Queque de platano oder Bananenbrot auf Peruanisch

Zu Covid-Zeiten war ja banana bread oder Bananenbrot in aller Munde. Gefühlt haben alle zu Hause welches gebacken. Ich habe mich gesträubt diesem Trend zu folgen. Rezepte gibt es unendlich viele, von super gesund, vegan, bis hin zu Broten, die dann schon eher kalorienreichen Kuchen ähnelten und dann „death by chocolate banana bread“ hießen. Dass es jetzt doch ein Rezept auf meinem Blog gibt, ist zwei Tatsachen geschuldet. Zum einen mache ich wieder mit bei der kulinarischen Weltreise. Diesen Monat halten wir in Peru an. Da wollte ich gerne mitmachen, queque de platano scheint insbesondere in Peru und teilweise auch in Chile besonders gerne zubereitet zu werden. Manchmal ist es gar nicht so einfach ein Rezept einem Land zuzuordnen, in Südamerika werden sehr erhitzte und emotionale Diskussionen darüber geführt. Ich behaupte hier einfach mal ganz dreist, dass queque de platano insbesondere in Peru zu Hause ist. Zum anderen finde ich super, dass man in Lateinamerika nicht nur Bananen verwendet, sondern bevorzugt Kochbananen: platanos.

Kochbananen sind so etwas wie die große Schwester der Banane, sie sehen ziemlich ähnlich aus, sind nur etwas größer und werden in der lateinamerikanischen Küche im grünen Zustand eher wie eine Kartoffel verwendet. Zerstampft und dann frittiert, serviert man sie oft als Beilage, man kann sie aber auch kochen, pürieren und ähnlich wie eine Kartoffel, sehr vielfältig einsetzen. Im gelben Zustand nimmt man sie dann gerne in Süßspeisen, Kuchen und Torten her und selbst im schwarzen Zustand kann man sie immer noch verwenden, dann ist sie besonders süß und weich. Als Faustregel gilt, je schwärzer, desto süßer. Im grünen Zustand hat sie eher einen neutralen Geschmack. Ich habe bisher zwei weitere Kochbananenrezepte auf dem Blog, einmal in Form von Maisfladen aus Kolumbien genannt arepas de platano und einmal als Nachtisch, in dem man Bananenschiffchen macht, platano con queso y bocadillo. Jetzt gesellt sich also Nummer 3 dazu. Wie das so oft ist bei Bananenbroten, dazu muss man kein Profi in der Küche sein, ist also auch gut für Anfänger geeignet und ziemlich schnell zubereitet. Also los, lass uns queque de platano backen!

Queque de platano oder Bananenbrot auf Peruanisch

Prep Time: 20min Cooking Time: 1hr Total Time: 1hr 20min

Dieses Bananenbrot wird mit Kochbananen statt regulären Bananen zubereitet und gelingt auch Backanfängern.

Ingredients

  • 2 gelbe bis schwarze Kochbananen (sie dürfen auf keinen Fall noch grün sein)
  • 75g weiche Butter
  • 130g brauner Zucker (sind die Kochbananen schwarz und somit sehr süß, kann man den Zucker um 30g reduzieren)
  • 2 Eier
  • 2 EL Milch
  • 1 TL Vanilleextrakt
  • 230g Mehl, Type 550
  • 2 TL Backpulver
  • Optional: 100g Schokostückchen oder Chocolate Chips (oder alternativ gehackte Nüsse oder Rosinen)
  • Optional: eine weitere Kochbanane zur Deko

Instructions

1

Den Ofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze heizen. Backpapier zerknüllen und in einer kleinen Kastenform auseinanderfalten. Die Kochbananen schälen (teilweise ist das nicht ganz so einfach wie bei Bananen und man sollte sie dann eher wie Kartoffeln behandeln und mit dem Messer schälen) und mit der Gabel in einem Schüsselchen zu Brei zerstampfen. Ich mache das direkt mit dem Rührgerät.

