Heute gibt es die große Lebkuchenschule, mit vielen Tipps, dass dir dein Lebkuchenteig super gelingt, natürlich auch vielen Hinweisen zur Eiweißglasur (sogenanntes Royal Icing) und wie man damit sowohl erfolgreich die Lebkuchenteile zusammenklebt als auch dekoriert. Übrigens: Lebkuchen, der nur zur Dekoration genutzt wird, kann über mehrere Jahre aufbewahrt werden, schaue dazu bei der Nummer 6 unten vorbei. Den Abschluss bilden dann diverse Rezepte mit Lebkuchen, ich hoffe, es ist was für dich dabei. Lass uns am besten gleich loslegen und zusammen schauen, worauf es ankommt!
1. Der Lebkuchenteig
- Es gibt viele verschiedene Rezepte, viele mit Pottasche und ähnlich schwer auftreibbaren Zutaten, aber ich muss sagen, dass ich die besten Ergebnisse mit einem Lebkuchenteig gemacht habe, der sich sogar sehr leicht veganisieren lässt, da er ohne Ei auskommt und mit Zuckerrübensirup erstellt wird. Das Rezept findet sich beim Lebkuchenhaus oder auch Adventskranz.
- Für ein Lebkuchenhaus oder ähnlich große Dekoration sollte der Teig eher hart sein, wir werden also wenig Natron hinzufügen, damit der Teig nicht zu sehr aufgeht oder gar Blasen wirft.
- Der Teig sollte mindestens eine Stunde, besser über Nacht, kühlen. Dann kann sich das Gluten besser entwickeln und der Zuckerrübensirup wieder erhärten, sodass er auch einfacher auszurollen ist.
- Der Vorteil ist, dass dieser Teig kein Ei enthält. So kann man den Teig bis zu einer Woche im Kühlschrank roh aufbewahren, sofern man ihn luftdicht verschließt.
- Nicht zu dünn ausrollen. Denn schließlich soll z.B. das Lebkuchenhaus nicht nach ein paar Wochen zusammensacken. Das ist mir tatsächlich mal passiert, da Lebkuchen nach einigen Wochen weicher wird. Wir wollen eine stabile Konstruktion mit stabilen Wänden haben. Bei einfachen Plätzchen aus Lebkuchen ist die Dicke natürlich nicht so wichtig.
2. Das Backen
- Man hat Teig schief geschnitten? Kein Thema, einfach Teig neu ausrollen und nochmal neu ausschneiden. Alle Teile sollten möglichst gerade sein.
- Wenn man hier den Teig etwa eine Minute länger bäckt als sonst, ist er perfekt, lieber zu hart als zu weich, der Teig kann gerne ein dunkleres Braun haben.
- Frisch aus dem Ofen, direkt schauen, ob man nochmal wo was begradigen muss. Das geht deutlich besser, wenn die Teile noch warm ist.
- Aber selbst wenn man es nicht gleich merkt, man kann auch kalte Lebkuchenteile noch beschneiden und korrigieren, dann möglichst mit einer kräftigen Ruckbewegung von oben schneiden.
3. Das Verzieren
- Ich bin mittlerweile ein Verfechter des Verzierens bevor man Lebkuchen zusammensetzt. Denn nur, wenn man von oben mit einer Spritztülle verzieren kann, wird es hübsch.
- Gedanklich sollte man einen kleinen Rand lassen, der für den Mörtel, also die Eiweißglasur übrig bleibt, sodass am Ende nicht „der Schnee“ das ganze Kunstwerk verdeckt.
- Nur wenn man z.B. mit Süßigkeiten verzieren will und nicht mit einer Spritztülle feine Linien ziehen möchte, bietet es sich an das Lebkuchenhaus erst nach dem Zusammensetzen zu verzieren. Auch bei den Mini-Lebkuchenhäuschen kann man erst am Ende verzieren, da es so klein ist, dass es keinen Unterschied macht.
- Die Eiweißglasur kann man gekühlt auch ca. eine Woche aufbewahren. Dazu luftdicht verschließen und bei erneuter Verwendung mit etwas Wasser besprühen.
- Wasser auf die Eiweißglasur zu sprühen ist meiner Meinung nach die beste Methode die richtige Konsistenz zum Dekorieren zu erreichen. Um Namen und feingliedrige Verzierungen machen zu können, ist die Konsistenz flüssiger als z.B. beim Zusammenkleben und -setzen von Teilen.
