Festliche einstöckige Hochzeitstorte mit Weltkarte

Heute gibt es eine festliche einstöckige (Hochzeits-)Torte mit einer Weltkarte aus Buttercreme, ein Meisterwerk! In diesem Reel kannst du einen Eindruck bekommen. Man kann sagen, dass dies eine Art impressionistisches Gemälde ist und ich die Torte als meine Leinwand gesehen habe. Wie ein Künstler habe ich die Torte betupft, statt Ölfarben war Buttercreme mein Werkzeug. Ja, ich habe sie frei Hand mit Buttercreme gestaltet. Im ersten Schritt habe ich an der Seite der Torte mit einem Zahnstocher die Umrisse der Weltkarte eingeritzt und im zweiten Schritt diese mit weißer Buttercreme befüllt. Im dritten Schritt habe ich dann die gefärbte Buttercreme „aufgespachtelt“, also quasi wie ein Gemälde aufgetragen. Im unteren Bild kann man ganz gut sehen, was ich damit meine. Erst hatte ich überlegt einen sogenannten „Stencil“ also eine Schablone, herzunehmen, habe das dann aber wieder verworfen, weil ich Angst hatte, dass die Torte im Verhältnis zu klein oder groß ausfallen könnte. Im Endeffekt muss man dann die Größe der Torte an die Größe der Schablone anpassen und nicht umgekehrt. Vom Durchmesser her war sie 26cm und ca. 14cm hoch. Sie war für 25 Gäste gedacht. In diesem Beitrag werde ich erklären wie ich diese Weltkartentorte kreiert habe. Dabei werde ich stärker darauf eingehen wie ich die Karte mit der Buttercreme gestaltet habe als unbedingt das verwendete Rezept im Detail zu beschreiben. Jetzt aber nochmal Schritt für Schritt. Zunächst musste ich die Torte backen. Dazu habe ich das Rezept dieser Schoko-Himbeertorte x1,5 verwendet, da ich eine Torte mit 26cm Durchmesser haben wollte. Wichtig ist hierbei, dass die Torte hoch ist, damit man die Weltkarte gut abbilden kann. Von der Höhe war meine ca. 14cm hoch. Im Gegensatz zum Rezept, habe ich außerdem noch eine Swiss-Meringue-Buttercreme (Grundlage 6 Eiweiß) zubereitet und die Himbeercreme nur als Füllung hergenommen. Hintergrund dieser Änderung war, weil ich ganz sicher sein wollte, dass die Torte stabil ist, was durch die Buttercreme nochmal besser gegeben ist und außerdem Buttercreme für die Weltkarte nutzen wollte, sodass es sich anbot gleich von Vorneherein Buttercreme zu verwenden, damit auf keinen Fall irgendwo die Schokotorte oder Himbeercreme zu sehen war. Da es mir aber immer sehr wichtig ist, dass die Torte frisch schmeckt und nicht zu schwer nach Buttercreme, habe ich nur einen Außenrand mit Buttercreme aufgespritzt (siehe Bilder), die Füllung war meine geliebte Himbeercreme, die einen hohen Anteil an Himbeeren hat und Butter teilweise mit Frischkäse ersetzt wird.

Hier der Beweis, dass die Torte eine Schoko-Himbeertorte als Grundlage hatte. Der weiße Außenring ist die sogenannte Swiss-Meringue-Buttercreme

Die Torte ist dünn mit noch weißer Buttercreme eingestrichen. Nachdem sie gekühlt hat, habe ich eine dünne Schicht blaue Buttercreme außen verteilt für die Ozeane.

Für die Weltkarte habe ich im ersten Schritt zunächst die Weltkarte mit Hilfe eines Zahnstochers in die blaue Buttercreme geritzt und diese mit weißer Buttercreme gefüllt. Man sieht ganz gut, dass ich bei „Italien“ nicht zufrieden war und die Creme einfach kurzerhand verschoben habe. Das ist alles möglich, weil die oberste Schicht gefärbter Buttercreme einiges kaschiert, sodass man davon später nichts gesehen hat

