Alle Jahre wieder liebe ich es, bei der Foodblog-Bilanz von Feedmeuobeforeyougogo mitzumachen. Dazu beantwortet man jedes Jahr die gleichen acht Fragen, hier also meine Antworten. Titelbild stammt von Daniel Cuervo.
1. Was war 2022 dein erfolgreichster Blogartikel?
Eigentlich immer noch die Brownie-Cookies, aber ich bin da jetzt einfach mal so dreist und nehme Platz 2. Platz 2 war tatsächlich dieser sehr simple Beitrag, der eine Zusammenfassung war mit mehr als 20 Weihnachts-Plätzchen, innerhalb weniger Tage hatten mehr als 44.000 darauf zugegriffen, Hilfe! Ich habe für mich gelernt, dass a) es offensichtlich deutlich früher mit dem Plätzchenbacken in Deutschland losgeht als ich gedacht habe (der Beitrag ging am 16. November online). Heißt also, dass es offensichtlich schon zum ersten Advent einen Plätzchenteller bei diversen Leuten im Hause gibt und b) man es sich manchmal viel zu kompliziert macht. So eine Zusammenfassung zu schreiben finde ich deutlich einfacher; einfach alte Fotos und alte Rezepte, die man verlinkt. Natürlich gut gegliedert und logisch durchdacht, aber das ist dennoch einfacher als ein komplett neues Rezept auszuprobieren, zu fotografieren, niederzuschreiben und eventuell noch ein paar Mal kochen/backen zu müssen, weil man sicher sein will, dass es auch wirklich klappt. Nein, hier war das alles nicht nötig und dennoch der absolute Renner. Das Bild unten zeigt übrigens meinen Plätzchenteller von diesem Jahr, der auf Instagram der am meisten gelikte Beitrag von 2022 ist. Passt also auch dazu.
2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?
Nr. 1 ist diese bombastische Nutella-Heidelbeer-Torte (siehe Foto unten), die ich zum fünfjährigen Feiern meines Fahrradunfalls ohne Folgeschäden kreiert habe. Es gab ein Blogevent dazu und natürlich viele Details zum Unfall. Bitte fahrt nur mit Fahrradhelm, Hirnbluten ist kein Spaß.
Nr. 2 ist ein sogenanntes Coffee-Date, bei dem ich von unserer Lille-Reise und kulinarischen Entdeckungen berichtet habe. Hätte mir jemand vorher gesagt, dass Lille so viel zu bieten hat und gar keine hässliche Industriestadt ist, ich hätte es nicht geglaubt.
Nr. 3 ist das Pfefferminz-Plätzchen-Rezept meiner Oma (Bild oben die großen weißen Kekse oben links). Das habe ich aus ihrem kleinen handgeschriebenen Rezeptbuch, das sie mir vermacht hat und wie immer gab es keine Zubereitungsschritte. Ich bin so stolz, dass sie mir auf Anhieb gelungen sind und dass sie genauso schmecken wie ich sie in Erinnerung hatte. Ach Oma, ich hätte dir so gerne welche gebacken. Mit Hirschhornsalz und allem, was dazugehört.
3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?
Weiterhin steht Zorra vom Kochtopf hoch in Kurs, sie hat einfach so viele tolle Aktionen für Foodblogger auf ihrem Blog, den frisch beendeten kulinarischen Adventskalender, bei dem ich dieses Jahr mit einer festlichen Baumstammtorte dabei sein durfte, aber auch dem Synchronbacken sowie den monatlichen Blogevents zu einer neuen Thematik. Erst nachdem ich selbst Events organisiert habe, habe ich gemerkt wie viel Arbeit und Liebe da drinsteckt, also alle Hochachtung, dass sie das schon seit achtzehn Jahren so treu und regelmäßig macht!
Kein Blogger in dem Sinne sind für mich diverse Youtube-Kanäle, die insbesondere südamerikanische Rezepte vorstellen. Es scheint irgendwie im Naturell der Latinos zu liegen Rezepte per Video vorzustellen, oft gibt es bei Youtube auch keine genauen Mengenangaben, sondern man muss dann für sich selbst ausprobieren wie man das Rezept am besten mit deutschen Zutaten umsetzt. Zum Beispiel habe ich auf dem Weg den mexikanischen Kuchen mostachón de fresas umgesetzt, eine Art Nussbiskuit mit Schlagsahne und Erdbeeren. Auch die mächtige Torte mit der Praline brigadeiro aus Brasilien habe ich auf ähnliche Weise ausprobiert. Einen speziellen Lieblingskanal habe ich dabei jedoch nicht.
Nummer 3 hat nichts mit Foodblogs zu tun, sondern mit meiner chronischen Krankheit Endometriose. Lea Kreissl lässt auf ihrem Blog Frauen zu Wort kommen, die diese Krankheit haben. Mich inspirieren die Geschichten und lassen mich immer wieder dankbar sein, dass ich bis dato keine so starke Schmerzen habe wie viele es schildern.
