Das verrückte Jahr 2020 ist fast rum und ich finde, es ist an der Zeit ein Resümee zu ziehen und zu schauen, was so alles passiert ist. Ich mache hiermit mit bei der „Foodblogbilanz 2020“ von Feed me up before you go-go“ mit und beantworte die acht Fragen zu meinem Blog unten.
1. Was war 2020 dein erfolgreichster Blogartikel?
Mit großem Abstand ist weiterhin der Brownie-Cookie das beliebteste, meist geklickte, meist bewertete (mehr als 300 Bewertungen mittlerweile) und gebackene Rezept. Ich kann es euch nicht verübeln, in diesem seltsamen Jahr 2020 habe auch ich Unmengen an Schokolade benötigt. Schokolade in Cookie-Form finde ich sowieso am allerbesten. Mittlerweile gibt es übrigens auch eine Version, die mit Sauerteig funktioniert. Falls auch ihr 2020 Sauerteig angesetzt habt und nicht so richtig wisst wohin mit den ganzen Resten, dann versucht doch mal Brownie-Cookies mit Sauerteig oder vegane Brownies mit Sauerteig.
Zartschmelzende Brownie-Cookies
Ich bin auch ganz stolz, dass es mittlerweile auch ein kurzes Rezeptvideo dazu gibt, siehe hier:
2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?
Auf Platz 1 ist weiterhin die Vorstellungs meines Lieblings-Cafés in München, das „Wir machen Cupcakes“. War schon der erste Lockdown im Frühjahr ein harter Schlag für das Café, so hoffe ich einfach, dass auch dieser zweite Lockdown nicht das Aus bedeutet. Wenn ihr euch auch darum sorgt, dass dein Lieblingscafé eventuell nicht durch diese Krise kommt, habe ich einen Tipp für euch. Sprecht die Besitzer an, fragt nach, holt euch Gutscheine, wenn sie Lieferservice anbieten, bestellt etwas!
Auf Platz 2 ist das Rezept für Pfeffernüsse, das ich von meiner Oma überliefert bekommen habe. Meine Oma war eine begnadete Bäckerin, die nie irgendwas abwog oder nachmessen musste. Bei ihr wurde nach Gefühl und Geschmack gebacken und herausgekommen sind immer die allerleckersten Köstlichkeiten. Auch wenn sie leider mittlerweile verstorben ist, so habe ich ihr handgeschriebenes Rezeptbuch vermacht bekommen, das ich natürlich hoch in Ehren halte. Auch wenn die meisten Rezepte eher kryptisch sind und Mengenangaben oder Backzeiten und -temperaturen fehlen, so habe ich immerhin schon erfolgreich ihren Apfelstrudel, Lebkuchen für Baumschmuck und eben die Pfeffernüsse erfolgreich nachbacken können.
Auf Platz 3 ist der Blogbeitrag zum Thema Plätzchendosen per Post zu verschicken, in dem es viele Tipps und Tricks gibt, sowie haufenweise Plätzchenrezepte. Ich selbst verschicke schon seit Jahren regelmäßig Cookies per Post, auch eine Sachertorte habe ich schon einige Male auf Reisen geschickt. Offensichtlich kam dieser Post bei euch ebenfalls gut an, denn gerade in diesem Jahr, wo wir weniger Freunde und Bekannte treffen, finde ich es wichtig trotzdem zu zeigen, dass wir an an unsere Lieben denken. Das lässt sich besonders gut mit einer Dose voll mit liebevoll gebackenen Keksen oder Plätzchen. Und ja, auch bis nach Südamerika haben es schon Plätzchendosen bei mir geschafft. Und nur mal so nebenbei, Cookies kann man das ganze Jahr über verschicken, nicht unbedingt nur zur Weihnachtszeit. Finde ich persönlich fast noch besser.
3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?
Volker von volkermampft hat eine Blogaktion ins Leben gerufen, bei dem einem ein anderer Foodblogger zugelost wird und man dann ein Rezept aussuchen darf, das man dann nachkocht oder backt. Ein immenser organisatorischer Aufwand, aber wunderbar, um andere Blogs und Menschen kennenzulernen. Ich durfte dabei schon drei verschiedene Blogs vorstellen. Gestartet mit einem Rotkäppchentorte-Rezept von Brot und Rosen, gefolgt von Grießknödel mit Pflaumen von Esskalation, dann Quittenpaste von Blog Corum und noch ziemlich frisch Parfait mit Cranberry-Soße von Barbaras Spielwiese. Ich hoffe, dass Volker das noch lange organisiert und freue mich schon weitere Blogs kennenzulernen.
Dann muss ich natürlich Zorra vom Kochtopf erwähnen, die ständig und immer wieder Blogveranstaltungen organisiert. Hut ab dafür, ich weiß was das für ein Aufwand ist. Besonders toll finde ich das Synchronbacken, bei dem alle parallel zu Hause ein vorgegebenes Rezept nachbacken. Viele der Rezepte finden sich bei mir in der Frühstücks- und Brotkategorie.
