Ich habe mich schon lange auf diesen Beitrag mit kolumbianischen buñuelos gefreut, denn mit ihm mache ich bei Zorras kulinarischem Adventskalender mit. Es gibt ganz viele tolle Preise zu gewinnen, schaut auf jeden Fall bei ihr vorbei! Ich musste auch nicht lange überlegen was für ein Rezept ich hier vorstellen wollte als mein Adventskalendertürchen: kolumbianische buñuelos, das sind frittierte Käse-Teigbällchen, die auch noch glutenfrei sind! Wieso die Entscheidung gar nicht schwer war, verrate ich euch weiter unten.
Ihr müsst nämlich wissen, dass mein guter Ehegatte aus Kolumbien stammt. Jedes Jahr zur Adventszeit haben wir immer wieder die gleiche Diskussion, wie wollen wir die Advents- und Weihnachtszeit diesmal feiern, deutsch, kolumbianisch, amerikanisch oder vielleicht sogar uruguayisch? Warum genau diese Länder zur Debatte stehen, könnt ihr hier nachlesen. Das betrifft leider sehr viele Bereiche. Nur um mal zwei Beispiele zu geben: Wann stellen wir den Tannenbaum auf, wie ich es aus USA kenne, zum ersten Dezember oder aber wie in Deutschland üblich erst kurz vor oder am besten nur zu Weihnachten? Wann gibt es Geschenke, am 24. wie in Deutschland oder zu Mitternacht wie in Kolumbien Tradition, weil eigentlich erst am 25. morgens die Geschenke verteilt werden und die Kolumbianer den frühstmöglichen Zeitpunkt, also Mitternacht, gewählt haben?
Nach acht Jahren Ehe habe ich mich nun damit abgefunden, dass es irgendwie jedes Jahr neu und anders wird. Immerhin steht der Baum nun regelmäßig zum ersten Dezember, da scheine ich ihn von überzeugt zu haben. Auch jetzt ist er bereits fertig mit Lebkuchen geschmückt, auch dadurch, dass wir beide einige Jahre in Dresden verbracht haben, ist klar, dass der Schwippbogen und Räuchermännchen jedes Jahr fleißig aufgestellt werden. Nur beim Essen, da scheiden sich die Geister und wir würfeln jedes Jahr wieder neu. Mal gibt es klassischen Stollen, mal wünscht er sich kolumbianische Maisfladen mit Käsefüllung zum Weihnachtsfrühstück oder die recht aufwändige uruguayische Pfirsichtorte mit Baiser als Weihnachtstorte.
Wie gesagt gibt es jedes Jahr ein anderes Weihnachtsmenü mit anderen Elementen, aber wovon ich meinen Mann bis dato noch nie habe abhalten können, war seine geliebten kolumbianischen buñuelos zu machen, die ich heute nun endlich vorstelle. Es sind glutenfreie Käsebällchen, die aus Frischkäse, Tapiokamehl und Maisstärke bestehen und die am Ende frittiert werden. Heißt also, sie sind nicht süß und als Snack wunderbar einsetzbar. In Kolumbien isst man sie traditionell den ganzen 24. über, bis dann abends das große Weihnachtsmenü aufgefahren wird. Sie werden sozusagen als „Vorspeise“ gesehen, bevor es so richtig zur Sache geht.
Ich kann mich auch noch lebhaft erinnern, wo ich meinen Mann ganz frisch kennengelernt hatte und Heilig Abend sich näherte. Auch wenn er in einer winzigen Studentenbude wohnte, eines war gewiss, er würde sich hinstellen und kolumbianische buñuelos zubereiten. Da wurde die gemeinschaftliche Küche vollgeräuchert, das war egal, Hauptsache man konnte diese frittierten Käsebällchen essen. Seit ich ihn kenne macht er jedes Jahr buñuelos. Als ich ihm dann verkündete, dass ich für Zorras kulinarischem Adventskalender nun zum ersten Mal selbst buñuelos machen würde, war die Freude natürlich groß. Insbesondere auch, dass ich bereits den ganzen Dezember über welche zubereiten würde, denn ich musste ja absolut sicher sein, dass das Rezept auch mit deutschen Zutaten gelingsicher ist.