4. Welches der Rezepte, die du 2022 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?
Arepas con queso, also die Maisfladen aus Kolumbien mit Käsefüllung sind mit Abstand das am meisten gebackene Rezept bei uns. Quasi jeden Sonntag sind arepas unser beliebtes Sonntagsfrühstück, meist im Doppelpack mit Rührei. Der Grund ist hier einfach, weil mein Mann Kolumbianer ist und ich diesen glutenfreien Teilchen ganz und gar nicht abgeneigt bin.
Gefolgt von amerikanischem Pie auf Platz 2. Ich habe endlich eine ordentlich Pie-Form, ich habe lange eine in Geschäften gesucht, irgendwann aufgegeben und schließlich bei Amazon bestellt. Pie ist ganz mein Ding, möglichst viel Frucht und wenig Teig und man kann ein richtiges Kunstwerk mit dem Teigdeckel veranstalten. Unter anderem ging der Artikel „Wie macht man einen amerikanischen Pie?“ online, bei dem es mehr als 13 Pie-Rezepte zu entdecken gibt.
5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2022 beschäftigt? Und hast du es gelöst?
Mich wundert es weiterhin, dass mein Beitrag wie man Biskuit zubereitet mit diversen Tipps und Tricks, auf Platz 6 gelandet ist. Offensichtlich besteht Bedarf Tipps an die Hand zu geben, wie man Grundteige oder -techniken umsetzt. Auch der Artikel wie man Blumen aus Buttercreme herstellt, ist ein äußerst beliebter Beitrag. So habe ich diverse Anfragen bekommen, ob ich nicht auch Tipps weitergeben könnte, wie man eine Torte gerade stapelt und einstreicht oder wie man so wunderschöne Tupfer aus Creme auf eine Torte setzt oder einen Cupcake mit verschönert. Mal schauen, was ich davon 2023 umsetzen werde.
6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?
Jedes Mal denke ich bei dieser Frage, dass sie so pompös und dramatisch gestellt wird, dass man sich fast nicht traut darauf zu antworten. Denn ja, ich habe etwas entdeckt, aber es hat mir nicht unbedingt komplett neue Welten eröffnet, sondern schlicht etwas vereinfacht. Ich habe entdeckt, dass man neuerdings das Abgießwasser von Kichererbsen, was der vegane Ersatz von Eiweiß ist, nun anscheinend direkt als TetraPak kaufen kann. So habe ich das sogenannte Royal Icing, also die Eiweißglasur mit der man diverse Kekse verziert, mit Aquafaba, wie man das so schön nennt, ausprobiert. Funktioniert gut. Dann muss ich nicht das ganze Eigelb einfrieren, weil ich so viel Eiweiß verwende. Dazu hab ich übrigens auch einen Artikel veröffentlicht.
7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf deinen Blog gekommen sind?
Da würde ich „darf Hund seine ganze Geburtstagstorte essen“ vorschlagen. Ja, wir haben seit anderthalb Jahren einen Hund, Hazel ist unser Australian Shepherd und hat natürlich zu ihrem Geburtstag vom mir eine Hundetorte gebacken bekommen. Ja, sie durfte die ganze Torte essen, sie war natürlich klein (7cm Durchmesser) und nein, sie hat natürlich kein weiteres Futter an dem Tag bekommen. So wie wir als Menschen am Geburtstag unser Lieblingsessen essen dürfen, finde ich, darf ein Hund das an seinem Geburtstag ebenso. Sie liebt Erdbeeren und Sahne. Die wurden zwischen einfachen Böden ohne Zucker geschichtet.
8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2023?
Wie jedes Jahr, dass Leser sich melden, wenn es Fragen oder Probleme gibt. Erst vor kurzem meinte jemand, sie traue sich nicht zu fragen. Ja, aber wozu ist ein Blog denn gut, wenn die Leute nicht fragen können? Wie kann ich Rezepte verbessern, wenn ich nicht weiß, wo es Probleme gab? Auf welchem Kanal auch immer, Instagram, Facebook, als Kommentar oder per E-Mail an info at jennyisbaking punkt com, fragt, dazu gibt es diesen Blog!
2 Kommentare
Sabrina
Sonntag, der 1. Januar 2023 at 16:18Schön, dass du wieder dabei bist! Die Pfefferminzplätzchen sehen wirklich hervorragend aus, die merken wir uns für den nächsten Advent.
Alles Gute für das neue Jahr,
Sabrina und Steffen
Kathrina
Dienstag, der 3. Januar 2023 at 14:22Echt jetzt, Kichererbsenwasser gibt es im Tetrapak? Das ist ja nicht schlecht. Deine Pfefferminzplätzchen lachen mich ja auch immer noch total an.
Ich wünsche dir alles Gute für 2023 und deinem Blog natürlich auch.