Apfel-Tarantella oder warum die Argentinier einen tanzenden Kuchen haben

Beitrag enthält Werbung für Braeburn Äpfel, Südtiroler Apfel g.g.A.

Hurra, heute gibt es ein Rezept aus Argentinien, einem Apfelkuchen, der mit der berühmten Eierspeise namens „flan“ zu einem köstlichen Brotpudding-Hybrid wird. Gebacken habe ich diese Köstlichkeit namens „tarantella de manzana“ mit Äpfeln  aus Südtirol, um genauer zu sein, der Sorte Braeburn Südtiroler Apfel g.g.A. Ein Päckchen mit Braeburn-Äpfel habe ich zugeschickt bekommen, überraschenderweise sahen diese Äpfel wie frisch geerntet aus, obwohl wir im April sind. Da wusste ich gleich, was ich damit machen will. Aber jetzt nochmal zurück zum argentinischen Rezept tarantella de manzanas. Der Legende nach wird dieser Kuchen nach einer italienischen Tanzart („tarantella“) benannt, weil a) italienische Einwanderer in Buenos Aires diesen Kuchen wohl erfunden haben sollen und b) der Kuchen, wenn er nach der langen Backzeit mit anschließender Kühlzeit im Kühlschrank endlich fertig ist, ein bisschen wackelt, und zwar wohl so ähnlich wie man diesen Tanz tanzt. Wer mag, kann zum Beispiel hier auf Spanisch lesen, was es für Theorien gibt. Fakt ist, dieser Kuchen ist insbesondere in Buenos Aires so beliebt, dass man ihn quasi auf jeder Speisekarte findet und insbesondere in Restaurants gerne als Dessert serviert wird.

Aber sei vorgewarnt, das Rezept ist zwar relativ einfach zu machen und gelingt auch Backanfängern, jedoch liegt die Backzeit bei 90min und der Kuchen sollte am besten über Nacht in den Kühlschrank. D.h. als Last-Minute-Idee falls spontan Gäste kommen, ist dieser Kuchen nicht geeignet, da sollte man lieber eine meiner vielen Biskuitrollen zaubern. Aber ich sag euch, wir haben diesen Gugelhupf rasend schnell zu zweit verspeist, hüstel, der ist einfach mega lecker. Oben eine Schicht Karamell, gefolgt von einer Schicht saftigen Äpfeln, die in Karamell und Eiermasse gestockt sind und weißes Toastbrot, das wundersam weich geworden ist. Freunde, das Ding ist einfach mega, also kein Wunder, dass der Kuchen nach einem Tanz benannt ist, ich könnte davon auch vor Freude tanzen. Wir haben den Kuchen wie abgebildet noch mit Schlagsahne gespeist, ein Träumchen. Wie sieht es aus, hast du Lust auf diese leckere Köstlichkeit aus Buenos Aires? Ist wie gesagt super für Anfänger, man braucht nur Zeit bevor man ihn essen kann.

Rezept: Leicht angepasst vom Instagram-Video von Oswaldo Gross (auf Spanisch)

Tarantella de manzana - argentinischer Brotpudding mit Äpfeln

Prep Time: 45min Cooking Time: 90-100min Total Time: 2hr 15min

Tarantella de manzana ist ein argentinischer Brotpudding mit dicken Schichten an saftigen Äpfeln zwischen dem Brot und der Eiersoße. Wenn auch einfach zuzubereiten, hat er eine lange Back- und Kühlzeit und muss deshalb im Voraus zubereitet werden.

Ingredients

  • Karamell
  • 200g weißer Zucker

  • Kuchen
  • 1kg saure und saftige Äpfel (bei mir 5 Braeburn-Äpfel, Südtiroler Apfel g.g.A.)
  • Etwas Zitronensaft, damit die Äpfel nicht braun werden
  • 10-12 weiße Toastbrotscheiben
  • 100g weiche Butter
  • 8 Eier
  • 150g weißer Zucker
  • 200g Schlagsahne (mehr, wenn man Schlagsahne dazu servieren will)
  • 1 TL Vanilleextrakt

Instructions

1

In diesem Reel kannst du sehen wie ich den Kuchen zubereite. Den Ofen auf 160 Grad vorheizen, wir brauchen eine Gugelhupf- oder Springform, die wir in eine Auflaufform stellen können, da dieser Kuchen im Wasserbad zubereitet wird. Zunächst machen wir das Karamell, dazu ca. 1/3 vom Zucker in eine breite Pfanne geben und auf mittlerer Hitze erhitzen, wenn der Zucker anfängt zu schmelzen, ein weiteres Dritten dazugeben und zum Schluss das letzte Drittel, wenn auch das zweite Drittel geschmolzen ist, erst am Ende alles miteinander verrühren bis man keine Klumpen mehr hat. Dann die Gugelhupfform bereitstellen, denn man muss sehr schnell sein, das Karamell erhärtet fast augenblicklich. Mit einer kreisenden Bewegung auf dem Boden und etwas an den Seiten der Gugelhupfform verteilen. Dann zur Seite stellen und abkühlen lassen.

