Es ist wieder Zeit für die Foodblog-Bilanz, hurra! Dazu beantworten wir insgesamt acht Fragen, die von feedmeupbeforeyougogo ins Leben gerufen wurden und ziehen ein Resümee. Das ist genau mein Ding, analysieren und zurückschauen ist genau meins. Diesmal habe ich mir die Freiheit genommen zwei der Fragen, die ich schon immer etwas seltsam fand, einfach mit einer anderen Frage zu ersetzen. Aber lass uns gleich anfangen, los geht’s:
1. Was war 2025 dein erfolgreichster Blogartikel?
Elf Monate lang war ich begeistert, endlich eine neue Nummer 1, diese leckere Schoko-Himbeertorte ist zwar schon immer unter den Top 10 gewesen, aber noch nie die Nummer 1. Diesmal schafft sie es, hurra! Tja, und kaum wurde es Dezember, wurde sie überholt von den famosen Brownie-Cookies, die seit 2018 schon immer auf Platz 1 waren, also schon sieben Jahre in Folge. Seufz. Aber ich kann nicht wirklich lange böse sein, denn die Cookies sind echt der Hammer und ich esse sie als Chocoholic unglaublich gern. Grundsätzlich beobachte ich jedoch, dass sich der Abstand der Besucherzahlen pro Beitrag verringert hat. Statt einen Ausreißer zu haben, sind alle Beiträge relativ dicht beieinander, was die Besucherzahlen angeht. Die Cookies haben nur ein paar Tausend Besucher mehr als die Torte. Das finde ich persönlich sehr gut, deshalb wollte ich an dieser Stelle auch die Nummer 5 erwähnen, einen Pflaumenkuchen mit Hefeteig. Nachdem er im Spätsommer und Herbst so viel aufgerufen wurde, musste ich ihn mehrmals nachbacken, um zu schauen, dass auch wirklich alle Angaben zu den Zutatenmengen stimmen. Ich habe das Rezept dann nochmal angepasst und bin jetzt super zufrieden mit dem Ergebnis. Mein Mann sagt, wegen ihm kann es diesen Kuchen die ganze Zwetschgen- und Pflaumenzeit über geben. Ich wollte mich nun an einer Variante mit Äpfeln probieren.
Pflaumenkuchen aus der Springform, sicherlich auch mit Äpfeln sehr lecker
Auf Platz 10 ist diese leckere Tarte Tatin, der umgedrehte Apfelkuchen mit genau vier Zutaten aus Frankreich. Jedes Mal freue ich mich, wenn nach dem Zittermoment, bei dem man die Tarte umdrehen muss, nicht die Hälfte rausschwuppt. Aber ich habe mittlerweile ja auch gelernt, dass man die Apfelstücke einfach wieder in Reih und Glied legen kann, wenn sie sich nicht benehmen. Da die Tarte so populär bei euch ist, habe ich nochmal neue Fotos geschossen und auch neue Hintergründe verwendet. Das Foto mag ich sehr gern, zeigt es doch die Tarte in aller Schlichheit, aber auch Pracht. Ich mache sie regelmäßig und jedes Mal ist sie so schnell weggeatmet, dass man kaum gucken kann.
Auch wenn die Frage auf einzelne Beiträge abzielt, bin ich insgesamt sehr stolz, dass trotz AI, trotz dass Pinterest nicht mehr das ist, was es mal war, auch Instagram und Co. irgendwie von den Zahlen komplett einsacken, sich die Besucherzahlen auf den Blog stabilisiert haben bzw. es insgesamt sogar 50% mehr Besucher gibt als im Vorjahr. Das ist doch mal eine Ansage, oder? Das ist eine Steigerung um die Hälfte! Ich bin zwar immer noch klein im Vergleich zu anderen Food-Bloggern, aber mittlerweile besuchen im Durchschnitt 100.000 Personen meinen Blog im Monat, was ich schon eine ganz schöne Hausnummer finde. Da bin ich stolz drauf und wollte das hier festhalten. Wer weiß, vielleicht wird 2026 das Jahr, in dem ich die Millionenmarke knacke. Dieses Jahr bin ich bei 932.000 gelandet.
2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?