Zum Beispiel findet man hierzulande keinen kolumbianischen queso fresco oder queso campesino, das ist kolumbianischer Frischkäse. Deshalb machen wir diesen Käse kurzerhand einfach selbst. Aber keine Sorge, das ist wirklich mega einfach, man braucht nur zwei Zutaten, da kann nichts schief gehen. Nur eine kleine Vorwarnung, den Frischkäse sollte man am besten am Vorabend zubereiten, damit er ein wenig trockener wird, aber ich habe es auch einmal mit frisch gemachten Frischkäse probiert, das ging auch, da habe ich dann nur etwas mehr Maisstärke hergenommen, um den Teig zu formen. Ich habe auch einmal getestet, ob man die buñuelos bereits komplett fertig gerollt am Vorabend machen kann und erst tags drauf frittiert. Auch das ist möglich!
Die Milch fast zum Kochen bringen und dann den Apfelesseig dazugeben und ca. zwei Minuten auf kleiner Hitze köcheln, die Milch sollte krümelig werden. Die Masse in einem Küchentuch über einem Sieb abfangen und auswringen, zugedeckt im Sieb über Nacht oder mindestens für eine Stunde weiter abtropfen lassen. Wenn man den Frischkäse am gleichen Tag macht, möglichst trocken tupfen bevor man ihn verwendet. Den so vorbereiteten Frischkäse (es sollten ca. 150g sein) in eine Schüssel krümeln, alle weiteren Zutaten bis auf die Eier und das Frittieröl dazugeben und mit einem Löffel durchmischen. Dann die Eier dazugeben und alles gut zu einem festen Teig verkneten. Sollte der Teig zu krümelig sein, einen oder zwei TL Milch hinzugeben, sollte der Teig zu matschig sein, etwas mehr Stärke hinzufügen. Den Teig in ca. 12 gleich große Bällchen formen (meine haben durchschnittlich ca. 50g gewogen), siehe dazu auch die Bilder. Wichtig ist, dass die Bällchen möglichst rund sind und nicht oval. Das Öl auf 150-160 Grad bringen, das ist mittlere Hitze, Achtung, vorsichtig sein, wenn das Öl zu heiß ist, können die buñuelos explodieren. Ich empfehle ein Küchenthermometer zu benutzen, da die richtige Temperatur sehr wichtig ist, dass die buñuelos nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam garen. Lieber Öl, das nicht heiß genug ist als umgedreht. Die Hälfte der buñuelos vorsichtig hineingeben. Es ist wichtig, dass man insbesondere zu Beginn die buñuelos regelmäßig mit einem Löffel dreht, damit sie nicht aufspringen und von allen Seiten gleichmäßig bräunen. Ca. 8-10min frittieren, bis sie außen goldbraun werden, mit dem Rest wiederholen. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und dann am besten frisch servieren. Buñuelos schmecken nur frisch, deshalb sollte man sie erst kurz vor dem Servieren zubereiten. Ansonsten ist die Alternative sie komplett vorzubereiten, am besten einzeln in Frischhaltefolie zu wickeln, zu kühlen und erst tags drauf zu frittieren.Kolumbianische buñuelos aka frittierte Käse-Teigbällchen (glutenfrei)
Ingredients
Instructions
Notes
Wie geschrieben mache ich hiermit bei Zorras kulinarischem Adventskalender mit. Falls du noch auf der Suche nach leckeren Weihnachtsplätzchen bist, die von traditionell bis ganz ungewöhnlich reichen, kann ich dir meine zehn liebsten Weihnachtsplätzchen empfehlen.
36 Kommentare
Gabi
Mittwoch, der 5. Dezember 2018 at 09:29Oh, die kenne ich auch aus Ecuador als Frühstück 😉 Leckere kleine Dinger – und nun habe ich ein Rezept dafür! Danke & liebe Grüße, Gabi
Jenny
Mittwoch, der 5. Dezember 2018 at 21:56Genau, zum Frühstück gibt es die auch!
zorra
Mittwoch, der 5. Dezember 2018 at 11:42Hui in diese Bällchen habe ich mich sofort verknallt, so schön fluffig! Mal gucken ob ich mich überwinde kann sie zu machen, weil Frittieren ist nicht so meins…. 😉 Danke für das schöne Türchen.
