Ich musste so lachen, eigentlich hätte mir klar sein sollen, dass mein Mann ein südamerikanisches Rezept heraussucht. Ich mache nämlich wieder beim Blogevent „Koch mein Rezept!“ mit und habe die große Ehre ein Rezept von Backmädchen 1967 nachzubacken. Schon der Blogname verrät, dass ich, die ich selbst viele Kuchen und Torten vorstelle, wahrscheinlich die Qual der Wahl haben würde, beim Backmädchen gibt es bestimmt ganz viele Kuchen und Torten zur Auswahl! Britta selbst sagt, dass sie zwar erst spät zum Backen gekommen ist, aber das sie unbedingt die tollen Kuchen und Torten in einer Facebookgruppe nachmachen wollte und so diese Leidenschaft nach und nach entwickelt hat. Dementsprechend gibt es auf ihrem Blog natürlich viele verschiedene Backrezepte, puh, was sollte ich nur nachbacken? Also beschloss ich etwas zu tun, was ich in dem Fall immer gerne mache, ich bitte meinen guten Ehemann das Rezept auszuwählen. Er brauchte keine drei Minuten und verkündete mit Stolz, dass er fündig geworden wäre. Was es denn sei, Flan natürlich! Flan? Du meinst Flan aus Südamerika? Er bejahte. Ihr müsst wissen, dass mein Mann aus Kolumbien stammt. Flan, eine Art gestockte Eiermasse, ist in ganz Lateinamerika bekannt und auch sehr beliebt. Natürlich habe ich hier auf dem Blog schon Flanrezepte vorgestellt, zunächst den ganz klassischen Flan mit Karamell und etwas dulce de leche aus meinem Geburtsland Uruguay, aber auch eine Version aus Mexiko, bei der es neben Flan auch Schokokuchen gibt, chocoflan genannt. Dass Britta auf ihrem Blog einen Flan mit Ananas vorstellen würde, hatte ich nicht erwartet, aber da war ganz klar, dass mein Mann das zielstrebig auswählen würde, zumal hier der Flan mit seiner Lieblingsfrucht gemacht wird: Ananas.
Hast du die Show Latin American Streetfood auf Netflix angeschaut? Natürlich musste ich mir die anschauen. Gleich in der ersten Folge kommt Argentinien dran und es wird choripán, der argentinische Hot Dog vorgestellt. Da hab ich gleich daran denken müssen, dass ich den zuletzt 2016 bei einem Argentinien- und Uruguayurlaub habe essen können. Und natürlich habe ich dann gleich beschlossen, den hier in Deutschland nachzumachen. Aber würde das möglich sein? Ich dachte, ich würde schon an den Chorizo-Würstchen scheitern, aber dann war ich überrascht, dass sogar unser Rewe welche im Angebot hatte. Klar, es war die spanische Variante und im Mini-Format, aber ich muss sagen, das kam dem Original schon ziemlich nahe. Dann dachte ich mir, warum nicht auch die Hot-Dog-Brötchen selber backen, schmeckt bestimmt nochmal deutlich besser. Und siehe da, das unten stehende Rezept ist ziemlich einfach, Zutaten verkneten, warten, Brötchen formen, nochmal warten, etwas mit Eiweiß einpinseln und backen. Natürlich ist auch die obligatorische Kräutersoße namens Chimichurri selbstgemacht. Ich habe meine choripán dann noch mit roten Zwiebeln serviert und dann war ich selig.
Heute gibt es eine kolumbianische Torte, die ganz stark an den Victoria Sponge Cake erinnert: Torta María Louisa! Es ist eine Art fluffiger Rührteig, der mit Orangensaft getränkt und dann mit leckerer Marmelade oder Karamellcreme gefüllt wird. Ich entschied mich für die Karamellcreme, in Kolumbien „arequipe“ genannt, da mir ein eher säuerlicher Orangenkuchen Kontrast genug erschien. Diese „torta“ ist nicht nur in Kolumbien bekannt, sondern auch in Venezuela und El Salvador. In Kolumbien scheint sie eigentlich immer mit Orangenschale und -saft zubereitet zu werden und eher schlicht gehalten. In Venezuela kommen teilweise zwei Füllungen zum Einsatz und die Torte wird außen noch schön in Baiser gehüllt, so dachte ich mir in diesem Fall, nein, ich lasse diese Torte einfach schlicht.
Leche asada, was soviel wie „geröstete oder getoastete Milch“ oder eleganter übersetzt „gebackene Milch“ heißt, ist wahrscheinlich das einfachste Dessert überhaupt. Zucker schmelzen, alle anderen Zutaten zusammenrühren, einfüllen und backen. Ich hab das unter 10 Minuten geschafft. Vielleicht hast du Zucker, Eier, Milch und Vanille da, dann steht diesem südamerikanischen Dessert nichts mehr im Wege. Wie so oft stammt dieses Vanille-Dessert eigentlich aus Spanien und wurde im Zuge der Kolonialisierung nach Südamerika gebracht. Insbesondere auf den Kanaren bekannt, erfreut sich leche asada in ganz Südamerika großer Beliebtheit. Was ich dem Internet entnehme, gibt es richtige Glaubenskriege zwischen Peru und Chile, wer denn nun das Recht auf dieses Dessert hat. Die Antwort ist einfach: keiner, denn wie geschrieben ist eigentlich Spanien „Schuld“ daran. Deshalb werde ich mich hier schön zurückhalten und mich nicht äußern wer sich Urheber nennen darf.
Schokolade und Karamell, das ist doch die perfekte Kombi, oder? Als bekennender Chocoholic finde ich das zumindest ein Dream-Team. Und deswegen gibt es heute etwas aus meinem Geburtsland Uruguay: Empanadas. Das sind gefüllte Teigtaschen. Natürlich gibt es hier das klassische Empanadas-Rezept mit Rindfleischfüllung, jetzt war mir aber nach was Süßem. Also gibt es den Teig in Schokoform und gefüllt werden die guten Dinger mit Dulce de Leche. Du hast noch nie gehört was das ist? Das ist eine Karamellcreme aus gesüßter Kondensmilch, die in ganz Südamerika gegessen wird. Natürlich hab ich hier auf dem Blog auch dazu ein ganz super einfaches Rezept, im Endeffekt musst du nicht viel mehr machen als eine Dose gesüßte Kondensmlich ein paar Stunden in kochendes Wasser stellen. Details und Tipps gibt es hier.
Uruguayisches Rinderschnitzel oder milanesa ist meiner Meinung nach das Beste! Deshalb musste ich es unbedingt hier vorstellen. Ja, manchmal gibt es auf diesem Blog auch herzhafte Sachen, zwar nicht sonderlich oft, aber schließlich kann ich mich nicht nur von Kuchen ernähren und bin sehr froh, dass mein Mann meist den Kochlöffel schwingt und die tollsten Sachen zaubert. Aber heute musste ich mal endlich das Schnitzel aus Uruguay vorstellen: milanesa. Ich kann euch beruhigen, das abgebildete Schnitzel habe ich ganz allein zubereitet und ebenso gerne verspeist, da hat mein Mann mal ausnahmsweise keinen Finger gerührt.