Ganz vorne dabei sind die Zitronenkipferl, zu denen ich ein Gewinnspiel veranstaltet habe. Man musste einen Kommentar bei dem Beitrag hinterlassen und hatte die Aussicht eine Plätzchendosen mit von mir gebackenen Plätzchen zu gewinnen. Ich dachte, dass da vielleicht 50, 60 Leute dran teilnehmen würden, schließlich kommentieren die meisten nicht mehr bei Blogs, da hat sich viel zu Social Media verlagert. Aber ich war dann wirklich überrascht, dass mehr als 400 Personen teilgenommen und einen Kommentar hinterlassen haben. Ursprünglich hatte ich nur geplant einen Gewinn, also eine Plätzchendose, zu verschicken, aber ich war dann so gerührt, dass ich am Ende zwei verschickt habe. Die beiden Gewinnerinnen haben sich sehr gefreut und das hat mich sehr motiviert weiterzumachen.
Süßes Hefebrot aus Mexiko, pan de muerto
Nr. 2 sind pan de muerto, die süßen Hefeteigteilchen, die man in Mexiko zum Allerseelen, also 2. November, bäckt. Meine Firma hatte eine Verstaltung dazu vorbereitet, also habe ich mich gemeldet und freiwillig die berühmten pan de muerto gebacken. Ich weiß nicht wie oft ich die Frage beantwortet habe, dass ich nicht Mexikanerin bin und dass ich das einfach aus Freude am Backen gemacht habe. Das schien viele Kollegen sehr zu verblüffen. Ich finde es eine spannende Aufgabe mündlich überlieferte Rezepte in genaue Grammangaben umzuwandeln, sodass am Ende immer das gleiche Ergebnis herauskommt. Viele Rezepte für pan de muerto gab es nur per Video zu bestaunen und ungefähren Angaben.
Nr. 3 sind die 10 Tipps für perfekten Strudelteig, die ich zu Beginn des Jahres veröffentlicht habe. Denn auch 2025 war ich noch immer im Strudelfieber, zum klassischen Apfelstrudel ist nun auch ein Rhabarberstrudel und ein Aprikosenstrudel hinzugekommen. Selbst im Urlaub habe ich Kirschstrudel in Spanien für meine Verwandten zubereitet und jetzt gerade probiere ich mich an herzhaften Varianten. Es freut mich, dass der Beitrag gut angenommen wird. Ich habe schon einige Rückmeldungen bekommen, dass sich Leser zum ersten Mal an selbstgezogenem Strudelteig gewagt haben. Löcher sind gar nicht so schlimm, schließlich rollte man auf, das Loch wird einfach verdeckt. Das Wichtigste ist sowieso, dass man Spaß hat und mit Liebe den Strudel zubereitet. Das kann man meiner Meinung nach auf jeden Fall schmecken. Mit dem Beitrag wollte ich auch mein Versprechen einlösen, dass es mehr Tipps und Tricks geben sollte, ich habe einige Blogartikel mit meinem Backwissen veröffentlicht, wer mag, kann hier schauen.
In Spanien hab ich einen Kirschstrudel gemacht
3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?
Ich musste wieder bei Instagram schauen, Latinos sind einfach eher mündlich oder mit Video unterwegs als dass sie einen Blog haben. Die Uruguayerin Cathy stellt sehr viele Rezepte aus Uruguay und Argentinien vor, was ich natürlich super finde und wo ich oft Inspiration finde. Bei ihr findet man auch Grammangaben, hurra. Das gilt auch für die Peruanerin Marvic Rodriguez, die viele leckere Rezepte aus dem lateinamerikanischen Raum vorstellt. Spannend finde ich auch den Account von der Mexikanerin Ana, die aus Buttercreme wunderschöne Blumen zaubert. Ihr Account ist der Inbegriff des romantischen Mädchens. Grundsätzlich haben viele der lateinamerikanischen Influencer große Fangemeinden von mehr als 500.000 Followern, sind hier aber gänzlich unbekannt. Ich sehe es als meine Aufgabe für gut befundene Rezepte aus der lateinamerikanischen Welt auf Deutsch zu übersetzen und mit deutschen Zutaten zuzubereiten als auch mit Mengenangaben zu versehen, falls es im Original keine gibt.
