Turrón de maní oder Nougat mit Erdnüssen

Tada, heute öffne ich am vierten Advent den legendären Foodblogger-Adventskalender von Zorra vom Blog Kochtopf und bringe euch eine Spezialität mit, die eigentlich aus Spanien stammt und in Lateinamerika mit lokalen Produkten angepasst wurde: Turrón. In Deutschland würden wir wohl Nougat dazu sagen. Turrón besteht klassisch aus einem Honig-Zuckersirup, der mit Eiweiß und Mandeln gemischt wird. Diese „Paste“ wird dann in relativ flache Tafeln gepresst und im Anschluss in Stücke oder Würfel geschnitten. Bei mir gibt es die Variante mit Erdnüssen (maní), die es in Uruguay viel günstiger zu kaufen gibt und dort auch heimisch sind. Die Uruguayer haben damit die Mandel einfach gegen ein heimisches Produkt ausgetauscht: Erdnüsse. Turrón gibt es grundsätzlich in zwei Hauptvarianten: „duro“, also harter Turrón oder aber „blando“, also weicher. Hier stelle ich die harte Variante vor. Mindestens 45min Zeit sollte man auf jeden Fall mitbringen und Arm-Muskelkraft, wenn man diese Köstlichkeit zubereitet. Allerdings finde ich, ist es auch den Aufwand wert.

Dadurch, dass ich ein paar Jahre als Kind in Uruguay als auch USA gelebt habe, sind unsere Weihnachtstraditionen ein ziemlich bunter Mix. Eine Tradition zum Beispiel war, dass wir morgens am 25.12., also am ersten Weihnachtstag, jeder einen Plätzchenteller von unserer Oma auf dem Frühstückstisch stehen hatten. Ich glaube, das ist eine deutsche Tradition, oder? Dass man einen Plätzchenteller zu Weihnachten serviert? Bei meiner Oma gab es selbstverständlich nur selbstgebackene Plätzchen. Zum Beispiel Pfeffernüsse oder ihre über alles geliebten Pfefferminzkekse. Als Süßigkeiten bekamen wir Garoto, Pralinen aus Brasilien, natürlich gibt es meine Lieblingspraline mit Erdnussbutter bereits auf dem Blog. Des Weiteren gab es Turrón in verschiedenen Varianten. In Uruguay wird Turrón wie in Spanien auch, besonders gerne zu Weihnachten serviert. Als Kind fand ich Turrón irgendwie nicht so reizend, ich aß als erstes immer die Garoto-Pralinen und spekulierte darauf, dass meine Schwester, die eher herzhafte Gerichte mochte, mir welche abgab. Wie das aber immer so ist, als Erwachsene bin ich Turrón nicht abgeneigt. Ich mag, wie könnte es anders sein, besonders gerne Turrón mit Erdnüssen, auch wenn es im Original eigentlich Mandeln sind. Man kann aber grundsätzlich jegliche Nuss hernehmen: Mandeln, Pistazien, Macadamia, etc. Auch getrocknete Früchte wie z.B. Cranberries oder aber Orangen- und Zitronenschale machen sich gut. Mein vorgestelltes Rezept besteht hauptsächlich aus Erdnüssen, aber ich habe extra auch Pistazien und getrocknete Cranberries eingearbeitet, damit man eine Idee hat, was sonst noch alles möglich ist.

Meine Schwester (links) und ich stehen stolz im Hause unserer Großeltern in Uruguay mit unseren Kätzchen vor den Weihnachtsplätzchentellern. Die großen langen Tafeln sind Turrón, gelb eingepackt sind die Garoto-Pralinen aus Brasilien

Als ich anfing für den Foodblogger-Adventskalender nach Rezepten zu suchen, fiel mir auf, dass Youtube-Videos aus Uruguay oft deutlich unkomplizierter waren als z.B. deutsche. Hier nur ein Beispiel, Lucas Fuente aus Uruguay braucht nicht mal eine unterschiedliche Rezeptur für weichen oder harten Turrón und kommt auch ganz ohne Form aus, in diesem Video gibt es deutlich mehr Anweisungen, um harten Turrón zu fabrizieren. Mein Rezept unten ist quasi eine Mischung aus diversen Videos und Rezepten, die ich im Internet gefunden habe. Mir war wichtig, dass man Turrón herstellen kann auch wenn man kein Thermometer oder besondere Form vorrätig hat. Nochmal zurück zum Adventskalender: Ich würde euch raten unbedingt bei Zorra vorbeizuschauen, denn es gibt ganz viele Sachen zu gewinnen: einen Airfryer von Panasonic, Milchschäumer von GRAEF, cupit To Go Becher von KAHLA, Pfeffermühlen von Peugeot Saveurs, Weine von Bodega MATSU und mehrere Kochbücher von verschiedenen Bloggern.

Ursprung: Viele Rezepte, mir diente insbesondere dieses als Orientierung

Turrón de maní oder Erdnuss-Nougat

Prep Time: 30min Cooking Time: 15min Total Time: 45min

Turrón de maní oder Erdnuss-Nougat ist ein Honig-Zucker-Sirup, der mit Eiweiß vermischt wird. Die Paste wird dann um Nüsse bereichert, traditionell Mandeln, aber in Uruguay wählt man gerne die einheimische Erdnuss stattdessen.

