Blogevent „Wiesngrüße“ und klassische Zwetschgenknödel

Servus! Heute gibt es klassische Zwetschgenknödel im Angebot. Hiermit lade ich gleichzeitig mit Zorra vom Kochtopf zum Blogevent „Wiesngrüße!“ ein. Die Wiesn oder das Oktoberfest 2024 naht mit riesigen Schritten und da dachte mir, warum nicht Blogger einladen bayrische Rezepte bzw. Rezepte für einen Jahrmarkt zu fabrizieren? Ich verbinde mit Bayern insbesondere Mehlspeisen. Natürlich den klassischen Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster oder aber leckere Marillenknödel. Davon habe ich diesen Sommer Unmengen zubereitet und zum Blogevent dachte ich mir, so, jetzt musst du auch endlich mal klassische Zwetschgenknödel zubereiten. Bisher habe ich immer die Variante mit Topfen aka Quark gemacht , weil mir dieser sehr kartoffellastige Teig ziemlich schwierig zu handhaben schien. Aber sei ganz beruhigt, unten gebe ich dir ganz viele Tipps wie du mit diesem klebrigen Teig klarkommst, damit du diese bayrische Köstlichkeit genießen kannst. Ich hoffe, du hast Lust bekommen, Rezepte für die Wiesn auszuprobieren.

Dass ich ein bayerisch angehauchtes Blogevent mit ausrichte, soll was heißen. Ich wohne zwar schon fast neun Jahre in München, wenn auch nicht am Stück, aber ich habe mich lange nicht sonderlich bayerisch gefühlt. Sicherlich hängt das mit meiner Lebensgeschichte zusammen; ich bin in Uruguay in Südamerika geboren, dann ging es nach USA, zurück nach Uruguay und erst dann nach Deutschland, nach NRW. Ich habe einen deutschen Pass, aber ich hätte nie zu 100% gesagt, dass ich Deutsche bin, geschweige denn Bayerin. Dass ich mir jetzt endlich auch ein Dirndl angeschafft habe, hat viel zu bedeuten. Ich glaube, Bayern hat mich insbesondere durch das Essen bezirzt und mit seinem Charme a la Zwetschgendatschi um den Finger gewickelt. Vor zwei Jahren fing ich an Herzl aus Lebkuchen zu backen und es kam mir statt einem Moin durchaus ein Servus von den Lippen. Irgendwann wollte ich nicht nur Strudel kaufen, sondern versuchte mich selbst an Strudelteig. Stolz bin ich auf das Rezept für klassischen Apfelstrudel, außerdem gibt es beim mir auch einen Zwetschgenstrudel. Bayern hat, das habe ich dann nach und nach festgestellt, deutlich mehr kulinarisch zu bieten als nur Schweinehaxe und Weißbier.

Foto von Diego Alexander Rojas

Deshalb lade ich dich ein mit mir kulinarisch Bayern oder eine Kirmes/Jahrmarkt zu entdecken. Wenn du Blogger bist und dich das Thema interessiert, dann schau doch hier vorbei. Jetzt aber nochmal zurück zum Rezept. Der Teig ist definitiv klebrig und nicht ganz so einfach zu verarbeiten, aber mit meinen zwei Tricks unten klappt es bei dir bestimmt. Der erste Trick ist den Teig zu kühlen, der zweite den abgestochenen Teig von beiden Seiten kurz in Mehl zu dippen, damit man nicht die ganze Masse an den Händen kleben hat. Ich hoffe, sie munden dir genauso wie mir!

Bayrische Zwetschgenknödel

Serves: Ca. für 10-13 Stück
Prep Time: 45min Cooking Time: 12min Total Time: 1hr

Diese bayrischen Zwetschgenknödel werden traditionell mit gekochten Kartoffeln zubereitet und im Anschluss in Semmelbröseln gewälzt.