4. Welches der Rezepte, die du 2025 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?
Pan de bonos, das sind glutenfreie Käsebällchen aus Kolumbien. Wenn es nach meinem Mann ginge, könnten wir die jeden Tag essen. Das liegt schlicht daran, dass er Kolumbianer ist und diese Teilchen über alles liebt. Ich habe nun bereits das dritte Rezept dazu veröffentlicht, da ich verschiedene Käsesorten und -kombinationen ausprobiere. Mittlerweile stelle ich sie am liebsten mit „Tworog“ her, dem Frischkäse aus dem russischsprachigen Raum. Den gibt es bei Lidl, Aldi und Norma zu kaufen und kommt dem kolumbianischen Original am nächsten. Pssst, ich kann das Rezept mittlerweile auswendig, auch bei den Schwiegereltern und den kolumbianischen Verwandten ist es hoch im Kurs, wenn wir zu Besuch sind, muss ich mindestens einmal ran. In Spanien, wohin meine Schwiegereltern ausgewandert sind, nutze im am liebsten „queso de Burgos“.
Hier ein kleiner Beweis der vielen, vielen pan de bonos, die ich im Laufe von 2025 gebacken habe
Pan de bonos in Deutschland mit Tworog gebacken
5. Gab es 2025 eine Entwicklung bei deinem Blog?
Es gab insgesamt 22 Rezepte aus Lateinamerika und 19 aus dem deutschsprachigen Raum. Dass es so viele aus Deutschland gab, lag sicherlich auch daran, dass ich im November recht viele deutsche Plätzchenrezepte veröffentlicht habe. Des Weiteren gab es 14 aus dem englischsprachigem Raum (dieses Mal ziemlich viele aus UK) und dann noch vereinzelt andere Länder, Zusammenfassungen, ein Blogevent oder Coffee Dates. Dieses Jahr war ich extrem fleißig, durchschnittlich veröffentliche ich ca. 60 Beiträge im Jahr, meist einmal pro Woche am Freitag. Im Vergleich habe ich dieses Jahr 74 Beiträge veröffentlicht. Man sieht also, die Ideen gehen mir nicht aus. Ich will auch weiterhin Rezepte aus Süd- und Nordamerika veröffentlichen, das ist bisher der Schwerpunkt und den will ich weiterhin beibehalten. Vielleicht werde ich aber den Fokus noch mehr auf Süd- statt Nordamerika legen, denn amerikanische Rezepte sind hier mittlerweile auch schon bekannt, südamerikanische jedoch wiederum nicht.
6. Wie viel Zeit investierst du in deinen Blog?
Viel. Ich betreibe diesen Blog immer noch als Hobby und habe bisher auch nicht vor das zu ändern. Manchmal schaudert es mich, wenn ich sehe, wie viele Blogger ihren Blog schon wieder eingestampft haben schwier Verzweiflung von ChaptGPT. Ja, es ist viel Arbeit. Schon nur Zutaten einkaufen (hallo Inflation), Rezept backen, Rezept evtl. ändern, Fotos machen, alles aufschreiben (ich auch noch in doppelter Form auf Deutsch UND Englisch), korrigieren, veröffentlichen usw. Pro Beitrag sind das locker mindestens sechs Stunden, wenn nicht mehr. Eine aufwändige Torte kann auch 12 Stunden Zeit kosten. Ich habe oft das Gefühl, dass nur andere Foodblogger wissen, was da an Arbeit drinsteckt. Aber ich will hier nicht jammern, ich mache es ja bewusst und sehr gern, ansonsten hält mich ja niemand davon ab einfach aufzuhören. Das ist ja das Tolle bei mir, als Hobby kann ich entscheiden wann ich was in welcher Form poste und muss nicht nach Trends schauen oder Leser bei Laune halten. Ich würde sagen, ich bin fast jeden Tag nach der Arbeit (und manchmal auch davor) sicher mindestens eine halbe Stunde bis Stunde mit dem Blog beschäftigt. Für mich ist es ein wundervoller Ausgleich zur Arbeit. Hier kann ich mich kreativ austoben, am allerliebsten mache ich die Fotos. Das ist definitiv mein Lieblingsteil. Ich bin da übrigens bis heute eher spontan unterwegs, ich baue mir ein Set auf, wenn es nicht gefällt, wird einfach komplett umgeräumt oder im schlimmsten Fall an einem anderen Tag was ganz anderes probiert. Mir vorher genau jeden Shot zu überlegen und stundenlang mit dem Stativ zu hantieren, das ist nicht meins. Am liebsten fotografiere ich aus der Hand und mit Tageslicht. Liegt sicher auch daran, dass ich mal Jazzklavier studiert habe und Improvisation immer meine bevorzugte Vorgehensweise war statt vorgeschriebene Noten genau abzubilden. Ich habe mal nachgeschaut, im Schnitt fotografiere ich nur fünf bis zehn Minuten (ohne Auf- und Abbau). Kurz und knackig ist meine Devise. Hier exemplarisch ein Bild, wie ich mich dann doch für den dunklen Hintergrund entschied. Die Fotos von der torta negra, die ich am Ende geschossen habe, kann man hier bestaunen.