An den Bildern oben sieht man ganz gut, dass ich erst einmal die Torte mit weißer Buttercreme eingestrichen habe. Dann kam eine dünne Schicht blau gefärbte Buttercreme drauf (diese stelllt die Ozeane dar) und in diese habe ich dann mit einem Zahnstocher die Umrisse der Weltkarte eingeritzt. Vorlage war dazu einfach ein Bild, dass ich mir ausgedruckt hatte. Wichtig bei der Wahl des Bildes ist, dass es nicht zu kleinteilig die Welt zeigen sollte, ganz kleine Inseln kann man mit dem Spachtel nicht nachahmen, deshalb lieber eine Weltkarte hernehmen, die eher die Kontinente als Ganzes zeigt (Vergleich z.B. dieses Bild vs. dieses detailliertere Bild). Die Umrisse habe ich dann mit weißer Buttercreme gefüllt und ggf. noch etwas nachgebessert. Buttercreme kann man problemlos verschieben, teilweise habe ich das mit einem Zahnstocher gemacht und weitere Details mit ihm herausgearbeitet. Herausfordernd fand ich Europa und den östlichsten Teil Asiens, als Tipp würde ich empfehlen erst mit z.B. Australien und Südamerika anzufangen bis man sich ein wenig sicherer fühlt.

Auch wenn hier eine andere Torte abgebildet ist, kann man ganz gut erahnen wie ich Farben gemischt habe. Das geht super auf einer Backmatte und indem man einfach von den zwei Farben etwas mit der Palette aufnimmt und dann sich so eine neue Farbe mischt. Ja, das ist genauso wie „echtes“ Malen!

Für mich war definitiv der schönste Teil, als ich grün und blau eingefärbte Buttercreme vermischt habe, um dann die Weltkarte mit einem Spachtel  oder Palettenmesser (siehe linkes Bild) auf die vorbereitete Weltkarte aufzutragen. Ein paar weitere Tipps zu diesem Prozess gibt es hier. Man sollte den Prozess wie ein impressionistischer Maler angehen, man drückt punktuell gefärbte Buttercreme auf die Weltkarte und ahmt z.B. Wellen im Ozean so nach. Das Gute an Buttercreme im Gegensatz zu echter Farbe auf einer Leinwand? Man kann sie einfach wieder abkratzen und nochmal starten. Das finde ich rein psychologisch eine echte Hilfe. Nicht zufrieden, einfach ab und wieder neu druff, das mag ich! Meine Vorgabe war, dass ich die Länder grün halten sollte (kein Braun für Gebirge) und die Ozeane blau. Daran habe ich mich gehalten. Etwas weiße Buttercreme diente dann dazu, dass ich quasi „Schaumkronen“ der Wellen im Ozean dargestellt habe, um es ein wenig lebendiger werden zu lassen. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich noch einen Cake-Topper draufgesetzt oder aus Mürbeteig Gegenstände wie „Koffer“, „Flugzeug“ oder einen „Reisepass“ gestaltet, aber man wollte es schlicht haben. So gab es am Ende noch ein paar Tupfer obenauf, damit die Torte nicht ganz so kahl wirkt (siehe Bild unten).

Kurz vor der Auslieferung hat die Torte noch ein paar Tupfer obenauf bekommen. Bei diesem Anschnittsbild sieht man die Ozeane auch nochmal besser.

Festliche Torte mit Weltkarte

Serves: 25 Personen
Prep Time: 5 hr Cooking Time: 50min Total Time: 6 hr

Diese festliche Torte ist wie ein impressionistisches Gemälde, die Weltkarte wird mit Buttercreme gestaltet.

Ingredients

Instructions

1

Einmal die Torte als auch Buttercreme zubereiten, dabei vom Rezept abweichend auf jeden Tortenboden einen Rand mit der Buttercreme aufspritzen und nur in der Mitte die Füllung verteilen (siehe Fotos). Die Torte dünn mit noch weißer Buttercreme abziehen. Mindestens eine halbe Stunde oder über Nacht im Kühlschrank kühlen. Die Torte muss gut durchgekühlt sein, bevor man weitermacht. In einem zweiten Schritt ca. die Hälfte der vorhandenen Buttercreme blau einfärben und die Torte komplett außen mit blauer Buttercreme dünn einstreichen. Dies soll den Ozean darstellen. Wieder kühlen, jetzt reicht eine halbe Stunde.