Jenny
Mittwoch, der 5. Dezember 2018 at 12:03Meins auch nicht, aber sie sind wirklich mega lecker!
Conny
Mittwoch, der 5. Dezember 2018 at 12:09Liebe Jenny,
die sehen zum Anbeißen aus! Und nach all dem vorweihnachtlichen Süßkram bin ich sowas von reif für Käse! 😉 Danke für das schöne Rezept.
Herzlichst, Conny
Jenny
Mittwoch, der 5. Dezember 2018 at 13:16Freut mich zu hören!
Tina von Küchenmomente
Mittwoch, der 5. Dezember 2018 at 12:38Liebe Jenny,
nicht nur die tollen Rezepte machen diese Blogevents so interessant, sondern auch das Entdecken neuer Blogs. Deinen Blog kannte ich bisher noch gar nicht (Asche über mein Haupt!), bin aber total begeistert.
Ich schaue bestimmt jetzt öfter vorbei, klaue mir jetzt schnell eins der leckeren buñuelos und wünsche dir und deiner Familie eine schöne Adventszeit.
Herzliche Grüße aus dem Münsterland
Tina
Jenny
Mittwoch, der 5. Dezember 2018 at 13:16Liebe Tina, geht mir ganz genauso!
Frauenpowertrotzms
Samstag, der 8. Dezember 2018 at 22:32Hallo Jenny,
mein Vater ist Franzose und da gab es früher auch einige Diskussionen um Weihnachten und Silvester. Eigentlich ist es ja toll andere Traditionen kennenzulernen. Dein Rezept werde ich mir ausdrucken. Am liebsten würde ich gleich loslegen ?
Liebe Grüße Caro
Jenny
Samstag, der 8. Dezember 2018 at 22:43Das klingt wunderbar, dass du es nachmachen willst! Melde dich, sollte es Probleme geben!
Florian
Samstag, der 8. Dezember 2018 at 23:39Hi Jenny,
woaaaa das schaut aber verdammt lecker aus! Ich hab nur das Bild gesehen und gedacht: Das muss ich haben, SOFORT! 🙂
Kannst du ein paar schicken? .-)
Viele Grüße
Flo von den Phototravellers
Jenny
Sonntag, der 9. Dezember 2018 at 07:41Ich hab witziger Weise gestern welche gemacht und schicke dir hiermit welche virtuell!
CHRISTINA KEY
Sonntag, der 9. Dezember 2018 at 12:08Oh wow, die sehen super aus! Schmecken sicherlich auch klasse. 🙂
Toll, wie Du die frechen Bällchen hier ins Szene gesetzt hast!
Liebe Grüße und einen schönen 2. Advent,
http://www.ChristinaKey.com
Jenny
Sonntag, der 9. Dezember 2018 at 12:19Danke, Christina!
Bettina Halbach, Diplom-Oecotrophologin
Sonntag, der 9. Dezember 2018 at 20:15Hallo Jenny, … das liest sich so, als ob die Bunuelos sehr lecker wären 🙂 Sobald ich die Zeit dazu finde, probiere ich es aus! Liebe Grüße Bettina
Jenny
Sonntag, der 9. Dezember 2018 at 20:16Wenn du das machst, melde dich gerne wie sie geworden sind!
Eileen
Montag, der 10. Dezember 2018 at 11:01Das klingt so lecker! Die werde ich mal testen 🙂
Toll das ihr jedes Jahr Weihnachten anders feiert, ich stelle es mir zwar stressig vor aber es ist abwechslungsreich.
Viele Grüße Eileen von http://www.eileens-good-vibes.de
Jenny
Montag, der 10. Dezember 2018 at 11:05Stressig ist es gar nicht, sondern einfach spannend 😉
angelique
Montag, der 10. Dezember 2018 at 19:54Hy Jenny,
die sind bestimmt super lecker, kannte ich nicht. Zu Weihnachten oder da herum ist ja bestimmt immer spannend bei dir was wie gemacht und getan wird. Lustig und manchmal auch nervig stell ich mir das vor.
alles liebe angelique
Jenny
Montag, der 10. Dezember 2018 at 21:43Du triffst es ziemlich gut!