Erst wollte ich den weißen Hintergrund mit blauem Muster nehmen, das hat mir nicht gefallen, also musste der dunkle Hintergrund herhalten
7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf deinen Blog gekommen sind?
Wie schon in den Vorjahren bleibt es hier langweilig. Es fällt auf, dass viele Fragen gestellt werden. Zum Beispiel „Wie backe ich am besten Biskuit?“ (weiterhin auf Platz 3), oder „Weihnachtskuchen wie gut dekorieren“, das bestärkt mich weiterhin, mein Backwissen weiterzugeben. Dass der Artikel mit 10 Tipps zu Strudelteig immerhin schon auf Platz 17 ist, obwohl noch nicht mal ganz ein Jahr online, zeigt den Bedarf.
8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2026?
Als ich das Gewinnspiel veranstaltet habe, habe ich mich einerseits sehr gefreut wie rege die Teilnahme war, war aber andererseits bitter enttäuscht, dass einige tatsächlich versucht haben zu schummeln. Statt dem einen erlaubten Kommentar gab es auf einmal gleich mehrere. Nach einigem Überlegen entschloss ich mich dann diese Kommentare komplett zu löschen und somit die Person zu disqualifizieren. Leider ist es nicht eine Person gewesen, sondern mehrere, die es versucht haben. Als Bloggerin habe ich natürlich Einsicht in die IP-Adresse, kann sehen, ob die gleiche E-Mail verwendet wurde und ähnliches. Das macht mich dann traurig, dass es trotzdem versucht wird. Auch so manch ein Kommentar veröffentliche ich nicht. Wenn jemand meine Rezepte nicht gefallen, einfach nicht mehr vorbeischauen, aber sich dann zu monieren, mit dem Finger zu zeigen und ähnliches, das brauchen wir doch alles nicht. Diese Ausführungen zeigen vielleicht, dass ich mir offenen und ehrlichen Austausch wünsche. Wenn der auf beiden Seiten vorhanden ist, dann passieren wunderschöne Dinge. So viele Leser sind bereit mir gut gehütete Familienrezepte zu schicken, das ehrt mich total. Meine Backliste wird lang und länger. Einladungen nach Hause, weil jemand aus Uruguay nun auch in Deutschland wohnt, stolze Bilder vom selbstausgezogenen Strudelteig, eine an Krebs erkrankte Person, die sich über meine Plätzchen gefreut hat oder die Leserin, die extra früh Rhabarber aus dem Großhandel für mich organisiert hat, damit ich Rhabarberstrudel zubereiten konnte: Genau sowas wünsche ich mir auch für 2026, dass wir zusammen Spaß beim Backen und Kochen haben, dass wir uns ein bisschen besser kennenlernen und bei alledem die Liebe bei der Zubereitung nicht vergessen. Deshalb habe ich auch das untere Bild zum Abschluss gewählt, da es ziemlich gut einfängt, was ich mir wünsche. Es zeigt mich mit meiner Praktikantin Julie von der Arbeit, wir haben zusammen mit weiteren Kolleginnen (deshalb auch der Laptop auf dem Tisch) virtuell Plätzchen im Dezember gebacken. Es war mir so eine Freude diese Plätzchen mit den Kolleginnen und Julie, die noch nie in ihrem Leben Plätzchen gebacken hatte, zu backen. Sowas wünsche ich mir auch für das Jahr 2026.






2 Comments
Gabi
Dienstag, der 30. Dezember 2025 at 10:17„Ich habe oft das Gefühl, dass nur andere Foodblogger wissen, was da an Arbeit drinsteckt“ – kann ich nur unterschreiben. Und ärgere mich genau wie du über Schummeleien bei Gewinnspielen und erst recht, wenn Leser:innen kritisieren, dass sie immr „so viel lesen müssen“, bis sie zum eigentlichen Rezept kommen 😉
Jenny
Dienstag, der 30. Dezember 2025 at 10:27Liebe Gabi, lach, ja, müssen sie ja nicht, können ja auch gleich zum Rezept scrollen, aber ich weiß, was du meinst. Viele Grüße aus dem verschneiten München, Jenny