2

In einer großen Schüssel die weiche Butter mit dem Zucker ein paar Minuten cremig aufschlagen, die Eier einzeln unterrühren, dann Kochbananenbrei, Milch und Vanilleextrakt einrühren. Mehl, Backpulver und, falls man Schokostückchen verwendet, dazugeben und nur so lange miteinander verrühren bis sich alles vermengt hat. In der vorbereiteten Form verstreichen. Optional die dritte Kochbanane schälen, in Scheiben schneiden und dekorativ obenauf verteilen. Dadurch, dass das Brot oben aufplatzt, kann man die Scheiben einfach in Reih und Glied auflegen, das Muster entsteht automatisch. Auf mittlerer Schiene ca. 55 - 75min backen. Stäbchenprobe machen. Luftdicht verpackt, hält sich das Brot ein paar Tage und kann super eingefroren werden. Dazu am besten in Scheiben schneiden und ggf. im Toaster auftauen.

P.S. Du hast Lust auf weitere peruanische Gerichte? Dann schau doch mal bei diesen Food-Bloggern vorbei (die Liste aktualisiere ich zu Ende des Monats mit allen eingereichten Rezepten):

Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Shrimps in Erdnuss-Sauce – Langostinos con maní und Sopa a la Criolla – Kreolische Suppe und und Peruanischem Ententopf (Seco de Pato) mit geschmorten Canario-Bohnen (Minestra de Frijoles Canarios)
Britta von Brittas Kochbuch mit Queque de naranja – Orangenkuchen
Wilma von Pane-Bistecca mit Pollo a la Brasa con Aji verde-Sauce
Susanne von magentratzerl mit Arroz con Pollo
Simone von zimtkringel mit Lomo saltado
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Pie de Limón – fruchtige Limettentarte
Cornelia von SilverTravellers mit Arroz con Pollo
Susan von Labsalliebe mit Causa Rellena Vegana mit buntem Blattsalat
Regina von Bistroglobal mit Quinoa-Eintopf auf peruanische Art
Michael von Salzig Süß und Lecker mit Chupe de Camarone
Volker von Volkermampft mit Aji Verde – grüne peruanische Sauce mit Koriander und Chili und Pollo a la Brasa – Peruanisches Hähnchen mit Korianderreis

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22 Kommentare

  • Antworten
    Regina
    Freitag, der 26. Januar 2024 at 08:57

    Manche Rezept wollen einfach nicht gelingen. So geht es mir mit Bananenbrot. Ob mir wohl deines gelingen würde? Es sieht auf alle Fälle sehr lecker aus.

    • Antworten
      Jenny
      Freitag, der 26. Januar 2024 at 10:46

      Wirklich? Und woran meinst du liegt das?

  • Antworten
    Petra aka Cascabel
    Freitag, der 26. Januar 2024 at 10:13

    Mir gefällt, dass dein Rezept Kochbananen verwendet! Auch die Bananen-Deko sieht hübsch aus 🙂

    • Antworten
      Jenny
      Freitag, der 26. Januar 2024 at 10:47

      Danke, es hat sehr gut geschmeckt!

  • Antworten
    Britta Koch
    Samstag, der 27. Januar 2024 at 14:32

    Ich hatte auch einen Bananenkuchen in der näheren Auswahl gehabt, allerdings mit „normalen“ schwarz gewordenen Bananen.
    Irgendwie waren mir die Orangen dann doch lieber. 😉

    Liebe Grüße
    Britta

    • Antworten
      Jenny
      Samstag, der 27. Januar 2024 at 16:48

      Na, ist doch perfekt!

  • Antworten
    Susan
    Mittwoch, der 31. Januar 2024 at 10:58

    Liebe Jenny,

    deine Version von Queque de Plátano klingt köstlich und ist auch noch optisch ein absoluter Eye-Catcher.
    Es ist faszinierend zu sehen, wie kulinarische Traditionen oft zu leidenschaftlichen Diskussionen darüber führen können, welches Land nun „das beste“ oder „ursprüngliche“ Rezept hat.