2

Mit einem langen Zahnstocher in die blaue Buttercreme die Weltkarte per Hand in die Torte ritzen, ich hatte als Vorlage ein Bild mit den Umrissen der Welt (siehe Link oben). Falls man sehr abweicht und man nicht zufrieden ist, entsprechend an den Stellen erneut blaue Buttercreme verteilen, erneut abziehen und nochmal richtig einritzen. Die Umrisse nun mit weißer Buttercreme füllen, ich habe das sowohl mit einem Messer als auch Palette gemacht. Wenn man nicht zufrieden ist, kann man die Buttercreme abkratzen und nochmal neu auftragen. Das ist eindeutig ein großer Vorteil zu einer Leinwand mit Farben! Ich habe z.B. "Italien" kurzerhand verschoben, teilweise habe ich Umrisse mit dem Zahnstocher nochmal deutlicher markiert oder auch kleine Inseln lieber direkt mit dem Zahnstocher aufgetupft. Perfekt muss es aber noch nicht sein, da jetzt obenauf noch die Farbschicht kommt. Den weißen Untergrund habe ich auch deshalb gemacht, damit man plastisch gut die Welt vom Wasser unterscheiden kann und sie mehr hervortritt. Außerdem konnte ich so nochmal besser kaschieren, wenn mir etwas nicht gefallen hat bzw. mit der Farbschicht gewissen Kurven genauer herausarbeiten. Theretisch kann man aber natürlich den weißen Untergrund weglassen und die Welt direkt auftragen.

3

In kleinen Müslischüsseln einen Teil Buttercreme blau und grün einfärben, immer einen Teil weiße Buttercreme zurückhalten für alle Fälle. Nun mischt man sich die Farben wie ein Maler. Man kann dazu eine Backmatte hernehmen (siehe das Bild mit der anderen Torte), sich die Farben wie auf einer Farbpalette zusammenmischen und drückt mit der Palette/dem Spachtel die aufgenommene Farbe auf die Torte. Sicherlich kann man auch Gebirgsketten andeuten und z.B. zusätzlich braune Farben verwenden. Ich entschied mich für eine impressionistische Herangehensweise und habe eher große Tupfer mit dem Palettenmesser aufgetragen, es geht sicherlich akurater. Für eine abstraktere Leseart kann man z.B. die Welt komplett schwarz, weiß oder anderen neutralen Farben (z.B. gold) darstellen. Ich habe den Ozeanen auch noch Schaumkronen in weiß verpasst und habe auf der Rückseite noch diverse Wassertiefen angedeutet mit unterschiedlichen Blautönen (siehe letztes Bild). Lass deiner Kreativität freien Lauf!

4

Die Torte unbedingt sehr gut kühlen, damit sie einen möglichen Transport gut übersteht und die Weltkarte nicht kaputtgeht. Für weitere Details wie man eine hohe Torte am besten transportiert, bitte hier schauen.

5

Evtl. aus Fondant oder Mürbeteig noch weitere Elemente wie z.B. Reisepass, Koffer oder Flugzeug ausarbeiten und ebenfalls anbringen. Auch einen Cake-Topper (z.B. mit Flugzeug) kann ich mir gut vorstellen.

Mit diesem Beitrag mache ich auch beim Blogevent von Zorra vom Blog Kochtopf mit. Sie feiert gleich doppelt, seit 19 (!) Jahren bloggt Zorra fleißig auf ihrem Blog, unfassbar, was für einen riesigen Fundus sie an Rezepten zu bieten hat. Außerdem ist es wohl ihr 200. Blogevent. Ich habe schon unzählige Male mitgemacht, sowohl beim Synchronbacken und habe ebenso zusammen mit ihr Blogevents ausgestaltet, wie zum Beispiel das letzte, Sommerrezepte in unter einer halben Stunde. Zorra bittet diesmal, dass wir etwas meisterliches liefern „Backen wie ein Myestro“, also ein Meister, da fand ich diese Torte besonders passend, da es für mich definitiv ein Meisterwerk und bei der Feier der absolute Hingucker war. Ich bin schon gespannt, was so alles an Meisterwerken bei diesem Blogevent zusammenkommen wird. Zu gewinnen gibt es bei ihr eine Küchenmaschine von Graef, schau unbedingt bei ihr vorbei!

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2 Kommentare

  • Antworten
    zorra vom kochtopf
    Dienstag, der 12. September 2023 at 13:14

    Wow Jenny! Ich bin spachlos! Das ist wirklich ein Meisterwerkt und damit hast du die Latte ziemlich hoch gesetzt. 🙂

    • Antworten
      Jenny
      Dienstag, der 12. September 2023 at 14:01

      Es war mir eine Freude!

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