2

Für den Kuchen schälen wir als erstes die Äpfel, entkernen sie und schneiden sie in dünne Scheiben. Am besten direkt mit Zitronensaft beträufeln, damit sie nicht braun werden.

3

Dann schneiden wir den Rand vom Toastbrot ab und bestreichen jede Scheibe gut mit weicher Butter.

4

Als letztes machen wir den Flan, dazu alle übrigen Zutaten in einer großen Schüssel mit einem Schneebesen verrühren, dabei versuchen möglichst wenig Luft einzuarbeiten.

5

Jetzt geht es ans Schichten: Von allem gibt es drei Schichten, das sollte man sich vorher also einteilen. Die erste Schicht sind Apfelscheiben, die man direkt ins Karamell legt. Dann folgen die Toastscheiben (buttrige Seite zeigt nach unten), bei denen man durchaus Toast nochmal halbieren oder vierteln kann, damit sie gut in die Form passen. Als letztes gießen wir die Eiermasse über die Toastscheiben. Alles gut andrücken und zwei Mal wiederholen; Äpfel, Toast und Eiermasse. Die letzte Schicht sollten Brotscheiben sein. Falls man vom Flan viel übrig hat, ist das nicht schlimm, einfach alles über das Brot gießen.

6

Die Form in eine Auflaufform stellen und die Aufflaufform mit kochendem Wasser füllen. Den Kuchen mit Aluminiumfolie abgedeckt bei 160 Grad für ca. 90-100min auf der unteren Schiene backen. Für die letzten 20min die Alufolie entfernen, damit die Brotscheiben leicht gebräunt werden. Dann ein paar Stunden oder Nacht im Kühlschrank abkühlen lassen. Um das Karamell zu lösen, kann man die Gugelhupfform kurz eine halbe Minute in eine Pfanne stellen, die auf mittlerer Hitze erhitzt wurde. Dann vorsichtig den Rand lösen, auf einen Teller stürzen und Stücke mit einem Klecks Sahne servieren. Gut gekühlt hält sich der Kuchen einige Tage. Tipp: die gewaschene Gugelhupfform einfach über den Kuchen im Kühlschrank stülpen, so trocknet er nicht aus.

Ich mache mit diesem Beitrag auch beim Blogevent „Süße & herzhafte Rezepte mit Südtiroler Apfel g.g.A. „ von Zorra vom Blog Kochtopf mit. Mir war natürlich klar, dass ich gaaanz viele Äpfel verwenden wollte, ein Kilo war das Minimum. Besonders wichtig ist bei diesem Rezept, dass die Äpfel saftig sind, so wird der Kuchen besonders lecker. Ich kann bestätigen, mit diesen Äpfeln auch zu dieser eher ungewöhnlichen Apfelzeit absolut kein Problem. Das liegt auch sicherlich daran, dass diese Äpfel direkt nach der Ernte quasi in den Winterschlaf versetzt werden und bei geringer Temperatur und weniger Sauerstoff gelagert werden. So kann man auch im April Lageräpfel wie erntefrisch genießen. Natürlich gibt es schon einige Apfelrezepte auf meinem Blog, hier findest du 12 Apfelrezepte zusammengefasst als Inspiration.

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4 Kommentare

  • Antworten
    Fran
    Sonntag, der 7. April 2024 at 19:30

    Wunderbar saftig und genau die richtige Kombination aus süßem Karamell und leicht sauren Äpfeln!

    • Antworten
      Jenny
      Sonntag, der 7. April 2024 at 19:32

      Das sehe ich genauso!

  • Antworten
    zorra vom kochtopf
    Dienstag, der 16. April 2024 at 13:53

    Immer her damit! Apfel, Karamell und leichter „Wabbel“, das kann doch nur gut schmecken!

    • Antworten
      Jenny
      Dienstag, der 16. April 2024 at 20:30

      Yay, das sehe ich genauso!

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