Am 15.02. wird mein Blog acht Jahre alt. Dass ich auch nach acht Jahren immer noch Lust habe Rezepte zu veröffentlichen, hätte ich nicht gedacht. Diesmal habe ich eine erfrischende Zitronen-Heidelbeer-Torte mitgebracht. Außen habe ich mit Buttercreme Zitronen „aufgemalt“, aber das muss man natürlich nicht. Dass ich nach langer Zeit mal wieder eine aufwändigere Torte zaubere, hat als Grund den Bloggeburtstag. Mein Mann meinte, als er das erste Stück aß, dass ich ja wirklich schon länger keine Torte mehr gebacken hätte. Das stimmt, die große Hochzeitstorte für 100 Gäste und drei Geschmacksrichtungen ist mittlerweile schon vier Jahre her, Probetorten muss ich aktuell nicht mehr backen. Zu zweit dauert es ziemlich lange bis wir so eine Torte aufgegessen haben. Deshalb habe ich hier auch eine mit 18cm Durchmesser zubereitet. Aber zum Bloggeburtstag darf es durchaus gerne mal wieder eine aufwändigere Torte sein, finde ich zumindest.
Ich habe schon eine Heidelbeer-Zitronen-Torte auf dem Blog. Diesmal entschied ich mich jedoch, dass ich Zitronenbiskuit zubereiten wollte. Dazu habe ich das bewährte Rezept der Wiener Böden, wie ich es auch für die Hochzeitstorte verwendet habe, hergenommen. Dafür wird Biskuit mit geschmolzener Butter angereichert, wodurch die Böden stabiler als auch saftiger werden. Ich wollte auch eine besonders fruchtige Füllung, ganz ohne Butter, Sahne oder anderen Milchprodukten. Schlicht auch deshalb, weil Ich relativ viel Buttercreme verwenden würde zum „Bemalen“ und ich dieser Buttercreme was Saures entgegensetzen wollte. So habe ich den Heidelbeeren kaum Zucker hinzugefügt, für uns war es so genau perfekt.
Diese erfrischende Heidelbeer-Zitronen-Torte besteht aus Zitronenbiskuit, einer Heidelbeerfüllung und Zitronen-Swiss-Meringue-Buttercreme. Die Buttercreme wird auch benutzt, um außen die Zitronen aufzumalen. Ganz viele Tipps für Biskuit gibt es hier. Für den Biskuit die Zitrone abreiben und den Saft auspressen. Dann die Butter in einem kleinen Topf schmelzen und abkühlen lassen. Derweil die Eier in zwei große Schüsseln trennen in Eiweiß und Eigelb. 100g Zucker zum Eigelb hinzufügen und 60g zum Eiweiß. Mehl und Speisestärke in eine kleine Schüssel abwiegen. Zwei Springformen von 18cm hervorsuchen und den Boden jeweils mit Backpapier bespannen. Ofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Jetzt mit einem Handrührgerät das Eiweiß zu losem Schnee schlagen, d.h. er muss nicht komplett steif sein und kann noch matt sein. Dann ohne zu reinigen das Eigelb aufschlagen bis es dicklich wird und eine hellere Farbe angenommen hat. Das dauert meist ein paar Minuten. Das Mehlgemisch über das Eigelb sieben, Zeste und Zitronensaft sowie ein Drittel vom Eischnee hinzugeben. Alles ganz vorsichtig miteinander unterheben. Zweites Drittel einarbeiten und mit dem letzten Drittel auch die geschmolzene Butter hinzugeben. Nur so lange unterheben bis man keine Mehltaschen mehr sieht. Sofort auf die zwei Springformen verteilen und auf mittlerer Schiene ohne die Ofentür zu öffnen 30min backen. Auskühlen lassen und dann aus der Form lösen. Luftdicht verpackt, kann man die Böden einen oder zwei Tage vorher im Kühlschrank kühlen. Für die Füllung die Heidelbeeren waschen und mit Zucker und Zitronensaft einmal aufkochen und dann unter Rühren ca. 5min köcheln lassen bis die Beeren Saft abgeben. Derweil