Festliche Baumstamm-Torte

Dass Gute, wenn man jemanden aus einer anderen Kultur heiratet, ist, dass man zu Weihnachten neue Traditionen beginnen kann. Vor mittlerweile zwölf Jahren heiratete ich einen Kolumbianer, leben tun wir jedoch seit Anfang an in Deutschland. So gab es immer wieder Diskussionen wie und in welcher Form wir Weihnachten feiern würden. Ich habe in diesem Blogartikel mal genauer beschrieben wie kolumbianische Weihnacht im Gegensatz gefeiert wird. Typische Fragen: Sollte es die deutsche Gans werden? Oder wollten wir uns lieber auf die vielen verschiedenen Snacks konzentrieren, die in Kolumbien gereicht werden? Wollten wir in Bananenblättern gedämpfte Speisen namens Tamales vorbereiten, für die wir stundenlang in der Küche stehen mussten oder doch lieber die Geschenke zum Mittelpunkt machen? Irgendwann haben wir festgestellt, dass wir am besten fahren, wenn wir uns einfach selbst neue Traditionen ausdenken, die dann weder deutsch, noch kolumbianisch oder einem von uns zugeordnet werden können, einfach neu und anders.

Eine uns liebgewonnene neue Tradition ist zum Beispiel, dass wir als Weihnachtsdeko extrem viel Lebkuchen verwenden. Als Baumschmuck, kleine süße Häuschen, die man sich auf den Tassenrand stellen kann, dieses Jahr auch zum ersten Mal einen Adventskranz aus Lebkuchen, es ist ziemlich viel möglich. Hintergrund war, dass wir uns als arme Studenten keine teure Weihnachtsdeko leisten konnten und so auf Lebkuchen ausgewichen sind, jetzt ist es uns eine liebgewonnene Tradition geworden.

Seit ein paar Jahren ist eine weitere Tradition hinzugekommen. Wir mögen beide den französischen „Bûche de Noël“, also den als  Holzscheit verkleideten Kuchen, den man gerne in Frankreich zu Weihnachten serviert. Wir sind beide große Fans von Biskuitrollen (deshalb habe ich auch diese Himbeerbiskuitrolle zu unserem Hochzeitstag gemacht). Letztes Jahr gab es die Variante der vertikalen Biskuitrolle, also zu einem Baumstumpf aufgerollt und dann noch mit Pilzen dekoriert, das linke Bild unten zeigt den Baumstumpf von Weihnachten 2021, das rechte von Weihnachten 2020, hier als Holzscheit.

Unsere weihnachtliche Baumstammkuchen von Weihnachten 2021 und 2020

So dachte ich mir, dass dieses Jahr zum kulinarischen Adventskalender, den die liebe Zorra vom Blog Kochtopf ausrichtet, dieses französische Gebäck perfekt ist. Weder deutsch, noch kolumbianisch, sondern einfach anders im Hause Jenny is baking. Das Gute ist, dass man definitiv schon am 22. oder 23. anfangen kann alle Komponenten zuzubereiten. Die Baiser-Pilze kann man sogar schon eine Woche im Voraus machen, sollte sie nur luftdicht verpacken und erst kurz vor dem Servieren anbringen, denn ansonsten weichen sie auf. Sieht nicht nur festlich und lecker aus, sondern schmeckt auch mega gut. Ich entschied mich hier schlussendlich für eine Nougatversion. Ich liebe alles mit Schokolade und Nougat. Eine Version mit Tiramisu ist diese Tiramisu-Biskuitrolle. Wem Nougat zu mächtig ist, der sei auf die Tiramisuversion verwiesen. Allerdings füge ich hier nochmal als säuerliche Komponente Preiselbeermarmelade hinzu und verwende die Nougatcreme auch außen, um den Baumstamm darzustellen. Neben Baiser-Pilzen, Rosmarin und Cranberries als Hauptdekorationen natürlich.