Avaganza
Montag, der 10. Dezember 2018 at 23:48Die sehen aber sehr lecker aus und das Rezept dürfte ja nicht allzu aufwendig sein. Das probiere ich gerne auch – ich glaube da werde ich auch die Kinder dafür begeistern können … und das ist ja gar nicht so leicht ;-).
Liebe Grüße
Verena
Jenny
Dienstag, der 11. Dezember 2018 at 07:43Stimmt, aber kolumbianische Kinder lieben sie 😉
Tina
Dienstag, der 11. Dezember 2018 at 12:28Frittierte Käsebällchen hab ich noch nie gegessen. Die klingen aber sehr lecker und schauen extrem appetitlich und geradezu perfekt aus. Das werde ich sicher mal ausprobieren und könnte mir das auch zu Silvester gut vorstellen 😉
Jenny
Dienstag, der 11. Dezember 2018 at 12:37Ja, nach dem ganzen Plätzchenwahn zu Weihnachten sicher eine Option! Melde dich gerne, wenn du sie machst!
Doris
Mittwoch, der 12. Dezember 2018 at 22:42Die schauen aber auch verführerisch aus! Probiere ich gerne einmal aus. Hoffe ja für Dich, dass Dein Mann das Kochen der leckeren Bällchen jetzt nicht fix an Dich abgegeben hat. 😉 Solch feine Traditionen sollte man(n) beibehalten…
Weiterhin so spannende Weihnachtsfeste und liebe Grüße,
Doris von https://diegutelaune.com
Jenny
Mittwoch, der 12. Dezember 2018 at 23:03Hihi, stimmt, den Aspekt hab ich noch gar nicht bedacht…
Anna
Sonntag, der 16. Dezember 2018 at 17:26Oh Jenny das klingt sehr lecker! Habe ich noch nie probiert.
Liebe Grüße, Anna
Jenny
Sonntag, der 16. Dezember 2018 at 17:51Musst du mal machen, ist wirklich lecker!
Juan David CRUZ-GOMEZ
Donnerstag, der 20. Dezember 2018 at 11:41Hi Jenny, nicely done!
Thanks!
Jenny
Donnerstag, der 20. Dezember 2018 at 11:53You need to make them!
Natalia
Donnerstag, der 16. Mai 2019 at 21:46Jenny, en esta receta te hago la venía a ti a tu marido, porque nunca me he lanzado a realizar buñuelos, no me salen y los veo, preparados allí al otro lado del mundo y se ven igualitos, perfectos, tendré en cuenta esta receta, porque la harina especial de buñuelos de Colombia, por acá no se consigue ya que es una mezcla de tapioca o yuca con maíz, pero bueno tendré que hacer pruebas, porque si ustedes pueden y les quedan tan bien, tengo que intentarlo por lo menos. Felicidades y me encanta el tour que me estoy haciendo por tu cocina y las delicias de Colombia. La verdad que los colombianos somos intensos con la Navidad, la arreglada del árbol…, tanto así que en navidad, siempre intento viajar a Colombia para sentirla de verdad. Jajajaja es bueno negociar, siempre. besos
Jenny
Donnerstag, der 16. Mai 2019 at 21:52Por favor intentalos!
Karin
Donnerstag, der 31. Dezember 2020 at 15:18Hallo Jenny
Ich habe die Buñuelos gerade zubereitet und mein kolumbianischer Ehemann tanzt vor Freude 🙂 So schön zu sehen! Danke vielmals Für das perfekte Rezept.
Jenny
Donnerstag, der 31. Dezember 2020 at 15:53Super! Bitte unbedingt aufpassen, dass das Fett nicht zu heiß wird, ich habe schon wilde Geschichten gehört, wenn du kein Thermometer hast, nie mehr als mittlere Hitze. Ich freue mich zu hören wie sie dir/euch schmecken. Grüße, Jenny
Gurke
Mittwoch, der 7. Juni 2023 at 10:07Hallo.
Sehr lecker sieht das aus. Aber bitte, man schreibt nicht 24ten sondern „24.“ Beispiel: “ Der Baum wird am 24. Dezember aufgestellt.“
Jenny
Freitag, der 9. Juni 2023 at 21:04Recht hast du, ist erledigt. Grüße, Jenny