Ingredients

  • Knödelteig
  • 400g mehlig kochende Kartoffeln
  • 100g Mehl, Type 550
  • 2 EL Hartweizengrieß
  • 2 EL weißer Zucker
  • 20g Butter
  • 1 Ei

  • Füllung
  • 10-13 kleinere Zwetschgen
  • Optional: Würfelzucker oder Zwetschgenmarmelade

  • Kruste
  • Butter
  • 100g Semmelbrösel
  • 2 EL Zucker (ich mag sie besonders gerne mit braunen, es geht aber auch weißer)

Instructions

1

Für den Teig die Kartoffeln waschen und mitsamt Schale ca. 20-25min in heißem Wasser kochen bis sie weich sind. Es ist zwar etwas nervig sie hinterher zu pellen, aber dadurch behalten sie besser ihre Stärke und der Teig lässt sich nachher besser verarbeiten.

2

Derweil in einer großen Schüssel Mehl, Hartweizengrieß, Zucker und Butter abmessen. Die Kartoffeln abgießen und am besten noch warm pellen, zur Schüssel geben und dann zerstampfen und vermischen, dann das Ei hinzugeben und alles gut miteinander vermengen. Achtung, der Teig ist klebrig, man kann es auch größtenteils mit einem Löffel machen. Am besten direkt in den Kühlschrank für mindestens eine halbe Stunde stellen.

3

Für die Füllung die Zwetschgen halbieren, Stein entfernen und wer mag, kann stattdessen einen Würfelzucker hineindrücken oder einen Löffel Zwetschgenmarmelade. Ich habe die Zwetschgen pur gelassen, weil ich es nicht so süß mag.

4

Jetzt kommt der schwierigste Teil, den klebrigen Teig um die Zwetschgen hüllen. Die Kühlung vorher macht den Teig schon einfacher zu handhaben. Mein zweiter Trick ist, mir ein Schüsselchen mit Mehl hinzustellen. Dann nehme ich ca. 2 EL Teig ab und tunke diesen Teig von beiden Seiten kurz ins Mehl bevor ich die Zwetschge auf eine Seite lege und den Teig um sie herumziehe. Im Anschluss rollt man alles noch schön mit den Händen rund. Auf Backpapier setzen. Knödel kann man so vorbereitet super einfrieren. Erst ein paar Stunden lose auf Backpapier samt Schneidebrett einfrieren und dann in einen luftdichten Behälter umfüllen und richtig einfrieren. Dann kleben sie nicht aneinander.

5

Die Knödel dann in einem großen Topf in zwei Fuhren ca. 12min gar ziehen lassen. Es ist wichtig, dass das Wasser nicht mehr kocht, sondern maximal siedet. Sonst besteht die Gefahr, dass sie nachher zerfallen, wenn das Wasser zu heiß war. Normalerweise steigen sie erst an die Oberfläche, wenn sie gar sind. Mit einer Schöpfkelle aus dem Wasser holen.

6

Derweil die Knödel ziehen, die Butter in einer Pfanne zerlassen und Semmelbrösel samt Zucker hinzugeben und auf mittlerer Hitze unter Rühren bräunen. Die fertigen Knödel direkt darin wälzen und genießen. Gefrorene Knödel brauchen mindestens 20min bis sie gar sind. Aber das Prozedere ist identisch.

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2 Kommentare

  • Antworten
    Hannelore
    Donnerstag, der 26. September 2024 at 23:02

    Hi Jenny,
    das Rezept ist dem meiner Mutter ähnlich: eine köstliche Kindheitserinnerung. Ein paar kleine Unterschiede gibt es in der Zubereitung: Die heißen Kartoffeln werden durch eine Presse gedrückt und müssen abkühlen. Erst dann werden sie schnell mit Mehl und Ei vermischt. Wichtig ist es, den Teig nicht zu viel zu kneten. Die fertig gedrehten Knödel müssen dann sofort ins sacht siedende Wasser. Übrigens ließ. meine Mutter immer die Kerne in den Zwetschgen: wir haben dann immer gezählt, wer am meisten Knödel geschafft hatte 😀
    Mal sehen, vielleicht gibt es schon am Wochenende Zwetschgenknödel.
    Liebe Grüße
    Hannelore

    • Antworten
      Jenny
      Freitag, der 27. September 2024 at 07:44

      Liebe Hannelore, danke für die Hinweise. Ich glaube dir gerne, dass es Kindheitserinnerungen sind. Grüße, Jenny

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