Ursprung: Inspiriert von Stylesweet (auf Englisch) und Zungenzirkus

Festliche Baumstamm-Torte zu Weihnachten

Prep Time: 2hr Cooking Time: 100min Total Time: 3hr 40min

Diese festliche Baumstamm-Torte enthält einen Biskuitteig und wird mit Preiselbeermarmelade und Nougatfüllung gefüllt.

Ingredients

  • Biskuitrolle
  • 5 Eier, Zimmertemperatur
  • 100g weißer Zucker
  • Eine Prise Salz
  • 1 TL Vanilleextrakt
  • 75g Mehl, Type 405
  • 30g Speisestärke

  • Nougatcreme
  • 125g Nougat
  • 100g Zartbitterschokolade
  • 140g + 200g Schlagsahne
  • 60g Butter
  • Ca. 300-400g Preiselbeermarmelade

  • Pilze
  • 1 Eiweiß
  • 50g weißer Zucker
  • Etwas Schokolade

  • Dekoration
  • Cranberries, Rosmarin, grüne Pistazien, Eiweiß, Zucker und die Pilze

Instructions

1

Für die Biskuitrolle den Ofen auf 200 Grad vorheizen und ein normales Backblech mit Backpapier auslegen.

2

Die Eier trennen, 40g Zucker zum Eiweiß geben, 60g zum Eigelb. Zum Eiweiß noch eine Prise Salz hinzugeben. Mehl und Speisestärke in eine kleinere Schüssel abwiegen.

3

Das Eiweiß zunächst auf mittlerer Stufe aufschlagen bis sich weiche Spitzen formen, man sollte es nicht zu steif schlagen, da es sich dann schlechter unterheben lässt. Ohne den Mixer zu reinigen, das Eigelb mit dem Zucker so lange schlagen, bis die Farbe deutlich heller geworden ist und die Masse dicklich, das dauert ca. 2-3 Minuten. Mehl und Speisestärke auf das Eigelb sieben und 1/3 vom Eischnee hinzugeben, alles vorsichtig miteiander unterheben, dann ein weiteres Drittel Eischnee einarbeiten und als letztes das letzte Drittel. Wichtig ist, dass wir möglichst wenig der eingearbeiteten Luft wieder verlieren.

4

Die Masse gleichmäßig auf das vorbereitete Backblech zu einem dünnen Rechteck verstreichen. Ca. 8-11min nach Sicht backen. Währenddessen ein Küchentuch befeuchten, die Biskuitrolle sofort auf das Tuch stürzen, das Backpapier abziehen (wenn das schlecht geht, kann man auch noch das Backpapier befeuchten bevor man es abzieht) und die Rolle mit dem Tuch von der Längsseite aufrollen und auskühlen lassen.

5

Für die Nougatfüllung Nougat und Schokolade grob hacken, 140g Sahne fast aufkochen, dann Nougat und Schokolade darin auflösen. Wenn die Masse gleichmäßig glänzt und etwas abgekühlt ist, die Butter in Stückchen einrühren. Die Masse ein paar Stunden oder aber über Nacht im Kühlschrank auskühlen lassen. Dann die restlichen 200g Schlagsahne weich aufschlagen, zu dem Nougat hinzugeben und alles zusammen steifschlagen.

6

Die Biskuitrolle auseinanderrollen, das Tuch entfernen und von der Längsseite vertikal in vier gleichmäßige Streifen schneiden. Ich habe das mit dem Lineal abgemessen, es sollten pro Stück ca. 8-9cm sein. Dann mit ca. 300-400g Preisebeermarmelade bestreichen und im Anschluss 2/3 der Nougatcreme verteilen. Den ersten Streifen eng aufrollen, ich empfehle einen aus der Mitte zu nehmen, der schön gerade ist. Dann hochkant auf einen Teller setzen. Den zweiten Streifen mit der Füllung drumherum legen, dabei darauf achten, dass der gerade Schnitt oben ist. Ebenso mit dem dritten und vierten Streifen verfahren. Die restliche Nougatcreme außen verstreichen. Ich habe eine Art Tupftechnik mit einem normalen Messer gemacht, um die Baumrinde nachzuahmen. Man kann auch mit einem Zahnstocher Rinde malen, dazu Fotos von den vorherigen Baumstammkuchen oben anschauen. Oben sollte man keine Nougatcreme verstreichen, sodass man die Baumringe sehen kann. Gut abgedeckt kann der Baumstamm nun 30min oder noch eine Nacht kühlen.

