Dass die englische Queen Elizabeth am 2. Februar 2022 ihr 70-jähriges Jubiläum als Monarchin hatte, war mir nicht bewusst. Siebzig Jahre im Amt, unfassbar! Das muss man erst einmal hinkriegen. Natürlich feiern die Briten das ordentlich, von neuen Briefmarken bis hin zu einem Baum, der vor Buckingham Palace stehen soll und aus 350 einheimischen Bäumen zusammengebastelt wird; alle haben sich in Schale geschmissen und im übertragenen Sinne das beste Sonntagskleid angezogen. Es wurde auch ein Backwettbewerb ausgerufen, der Platin-Pudding oder auf Englisch plantinum pudding (platinum=70 Jahre). Briten ab einem Alter von 8 Jahren konnten ihr Rezept einreichen, zu Ehren der Queen. Mehr als 5.000 haben wohl ein Rezept eingereicht, am Ende wurde die Gewinnerin Jemma Melvin mit einem Lemon Swiss roll trifle mit Amaretti. Das sehr zeitaufwändige Rezept kann man hier auf Englisch nachlesen, alle Komponenten werden selbstverständlich selbst hergestellt.
Dass die Briten natürlich viel für dieses besondere Jahr geplant haben, versteht man. Ich finde es jedoch toll, dass Zorra vom Kochtopf ebenfalls ein Blogevent ins Leben gerufen hat. Pudding für die Queen. Dabei wird „Pudding“ sehr weit gefasst und beinhaltet im Endeffekt alle Süßspeisen wie Kuchen und Pies. Da bin ich doch gerne dabei. Ich musste dann sofort an den britischen Banoffee Pie denken, Banoffee ist eine Wortkreation aus Banane und Toffee, also Karamell. Der Pie besteht aus einem Keksboden (in England „digestive biscuit“), einer Toffee- oder Karamellschicht, Bananen und Schlagsahne sowie Schokoraspeln. Ich machte zwei Versionen des Pies, zunächst verwendete ich sogenannte dulce de leche, die Karamellcreme aus Südamerika. Dann machte ich Banoffee-Pie ganz klassisch mit Toffee. Hierbei hielt ich mich an das Rezept der britischen Backikone Mary Berry (die übrigens Jurymitglied beim oben genannten britischen Wettbewerb ist). Ich muss jedoch sagen, hüstel, hüstel, dass mir die Variante mit dulce de leche besser gefällt. Ansonsten ist der Pie schwer zu essen als auch das Toffee einfach so dominant, dass man gar nichts anderes mehr schmeckt. Durch die zusätzliche Butter und dem Zucker wird der Toffee ziemlich gummiartig, fast wie Fudge, sodass man kaum ein Stück essen kann, ohne dass der Toffee einem zwischen den Zähnen klebt und ein ziemliches Chaos auf dem Teller verursacht.
Urpsrung: Angepasst von The Happy Foodie (auf Englisch)
Dieser britische Banoffee-Pie kommt ganz ohne Ofen aus und besteht aus einem Keksboden, Bananen und Karamell. In diesem Reel kann man sehen wie ich ihn zubereite. Für den Boden die Butter schmelzen und die Kekse entweder im Food-Prozessor oder mithilfe von Nudelholz und in eine geschlossene Plastiktüte verpackt fein zermahlen. Dann die geschmolzene Butter dazugeben und alles vermischen. Auf den Boden einer Pieform oder Springform von ca. 23cm drücken. Ich nehme gerne den Boden eines Glases, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erhalten und den Rand etwas hochzudrücken. Mindestens 15min im Kühlschrank kühlen. Für die Füllung die Bananen in ca. 1cm dicke Scheiben schneiden und kreisförmig auf den Keksboden legen. Ich beträufle sie gerne noch mit etwas Zitronensaft, dann werden sie nicht braun und es gibt noch mal ein kleines Gegengewicht gegen die ganze Süße. Dann die Dose dulce de leche gleichmäßig darauf verteilen. Derweil man die Sahne schlägt, Pie im Kühlschrank kühlen. Die Sahne mit dem Zucker und Vanillextrakt steif schlagen und kuppelartig auf dem Pie verteilen. Entweder mit einem Gemüseschäler Raspeln von Schokolade aufraspeln oder aber einfach direkt Schokoraspeln verteilen. Das muss aber nicht sein. Am besten frisch genießen, zwei, drei Tage hält sich der Pie im Kühlschrank, auch wenn die Schlagsahne evtl. etwas Wasser verliert.Britischer Banoffee-Pie
Ingredients
Instructions
P.S.: Du hast Lust auf weitere britische Rezepte? Wie wär’s mit
1 Kommentar
zorra vom kochtopf
Sonntag, der 15. Mai 2022 at 15:25Gut, dass du die Variante mit Toffee ausprobiert hast. Dann muss ich es nicht mehr austesten. Ich habe nämlich auch nur Banoffee-Pie mit DdL gemacht. Danke fürs Mitfeiern, der Queen wird deine Variante bestimmt auch schmecken!