- Auch als Namensschilder macht sich Lebkuchen sehr gut. Dazu entsprechende Formen backen und die Namen mit der Eiweißglasur für z.B. die Weihnachtstafel auf die Schilder schreiben. Auch den Trend „Ugly Sweater“ (siehe Bilder) kann man hervorragend mit Lebkuchen machen.
4. Das Zusammensetzen
- Es gibt Leute, die ihre Lebkuchenteile gerne entweder mit geschmolzener Schokolade oder gar Karamell zusammensetzen, aber das ist mir im ersten Fall zu langsam und im zweiten zu schnell, ich setze lieber auf Eiweißglasur (Rezept unten). Diese härtet schnell genug und kaschiert Fehler wunderbar, da sie weiß ist und entsprechend wie Schnee aussieht. Wenn irgendwas schief aussieht, kann man es mit der Glasur zudecken.
- Bei größeren Teilen sollten man warten bevor man weiteres anklebt, sonst kracht die ganze Konstruktion schnell zusammen. Bei der Girlande auf dem Bild (in diesem kurzen Video kann man sie auch anschauen) wiederum konnte ich relativ schnell weitermachen, da die einzelnen Lebkuchenkekse nicht miteinander verklebt wurden.
- In diesem Video sieht man ziemlich gut wie ich ein sehr großes Lebkuchenhaus verziere und zusammensetze. Man sieht, es ist nicht so schwer, man muss nur Geduld mitbringen und teilweise warten bis alles gut festgeklebt ist.
- Für Baumschmuck wiederum sollten die Kekse nicht zu schwer sein. Ich empfehle die Löcher bei kleineren Keksen vor dem Backen auszustechen und bei größerem erst nach dem Backen. Der Zwirn sollte auch möglichst dick sein, schließlich sollen die Kekse nicht direkt zu Weihnachten vom Tannenbaum fallen.
5. Finale Dekoration
- Sobald man alle Teile gut zusammenklebt hat, kann man nochmal kleinere Fehler mit der Eiweißglasur ausbessern bzw. auch Löcher damit wunderbar zudecken.
- Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, was man noch zusätzlich aufbauen möchte. Mögliche Ideen sind: Bewohner in Form von Lego, Gummbärchen oder anderen Figuren, Tannenzapfen, auf denen es gebettet wird, eine Holzscheibe, auf die es gestellt wird, Teelichter, etc.
- Man kann natürlich statt Eiweißglasur diverse Süßigkeiten, Nüsse und sonstige Zutaten hernehmen, um z.B. dem Haus seinen Charakter zu verleihen. Aber man sieht an dem Vogelhäuschen, es geht auch sehr viel einfach nur mit weißer Deko. Auch der Baumschmuck am Tannenbaum muss nicht sonderlich kompliziert sein.
- Harten Lebkuchen bekommt man über Nacht weich, indem man eine Apfelschreibe oder Brot mit in die Keksdose legt.
6. Lebkuchen für Folgejahre aufbewahren
- Ja, man kann z.B. Baumschmuck super für Folgejahre aufbewahren! Ich mache es wie folgt:
- Ich packe kleineren Baumschmuck in Schraubgläser, größere Häuser stelle ich lose in einen Karton mit Deckel. So lange alles trocken bleibt, muss man sich gar nicht so viel Gedanken machen.
- Ich tausche jedes Jahr nur hässliche Deko aus (z.B. wenn die Glasur abgegangen ist) , damit es in der Weihnachtszeit gut riecht. Fast immer halten die Lebkuchenteile mehrere Jahre und dekorieren meine Wohnung entsprechend einige Jahre in der Weihnachtszeit.
7. Rezepte mit Lebkuchen
Mini-Lebkuchenhäuschen für den Tassenrand
Vegane Mini-Lebkuchenhäuschen für den Tassenrand
Vegane Lebkuchenherzen mit Marmeladenfüllung
Übrigens kann man die kleinen Lebkuchenhäuschen natürlich auch super für eine Torte hernehmen, dafür habe ich einen ganzen Blogartikel geschrieben wie man Torten weihnachtlich dekorieren kann.



















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