7

Für die Pilze das Eiweiß mit einer Prise Salz zu weichen Spitzen schlagen, Zucker einrieseln, alles auf höchster Stufe steif schlagen bis die Masse fest und gläzend ist, das dauert ein paar Minuten. In eine Spritztülle füllen und Pilzköpfe und -stile auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech aufspritzen. Den Ofen auf 100 Grad heizen und die Pilze ca. 90min trocknen lassen, sie sollten sich ganz leicht vom Backpapier lösen. In den Boden der Pilzköpfe mit einem scharfen und spitzen Messer kleine Löcher bohren, etwas geschmolzene Schokolade hernehmen, um den Stil aufzusetzen und trocknen lassen. So vorbereitet können die Pilze luftdicht verpackt bis zu einer Woche vorher vorbereitet werden.

8

Kurz vor dem Servieren die Cranberries und den Rosmarin mit etwas Eiweiß bepinseln und in Zucker wälzen. Pistazien hacken. Dann eine Art Mooslandschaft mit den Pistazien kreiern und die Cranberries und den Rosmarin entsprechend verteilen. Die Pilze kurz vorher anbringen, da sie schnell aufweichen. Pilzköpfe mit Kakao bestäuben und alles insgesamt mit Puderzucker bestäuben.

Mit diesem Beitrag öffne ich auch das 17. Türchen von Zorras famosen kulinarischen Adventskalender. Er wird dieses Jahr volljährig, sie veranstaltet ihn zum 18. Mal! Es gibt viele tolle Preise zu gewinnen, schau unbedingt bei ihr vorbei! Ich selbst mache auf jeden Fall mit, es gibt unter anderem eine Siebträgermaschine zu gewinnen neben anderen Küchengeräten und interessanten Backbüchern.

 

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6 Kommentare

  • Antworten
    Kathrina
    Montag, der 19. Dezember 2022 at 09:01

    Ich bin ganz verliebt in deine Torte, liebe Jenny. Ein Bûche de Noël steht bei mir auch schon lange auf der Liste, aber bisher habe ich es noch nicht geschafft, einen zu backen.
    Liebe Grüße und schöne Weihnachten.

    • Antworten
      Jenny
      Montag, der 19. Dezember 2022 at 09:30

      Danke dir, hoffentlich hast du auch schöne Weihnachten!

  • Antworten
    zorra vom kochtopf
    Donnerstag, der 22. Dezember 2022 at 10:38

    Wow Jenny, deine Baumstammtorte ist der Hammer! Ich bin total begeistert. Ob ich die auch so schön hinkriege, du weisst ja, ich habe bei Deko 2 linke Hände.

  • Antworten
    Martha
    Samstag, der 24. Dezember 2022 at 11:54

    Mmh. Das ist wirklich fein. Eine tolle neue Tradition für euch beide. Dazu kann wohl kaum jemand nein sagen.
    Schöne Feiertage.

    • Antworten
      Jenny
      Samstag, der 24. Dezember 2022 at 12:07

      Ebenso!

  • Antworten
    Brotwein
    Dienstag, der 27. Dezember 2022 at 22:00

    Buche kenne ich gut aus meiner Zeit in Frankreich. Sie schmeckt gut und sieht einfach fantastisch aus!
    Viele Grüße Sylvia

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