in einem Schüsselchen die Speisestärke in etwas Wasser auflösen. Zu den Beeren geben und unter Rühren ca. 1 Minute köcheln lassen. Alles abkühlen lassen. Wenn die Masse so bereits ähnlich fest wie Marmelade ist, kann man den nächsten Schritt weglassen. Ich habe unter die fast kalte Masse noch 6 TL San-Apart eingearbeitet, weil es sonst zu flüssig war. Auch diese Füllung kann man einen oder zwei Tage abgedeckt im Kühlschrank lagern. Für die Buttercreme das Eiweiß mit dem Zucker im Wasserbad unter Rühren erwärmen. Wenn man etwas der Masse zwischen den Fingern reibt, sollte man keine Zuckerkörner mehr spüren. In einer Küchenmaschine kalt schlagen bis man steifen Baiser hat (kann ca. 10min dauern), dann die zimmerwarme Butter stückchenweise hinzugeben. Meist wird es grieselig, das ist normal, einfach weiter schlagen. Wir brauchen die gleiche Temperatur von Baiser und Butter, manchmal dauert das etwas. Die fertige Creme sollte schön seidig glänzen. Am Ende Saft und Zeste kurz einarbeiten. Zum Zusammensetzen der Torte die Böden halbieren, sodass man vier Böden hat. Den untersten Boden zunächst mit Zitronensaft einstreichen, dann mit der Buttercreme einen äußeren Rand mit einem Spritzbeutel ohne Tülle aufspritzen. In der Mitte ein Drittel der Heidelbeercreme verteilen. Den zweiten Boden aufsetzen und Prozedere wiederholen: Zitronensaft, Buttercremerand und Heidelbeeren, ebenso mit dem dritten Boden verfahren. Den letzten Tortenboden verkehrtherum aufsetzen, sodass man einen schönen geraden Abschluss hat. Nun eine dünne Schicht der Buttercreme oben und an den Seiten verteilen, dies ist die sogenannte Krümelschicht. Torte eine halbe Stunde im Kühlschrank festwerden lassen bevor man eine zweite Schicht Buttercreme verteilt. Wie man eine Torte schon abstreicht, kann man in diesem Reel sehen. Ich hatte meine Torte so vorbereitet eine Nacht im Kühlschrank. Natürlich kann man sich das Anmalen sparen und z.B. mit Zitronenscheiben, Heidelbeeren und/oder schönen Buttercremetupfern dekorieren. Ich hatte noch Buttercreme übrig, sodass ich ein Drittel gelb, ein Drittel grün und ein Drittel weiß gelassen habe. Mit einem Palettenmesser habe ich dann die Zitronen und Blätter "aufgetupft". Mehr Details zur Arbeit mit dem Palettenmesser gibt es hier. Damit alles plastischer wirkte, habe ich leichte Farbschattierungen eingearbeitet. Man sollte die Torte tatsächlich wie eine Leinwand betrachten, auf die man malt. Falls irgendwas nicht gefällt, kann man es einfach abkratzen und neu versuchen. Am wichtigsten ist sowieso, dass man Spaß hat! Die Torte schmeckt einige Tage super und wird mit der Zeit intensiver im Geschmack. Tortenstücke lassen sich auch hervorragend einfrieren.Erfrischende Heidelbeer-Zitronen-Torte
Ingredients
Instructions
Hier ein kleiner Überblick der vergangenen Bloggeburtstage, das erklärt vielleicht auch, warum ich auch dieses Jahr wieder eine Torte zaubern wollte:
Jahr 1
Jahr 2
Jahr 3
Jahr 4
Jahr 5
Jahr 6
Jahr 7
4 Kommentare
Anne
Freitag, der 14. Februar 2025 at 15:32Happy Birthday 🥳
Jenny
Freitag, der 14. Februar 2025 at 16:09Danke, nehme ich gerne an für den Blog 🙂
zorra vom kochtopf
Dienstag, der 25. Februar 2025 at 10:24Ein Meisterstück und verspätet aber von Herzen: Happy Blogbirthday! Auf viele weitere Jahre!
Jenny
Dienstag, der 25. Februar 2025 at 10:57Danke dir, das hoffe ich auch!