das gleiche Wort in zwei Sprachen direkt hintereinander. Und als Zorra fragte, was ich denn für ein Rezept beisteuern wollte, wusste ich sofort: torta rogel, denn in diesem Törtchen ist ganz viel dieser legendären dulce de leche enthalten, die ich gerne auch einfach pur löffle.
Pastafrola oder Pasta frola ist eine Tarte aus Uruguay, ähnlich einer Linzer Torte. Auch hier wird zunächst ein Mürbeteig hergestellt, der dann aber mit Quittenpaste gefüllt wird. Eine sehr einfache Tarte, die aber schon nur dadurch ungewöhnlich wird, dass sie mit der verschmähten Quitte gefüllt wird. Warum gibt es eigentlich so wenige Quittenrezepte hier in Deutschland? Das habe ich mich schon oft gefragt. Besonders deshalb, weil dulce de membrillo oder Quittenpaste in Deutschland kaum anzutreffen ist, aber in der lateinamerikanischen Küche sehr oft zum Einsatz kommt. Ich habe geschaut, von Aldi bis Edeka, wenn man irgendwo Quittengelee entdeckt, kann man sich glücklich schätzen, aber Quittenpaste, also Marmelade, die schnittfest ist und eigentlich im Block verkauft wird statt im Glas, vergebens. Ich lasse mich gerne eines anderen belehren, aber anscheinend muss man hierzulande tatächlich bei Amazon bestellen oder selbst Hand anlegen.
Hast du die Show Latin American Streetfood auf Netflix angeschaut? Natürlich musste ich mir die anschauen. Gleich in der ersten Folge kommt Argentinien dran und es wird choripán, der argentinische Hot Dog vorgestellt. Da hab ich gleich daran denken müssen, dass ich den zuletzt 2016 bei einem Argentinien- und Uruguayurlaub habe essen können. Und natürlich habe ich dann gleich beschlossen, den hier in Deutschland nachzumachen. Aber würde das möglich sein? Ich dachte, ich würde schon an den Chorizo-Würstchen scheitern, aber dann war ich überrascht, dass sogar unser Rewe welche im Angebot hatte. Klar, es war die spanische Variante und im Mini-Format, aber ich muss sagen, das kam dem Original schon ziemlich nahe. Dann dachte ich mir, warum nicht auch die Hot-Dog-Brötchen selber backen, schmeckt bestimmt nochmal deutlich besser. Und siehe da, das unten stehende Rezept ist ziemlich einfach, Zutaten verkneten, warten, Brötchen formen, nochmal warten, etwas mit Eiweiß einpinseln und backen. Natürlich ist auch die obligatorische Kräutersoße namens Chimichurri selbstgemacht. Ich habe meine choripán dann noch mit roten Zwiebeln serviert und dann war ich selig.
Heute stelle ich euch meine neun Lieblingsrezepte aus Uruguay vor. Ich bin in Uruguay geboren und durfte als Kind in der Hauptstadt Montevideo leben. 2016 ging es nach vielen Jahren in Deutschland in den Urlaub nach Uruguay, dabei kamen dann viele Erinnerungen wieder, natürlich haben wir einige der hier vorgestellten Gerichte vor Ort gegessen. Alle vorgestellten Rezepte lassen sich in Deutschland mit deutschen Zutaten zubereiten, wenn du Lust hast was Neues auszuprobieren oder aber neugierig bist, was die uruguayische Küche zu bieten hat, dann ist vielleicht eines der genannten Rezepte was für dich. Ich freue mich auf jeden Fall über Kommentare, wenn du Fragen oder ein Rezept ausprobiert hast.
Du suchst ein schnelles Souldfood, das perfekt in den Winter passt und womit du jemanden glücklich machst? Wie wäre es mit torta de fiambre aus Uruguay, eine Art Schinken-Käse-Pizza oder Schinken-Käse-Auflauf aus Uruguay, super schnell gemacht und noch schneller verputzt. Ich hab hier auf dem Blog schon mal eine torta de fiambre vorgestellt, das war aber die Gourmetversion und ist deutlich aufwändiger. Heute kommt das Original aus Uruguay.