Und ein Blogartikel, den ich sehr inspririerend fand, war die Zusammenfassung der Hochzeitsvorbereitungen von Mara vom Blog Life is full of goodies. Es ist ein sehr langer Artikel, das nur als Vorwarnung, aber vielleicht hat er mich deshalb so stark angesprochen, weil ich 2021 hoffentlich auch Hochzeitstorten backen darf. Nicht für meine eigene Hochzeit, nein, die ist schon mehr als zehn Jahre her, sondern für liebe Freunde und Verwandte. Mir vorzustellen, dass ich als Braut neben der Hochzeitstorte auch noch Deko und allerlei andere Sachen so wie Mara zu produzieren hötte, ich wäre vor Stress wahrscheinlich eingegangen. Es ist einfach krass, was Mara da auf die Beine gestellt hat.
4. Welches der Rezepte, die du 2020 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?
Lustigerweise ist es das Rezept, das bei den Lesern auf Platz 2 ist, dasjenige, das ich am meisten selbst gebacken habe. Es ist die Schoko-Himbeertorte. Wie ich oben schon schrieb, habe ich 2020 viel Schokolade benötigt. Die Kombi Himbeer mit Schoko finde ich persönlich sowieso ein Traumpaar und so musste ich dazu eine Torte kreiern. Offensichtlich finden meine Leser diese Kombi auch umwerfend lecker, denn es gab einen riesigen Anstrum auf das Rezept. So musste ich die Torte einfach mehrere Male backen, um ganz sicher zu sein, dass alles passt und habe auch hier nach einiger Zeit ein Rezeptvideo gedreht. Sogar eine Auftragstorte habe ich gebacken, bei der dieses Rezept die Grundlage wurde.
5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2020 beschäftigt? Und hast du es gelöst?
Wenn man einen Blog betreibt, gibt es immer viele Baustellen und immer irgendwas zu lernen, es auf nur ein Problem einzugrenzen, finde ich schwierig. Aber ein Punkt war definitiv das Thema Backkurse. Ich hatte eigentlich schon viel länger vor Backkurse anzubieten, doch erst kam der Umzug von Hamburg nach München dazwischen, dann kam Corona. So blieb das Thema lange liegen. Aber immerhin habe ich es dann endlich zu Ende des Jahres geschafft zumindest einmal einen virtuellen Backkurs anzubieten, bei dem ich mit insgesamt 14 Teilnehmern, die teilweise auch die Kinder dabei hatten, gemeinsam Weihnachtsplätzchen gebacken habe. Das hat richtig Spaß gemacht und mir wieder gezeigt, dass ich gerne anderen etwas beibringe. Wenn man schon so lange backt wie ich, kann man manchmal die Anfängerfehler vergessen, das was eine gute Erinnerung und hat mich inspiriert das nochmal konkreter 2021 anzugehen.
6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?
Hm, als ob man ständig Neuentdeckungen macht, besonders 2020 eher schwierig umzusetzen, wenn man gefühlt die ganze Zeit zu Hause ist und eben nicht fremde Welten auf Reisen erkunden kann. Ich habe mich auch standhaft geweigert Bananenbrot oder Dalgona-Kaffee auf dem Blog zu veröffentlichen, weil ich die Ergebnisse irgendwie nicht ganz so begeisternd fand. Aber trotz dieser Einschränkungen kann ich sagen, dass ich definitiv etwas neu entdeckt habe. Neu für mich war auf jeden Fall die Videowelt, ich habe im Corona-Jahr angefangen zu Kurzarbeitszeiten Rezeptvideos zu Hause zu drehen. Es gibt nun eine eigene Rezeptvideos-Kategorie auf dem Blog, da werden sicher noch ein paar mehr dazukommen. Videos sind auf jeden Fall sehr spannend und es macht irre Spaß, auch wenn ich besonders bei aufwändigeren Torten danach total kaputt bin, weil es auch sehr anstrengend ist. Es ist unfassbar wie viele Stunden Zeit in einem einminütigen Rezeptvideo stecken, nicht nur das Drehen dauert eine halbe Ewigkeit, sondern natürlich auch das Schneiden usw.
7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf deinen Blog gekommen sind?
Das ist ganz frisch aus dem Dezember und die Suchanfrage lautete „Weihnachtskekse für Frauen“. Da hab ich dann angefangen zu rätseln wie sich wohl Weihnachtskekse für Frauen von Weihnachtskeksen für Männer unterscheiden. Für mich ist ganz klar ein „Frauenkeks“ der oben bereits genannte Brownie-Cookie, denn Schokolade hilft so gut wie immer. Grad auch bei Frauen-Problemen.
8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2021?
Dass sich die Leser wieder mehr trauen ihre Fragen als Kommentar unter die einzelnen Beiträge zu schreiben. Was bei Pinterest und Instagram wunderbar klappt, ist irgendwie leider beim Bloggen abhanden gekommen. Es trauen sich kaum mehr welche konkrete Fragen zum Rezept zu schreiben oder berichten vom Ergebnis. So schade, dabei ist es doch nur hilfreich, wenn anderen später sehen können was es für Probleme gab und wie man diesen begegnen kann.