Ingredients

  • 200g unbehandelte und ungesalzene Erdnüsse, weitere Erdnüsse je nach Geschmack
  • 50g grüne Pistazien oder andere Nüsse seiner Wahl
  • Ggf. ca. 30g getrocknete Früchte, wie z.B. Cranberries
  • Ggf. Schale einer unbehandelten Orange und/oder Zitrone
  • 250g weißer Zucker
  • 125g flüssiger Honig
  • 1 großes Eiweiß (ca. 30g), wie man Eigelb einfriert, kann hier nachgelesen werden

Instructions

1

Eine möglichst kleine Kastenform mit Backpapier auslegen. Wer keine Kastenform hat, kann auch ein Blech mit Backpapier belegen. Die Erdnüsse in einer Pfanne ohne Fett auf mittlerer Hitze rösten bis sie anfangen zu duften. Ca. 30g zur Seite stellen und grob hacken, den Rest ganz lassen.

2

Währenddessen den Zucker und Honig in einem Topf auf mittlerer Hitze unter Rühren schmelzen. Die Masse sollte flüssiger werden und anfangen zu blubbern, sobald sie blubbert, sollte man sie ein paar Minuten unter Rühren weiterblubbern lassen. Wenn man einen Tropfen der Masse in kaltes Wasser gibt, sollte es biegsam und formbar sein, dann ist es fertig. Vom Herd nehmen.

3

Währenddessen das Eiweiß mit einer Prise Salz zu steifem Schnee schlagen. Löffelweise das Eiweiß unter die heiße Honigmasse mit dem Handrührgerät vermixen, die Masse sollte dicklicher werden. Wer lieber weicheren Turrón möchte, sollte an dieser Stelle bereits die Nüsse hinzufügen und die weitere Erwärmung auslassen. Für harten Turrón die Masse zurück auf den Herd stellen und auf mittlerer bis niedriger Hitze erneut erwärmen, eifrig rühren, damit nichts anbrennt. Bei mir wurde die Masse flüssiger und fing auch an leicht zu blubbern. Ich habe nach ca. fünf Minuten aufgehört.

4

Die Nüsse, getrockneten Früchte und ggf. Schalen in die Masse einrühren und verteilen. Achtung, dazu braucht man Armkraft. In die vorbereitete Kastenform pressen und mit den gehackten Erdnüssen bestreuen. Ansonsten in einer Ecke des Backblechs ca. daumendick verteilen (die abgebildeten sind eigentlich zu hoch) und mit gut eingeölten Händen zu einem schmalen Rechteck formen. Nun mindestens für 24 Stunden durchtrocken lassen, ich wollte sichergehen und habe die Kastenform für 90min bei 50 Grad Umluft in den Ofen gestellt, dann ließ sich der Turrón ganz einfach vom Backpapier lösen und gut schneiden, ansonsten wird es schnell eine sehr klebrige Angelegenheit. Luftdicht verpackt hält sich Turrón einige Wochen, einige sprechen sogar von Monaten, sofern dann noch was da ist. Wie man Karamell oder den Sirup leicht aus dem Topf entfernen kann, kann man hier nachlesen.

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6 Kommentare

  • Antworten
    zorra vom kochtopf
    Sonntag, der 22. Dezember 2024 at 09:07

    Oh wie lecker, die harte Version traue ich mich nicht mehr zu essen – habe Angst um meine Zähne. 😉 Sieht aber sehr lecker aus und das Foto von dir und deiner Schwester ist ja goldig! Danke für das schöne Türchen und schönen 4. Advent wünsche ich dir und deinem Mann.

    • Antworten
      Jenny
      Sonntag, der 22. Dezember 2024 at 09:08

      Liebe Zorra, ich weiß, Plombenzieher. Nächstes Mal mache ich weichen. Danke, wünsche ich dir auch! Grüße, Jenny

  • Antworten
    Urs
    Mittwoch, der 25. Dezember 2024 at 11:02

    Liebe Jenny, dein Rezept kommt wie gerufen. Danke und Herzliche Grüße!

    • Antworten
      Jenny
      Mittwoch, der 25. Dezember 2024 at 11:16

      Melde dich gerne bei Fragen. Frohe Weihnacht!

  • Antworten
    Susan
    Freitag, der 27. Dezember 2024 at 11:53

    Liebe Jenny,

    Wow, das klingt nach einer tollen Spezialität! Turrón mit Erdnüssen ist eine großartige Idee und eine interessante Abwandlung des klassischen Nougats. Es ist so schön, dass du uns ein Stück uruguayische Weihnachtskultur näherbringst – und der Aufwand für die Zubereitung lohnt sich bestimmt, wenn man am Ende solch eine Köstlichkeit genießen kann!

    Herzliche Grüße

    Susan

    • Antworten
      Jenny
      Freitag, der 27. Dezember 2024 at 12:13

      Danke dir, liebe Susan. Ich soll Nachschub machen, die Schwiegereltern sind da…

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