    Herzliche Grüße

    Susan

    • Antworten
      Jenny
      Mittwoch, der 31. Januar 2024 at 10:59

      Ja, das find ich auch immer wieder spannend.

  • Antworten
    Kathrina
    Mittwoch, der 31. Januar 2024 at 11:57

    Den Bananenbrot-Trend habe ich auch ausgelassen. Von Plátanos hat meine kolumbianische Gastschwester immer erzählt. Gegessen habe ich sie tatsächlich noch nie. Auf jeden Fall sieht den Bananenbrot sehr lecker aus.

  • Antworten
    Verónica
    Mittwoch, der 31. Januar 2024 at 14:42

    Hallo Jenny!,
    dein Kuchen sieht super lecker aus. Ich habe das Problem, dass oft sind die Kochbananen kaputt bevor diese richtig reif werden. Ich kaufe die Kochbananen grün weil ich hier wo ich wohne keine gelbe finden kann.
    Woher bekommst du reife Kochbananen?

    • Antworten
      Jenny
      Mittwoch, der 31. Januar 2024 at 15:04

      Hi Veronica, ich kaufe fast immer grüne, da es keine anderen im Angebot gibt. In diesem Fall hatte der Asialaden tatsächlich gelbe im Angebot. Du hast recht, bei den grünen braucht man manchmal Glück.

  • Antworten
    Pane-Bistecca
    Donnerstag, der 1. Februar 2024 at 09:48

    Oh da kann ich endlich meine vielen Kochbananen verwenden, Rezept wird gespeichert!

    LG Wilma

  • Antworten
    Friederike
    Donnerstag, der 1. Februar 2024 at 10:54

    ein interessantes Rezept mit den Kochbananen! Ich werde das ausprobieren, denn hier in Wien ist es kein Problem an schöne Kochbananen zu kommen… lg

    • Antworten
      Jenny
      Donnerstag, der 1. Februar 2024 at 10:58

      Das ist schön zu hören! Berichte gerne, solltest du es ausprobieren.

  • Antworten
    Cornelia
    Freitag, der 2. Februar 2024 at 11:35

    Da fällt mir direkt ein uraltes Lied ein … Theo, The-e-e-o mach mir ein Bananenbrot … Ohje, das kennt heute bestimmt niemand mehr. Aber ich mag Bananenbrot, habe es nur noch nie mit Kochbananen zubereitet.

    • Antworten
      Jenny
      Freitag, der 2. Februar 2024 at 12:30

      Musst du mal probieren 😉

  • Antworten
    Susanne
    Freitag, der 2. Februar 2024 at 14:18

    Bananenbrot mit Kochbananen – auf die Idee bin ich noch nicht gekommen, ich muss das testen.
    Und ich bilde mir ja ein, dass es in den zahlreichen Asia-Shops Kochbanenen in allen Reifestufen gibt, aber vielleicht muss da nochmal genauer hinschauen.

    • Antworten
      Jenny
      Freitag, der 2. Februar 2024 at 15:08

      Falls du nur grüne findest, in Zeitungspapier oder braunen Tüten einwickeln. Wie Avocados reifen sie dann schneller.

  • Antworten
    Pane-Bistecca
    Freitag, der 9. Februar 2024 at 02:44

    Ich habs nachgebacken, so einfach und so gut! Danke fuers Rezept!!!

    https://pane-bistecca.com/2024/02/09/jennys-queque-de-plantano/

    LG Wilma

    • Antworten
      Jenny
      Freitag, der 9. Februar 2024 at 06:52

      Juchhei! Aber das war nicht für ein Blogevent, sondern einfach so?

      • Antworten
        Pane-Bistecca
        Freitag, der 9. Februar 2024 at 07:46

        Einfach so, weil ich noch so viele Sabas hatte.

        LG Wilma

  • Antworten
    Volker
    Montag, der 12. Februar 2024 at 17:49

    Hallo Jenny, ein schönes Bananenbrot Rezept. Ich glaube mit Kochbanane habe ich noch nie gebacken.
    Schön das Du dabei bist/warst.

    LG Volker

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