Wenn ihr diese Zeilen hier lest, bin ich wahrscheinlich fieberhaft dabei meine Sachen für den baldigen Besuch der Schwiergereltern in Spanien vorzubereiten und schon mal zu überlegen was ich so alles an Backutensilien mitnehmen werde. Weihnachten mit Kolumbianern zu feiern hat was, da wird sehr fröhlich gefeiert und viel gegessen und getanzt, es ist ein Freudenfest, es hat etwas Ausgelassenes und Fröhliches. Meine Schwiegermutter spricht schon seit Wochen darüber, was wir alles essen werden, Essen ist in der kolumbianischen Kultur extrem wichtig, zu Weihnachten erst recht. Mein Vorschlag wird sein diesen uruguayischen Flan als Weihnachtsdessert für die Familie zuzubereiten. Warum? Weil Flan am Vorabend gemacht wird, um dann im Kühlschrank über Nacht zu kühlen. Perfekt, wenn man am Weihnachtstag selbst eine Sorge weniger hat. Außerdem kommt Flan mit wenigen Zutaten aus und ist super schnell zubereitet, na, wenn das mal nicht genügend Argumente sind.
Ihr habt sie euch gewünscht, traditionelle uruguayische Empanadas! Und hier sind sie. Das bedeutet wunderbar blättrige Teigtaschen in Halbmondform, die mit einer gewürzten Rindfleischfüllung und feingeschnittenen Eiern gefüllt werden, dazu wird als „Dip“ die famose Kräutersoße Chimichurri gereicht, da geht einem so richtig das Herz auf. So viele Reaktionen kamen auf Instagram, da konnte ich gar nicht anders als dieses Rezept so schnell ich konnte zu veröffentlichen. Danke für euer reges Nachfragen, es ermutigt mich weiterhin Rezepte aus meinem Geburtsland zu veröffentlichen, auch wenn sie vielleicht nicht ganz so populär sind.
Pizza! Deep-dish-Pizza aus Uruguay! Ich bin mir sicher, dass keiner von euch das schon mal gehört, geschweige denn gegessen hat. Darf ich vorstellen? Gourmet „Torta de Fiambe“ (Schinken- und Käsepizza a la Calzone), die aus Uruguay stammt und normalerweise aus einer Art Pizzateig, auf den Schinken und Käse geschichtet werden und mit einem weiteren Teigdeckel verschlossen wird, besteht. Im Mittelpunkt stehen der geschmolzene Käse, Schinken von guter Qualität und ein Pizzateig, der an Empanadateig erinnert: knusprig und gleichzeitig buttrig. Dem habe ich nun mein persönliches I-Tüpfelchen aufgesetzt, indem ich Tomaten, gekochte Eier und die uruguayische Gewürzmischung namens Chimichurri hinzugefügt habe. Ich hoffe, du hast Lust auf diese Mischung aus Calzone, Quiche, Pie und Pizza. Zumindest habe ich mir gedacht, dass dieses Rezept was Gutes für das Blogevent „You had me at pizza!“ von Marcs Blog Bake to the Roots wäre.
Uruguay ist das Land, in dem ich geboren wurde. Meistens hat niemand eine Ahnung, was es dort für typische Speisen gibt, oft scheitert es an der korrekten Einordnung auf welchem Kontinent das Land liegt (Südamerika). Deshalb freue ich mich umso mehr hier eine uruguayische Köstlichkeit vorstellen zu dürfen. Kurz und knapp gesagt ist die uruguayische Küche stark von der spanischen und italienischen Küche beeinflusst. Außerdem exportiert Uruguay Rindfleisch. Wusstest du, dass es vier Mal mehr Rinder als Menschen in Uruguay gibt? Ich kann dir garantieren, dass du Probleme in deinem Uruguayurlaub haben wirst, solltest du Vegetarier oder gar Veganer sein, denn wenn es etwas in Uruguay en masse gibt, dann ist es Rindfleisch.